Siegen. Die Umweltspur von Geisweid bis Siegen soll im Sommer markiert sein. Zugleich wird die Europastraße vor Hufeisenbrücke und Bahnhof Sackgasse.

Autofahrer in der Siegener Innenstadt müssen sich ein weiteres Mal umstellen: Im Laufe des Frühjahrs wird die Europastraße für beide Fahrtrichtungen geöffnet. Und: Die Umweltspuren auf der Hauptverkehrsachse von Geisweid nach Siegen werden eingerichtet.

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Umweltspur in Siegen

Zwischen Kochs Ecke und Geisweid wird es auf Koblenzer, Sand-, Hagener, Weidenauer und Geisweider Straße nur noch eine Fahrspur je Richtung für Autos geben. Die jeweils rechte Spur bleibt Radfahrern vorbehalten, Busse dürfen die Spur ebenfalls benutzen. Die Stadt erwartet, dass sich der Autoverkehr verstärkt auf die HTS orientiert. An mehreren Stellen sollen Radfahrer allerdings auf Nebenstraßen ausweichen: zwischen Kölner Tor und Emilienstraße auf die Friedrichstraße, ab Kaisergarten bis Weidenau auf die zur Fahrradstraße umgewandelte Gießereistraße, ab Bushaltestelle Ferndorfbrücke (die aufgehoben wird) über den HTS-Radweg bis zum Geisweider ZOB und in der Gegenrichtung von der Hagener Straße ab Margarethe-Lenz-Straße über den Sieghütter Hauptweg zur Sandstraße.

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Die Stadt Siegen hat den Auftrag für Markierungsarbeiten auf einer Strecke von 4,5 Kilometern jetzt ausgeschrieben. Außerdem müssen 124 Verkehrszeichen installiert werden. Ausgeführt werden sollen die Arbeiten in der Zeit bis Anfang Juni.

Das wird auch anders

Der Verkehrsausschuss befasst sich mit weiteren Innenstadt-Themen:

Die FDP will, dass in der unübersichtlichen Kurve der Achenbacher Straße bei den Häusern 151-153 „halb“ auf dem Gehweg geparkt werden darf.

CDU und SPD beantragen eine Hol- und Bringzone für die Herrenfeld-Kita und die Großtagespflege Krümelkiste im Bereich von Brücken- oder Herrenfeldstraße in Weidenau.

Die Rathenaustraße soll Einbahnstraße aus Richtung Bürbach werden. Busse und Radfahrer kämen dann besser durch, es würden neue Parkplätze möglich, begründet die UWG ihren Antrag. Der Durchgangsverkehr würde über Marienborner und Hessische Straße umgeleitet.

Die Fußgängerzonen in der Unterstadt, Kölner Straße, Weidenau und Geisweid sollen mit Fahrrädern und Elektrokleinstfahrzeugen befahren werden dürfen, beantragt die Volt-Fraktion.

Je einen „Storchenparkplatz“ beantragen CDU und SPD vor dem Geburtshaus in der Friedrichstraße und dem Marienkrankenhaus, „um Entbindende von dem Druck der Parkplatzsuche zu entlasten“.

In einer Abfrage will die FDP wissen, wie das Motorrad-Verbot in der Oberstadt rechtlich begründet wird, obwohl es „deutlich lautere“ Autos gibt.

Siegen: Europastraße

Mit der Aufhebung der Einbahnstraßenregelung in der Europastraße, die bisher nur in Richtung Bahnhof befahren werden darf, wird die Sperrung des ZOB für den Pkw-Verkehr erweitert. Ab Kreuzung Heeserstraße gilt „Anlieger frei“, und die können am Ende auch nur noch nach links in die Fürst-Johann-Moritz-Straße abbiegen, die wiederum vor dem neuen Bürgerpark Herrengarten Sackgasse wird. Auch die Durchfahrt auf der Freudenberger Straße über die Hufeisenbrücke ist nicht mehr möglich, die nach einem Neubau nur noch Busse, Radfahrer und Fußgänger aushalten muss. „Die Europastraße soll zukünftig nur der Erschließung der Fürst-Johann-Moritz-Straße sowie der an der Europastraße anliegenden Gebäude dienen“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Als sie noch „Hindenburgstraße“ hieß und die HTS noch nicht gebaut war, war sie eine Hauptverkehrsachse für den Verkehr in Richtung Freudenberg.

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Der Verkehrsausschuss berät am Dienstag, 13. Februar, ab 17 Uhr im Geisweider Ratssaal über die Umsetzung des Konzepts - das sollte er eigentlich schon im Dezember tun, als die Sitzung wegen der Erkrankung des Vorsitzenden und seiner Stellvertretung abgesagt werden mussten.

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Zwischen Sandstraße und Heeserstraße werden je Richtung ein 5,50 Meter breiter Autofahrstreifen und ein 1,50 Meter breiter Schutzstreifen für den Radverkehr markiert. Vor der Kreuzung Heeserstraße/Brüder-Busch-Straße wird ein Radaufstellstreifen angelegt. Fahrradfahrer können dort vor Autos und Busse bis zur Ampel vorfahren und bekommen als Erste Grün, um nach links in die Brüder-Busch-Straße abbiegen zu können. Die Brüder-Busch-Straße ist dann, wie der Herrengarten, nur noch für Radfahrer und Fußgänger geöffnet.

Zwischen Heeserstraße und ZOB wird es ebenfalls zwei Fahr- und zwei Schutzstreifen geben, in Richtung Sandstraße wiederum vor der Heeserstraße eine Radaufstellfläche für nach links abbiegende Radfahrer. Die Busspur und der Parkstreifen entfallen bis auf eine verbleibende Ladezone.

Für den Radverkehr wird damit eine Verbindung zwischen dem Radweg unter der HTS und der Innenstadt geschaffen. In der Planung für den Uni-Campus Unteres Schloss Nord wird aus der Einmündung Sandstraße/Europastraße eine Kreuzung. Der neue Abzweig zur Friedrichstraße wird nur für Radverkehr und Fußgänger geöffnet. Fußgänger behalten ihre Gehwege in der Europastraße, müssen sich nun allerdings nicht mehr vor sich öffnenden Beifahrertüren von parkenden Autos in Acht nehmen.

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Mit der Öffnung der Europastraße in beide Fahrtrichtungen ergeben sich auch neue Möglichkeiten für den Busverkehr. Einige Linien können künftig vom ZOB direkt auf die Sandstraße in Richtung Weidenau geführt werden, ohne sich an Kochs Ecke und am Kölner Tor aufhalten zu müssen. Gerade die Linien in Richtung Netphen und Erndtebrück können die Verspätungen, die sie bis Weidenau einfahren, nicht wieder aufholen. Aus diesem Grund wurde die R 27 von und nach Bad Berleburg in ihrem Siegener Abschnitt bereits zum „Schnellbus“ gemacht, der nicht mehr an allen Haltestellen hält.

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Als Zeitpunkt für die Umstellung gibt die Verwaltung das zweite Quartal, also die Monate März bis Mai an, unter der Voraussetzung, dass dann auch der Bürgerpark Herrengarten fertig ist. Die Stadt muss lediglich Schilder aufstellen und die Markierung verändern. Die Ampeln sind bereits vorbereitet. An der Kreuzung Heeserstraße müssen nur noch zusätzliche Ampeln für den Verkehr aus Richtung Bahnhof installiert werden, die Steuerung ist bereits für die künftige Verkehrsregelung eingerichtet.

Den Kosten von 35.000 Euro, die auch durch den Teil-Rückbau der Verkehrsinsel Sand-/Europastraße entstehen, stellt die Verwaltung den Aufwand von jährlich 10.000 Euro entgegen, um die Europastraße während des Stadtfests für beide Richtungen zu öffnen. Das wurde erforderlich, weil die Koblenzer Straße und die Sandstraße bis zur Europastraße gesperrt sind.

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