Siegen. Griechische Küche, wie es sie in Siegen so bislang noch nicht gab: Dimitris Petridis will im Lyz ein ganz anderes gastronomisches Angebot machen.

Zur Eröffnung am Mittwoch, 29. November, gibt es Buffet: mit fast allen Speisen, die auf der Karte stehen. Die Gäste sollen so viel wie möglich probieren, sagt Dimitris Petridis. Darum geht es im „Noûs“, dem neuen Restaurant im Kulturhaus Lyz in Siegen: Ums Entdecken, Probieren, Genießen. Von griechischen Geschmäcken, die es so in Siegen noch nicht gibt. „Ich habe sie jedenfalls noch nicht gesehen“, sagt der Gastronom.

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Petridis ist der Chef des Kult-Imbiss‘ „Tsolias“, nur ein paar Meter entfernt vom Lyz, direkt an der Kreuzung Kochs Ecke. Der neue Laden wird ganz anders als der alte, sagt er. Nicht nur optisch: Die St.-Johann-Straße ist doch deutlich ruhiger, grüner, das Restaurant ist in drei Richtungen verglast, verteilt sich über drei Ebenen im Maisonette-Stil. „Tsolias bleibt Tsolias“, versichert er, gar keine Frage. Dort geht es vor allem ums Sattwerden: Kommen, Essen, wieder Gehen. Schmecken darf es natürlich auch.

Im Noûs erstmals in Siegen griechische Mezedes – im Grunde wie spanische Tapas

Im Noûs ist das ein bisschen anders, erklärt der Chef: Da geht es auch ums Bleiben. „Hier wollen wir alle zusammen feiern und uns wohlfühlen.“ Auch und gerade das Team. „In der Gastronomie wird viel gearbeitet“, sagt Petridis. „Das muss man als Spaß sehen. Wenn wir hier mit unseren Gästen sind, dann möchten wir auch Spaß haben.“ Sie freuen sich, wenn die Leute kommen, alle sich in angenehmer, lockerer Stimmung wohlfühlen. „Dann bin ich glücklich.“ Die Gastronomie ändere sich da – Essen gehen, das sei immer mehr, danach noch zu bleiben, den ganzen Abend zu genießen.

Die besondere, offene Lyz-Architektur hat ihren eigenen Charme.
Die besondere, offene Lyz-Architektur hat ihren eigenen Charme. © WP | Hendrik Schulz

Damit das klappt, wollen sie im Noûs Griechenland von einer anderen kulinarischen Seite zeigen. Die ist viel weniger fleischlastig, als viele das vielleicht denken. Im neuen Restaurant gibt es natürlich auch Fleisch, aber auch viele vegetarische Gerichte. Und Fisch. „Ein besonderes Produkt“, schwärmt der Chef und hofft, dass die Leute es bei ihm kennenlernen. Damit das gut funktioniert, gibt es „Mezedes“; keine ganzen Portionen, sondern kleinere Häppchen – wie spanische Tapas im Grunde. „Jedes Gericht steht für sich, anders als der ‚Gyrosteller Komplett‘ im Tsolias“. Damit lässt sich viel besser Probieren und Teilen. In Griechenland sitzen die Menschen gerne lange zusammen, sie reden und trinken, erzählt Petridis, der in 1990er Jahren, mit 18, sein Heimatland verließ. Sie folgen einfach dem Rhythmus, den der Abend vorgibt. Und dabei gibt es immer auch eine Kleinigkeit zu Essen. Mezedes eben. Sie haben viel ausprobiert für das Noûs und die Karte soll durchaus auch mal wechseln. Immer neue Geschmäcke anbieten.

Jedes Gericht steht für sich, anders als der ‚Gyrosteller Komplett‘ im Tsolias.
Dimitris Petridis

Ein „Nobel-Grieche“ ist das Noûs aber nicht, soll es nicht werden. Dass die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wieder 19 Prozent betragen wird, haben sie eingepreist, „am Anfang ist es vielleicht ein bisschen teurer, aber wird werden dann nicht nochmal erhöhen“, sagt Petridis. Für ihn selber ist dieses neue Restaurant mit neuem Konzept eine Herausforderung, auch persönlich. „Das Tsolias ist der ruhige Hafen. Mit dem Noûs sind wir ein bisschen weiter draußen.“

Kreiskulturbüro wollte fürs Siegener Kulturhaus Lyz unbedingt den Tsolias-Chef

Der Kreis und sein Kulturbüro als die Hausherren im Lyz wollten ihn schon länger haben. März 2022 gibt es keine Gastronomie im Kulturhaus mehr, ein neuer Betreiber fand sich lange nicht. Schon vergangenes Jahr fragte der Kreis bei Dimitris Petridis an, aber er musste ablehnen. Nach der Corona-Zeit war die Personalsituation in der Gastronomie sehr problematisch, dazu die hohen Energiepreise – bei einem Gebäude mit sehr vielen großen Glasflächen... Die Preise haben sich stabilisiert und das Personal auch. Als der Kreis wieder anfragte, sagte Petridis zu. „Ich gehe ins Risiko“, sagt der Geschäftsführer, der zusammen mit seinem Vater, ein sehr erfahrener Gastronom, viel in die neue Location investiert hat und dabei viel Unterstützung von Kulturbüro-Chef Jens von Heyden und seinen Leuten bekam. Neues Mobiliar, neue Küche, neues Gefühl: Jetzt will Petridis „ein bisschen Bewegung ins Gebäude bringen.“ Die Räumlichkeiten – das Offene, der Blick ins Freie, die Etagen – seien einfach super, das habe er direkt beim ersten Anblick schon gedacht. Da geht noch mehr als „nur“ Kulturhaus-Gastronomie.

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Dafür braucht Petridis starken Rückhalt. Ohne sein Team würde es Geschäftsführer Petridis kaum schaffen, beide Betriebe zu schmeißen, als richtiger Gastronom will der Familienvater Präsenz in seinen beiden Läden zeigen. Viele seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien inzwischen schon länger bei ihm, wenn er dann mal nicht da ist, „kriegen die das hin“. Dafür kümmere er sich auch um sie, unterstütze sie, damit sie zufrieden sind bei ihm, Spaß bei der Arbeit haben. „Wir müssen uns als Chefs da auch anpassen.“

Viel Platz und Gelegenheit, um Abende in geselliger Runde zu verbringen: Das Noûs im Siegener Kulturhaus Lyz.
Viel Platz und Gelegenheit, um Abende in geselliger Runde zu verbringen: Das Noûs im Siegener Kulturhaus Lyz. © WP | Hendrik Schulz

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Neue Geschmäcke, neues Mobiliar: Das Noûs.
Neue Geschmäcke, neues Mobiliar: Das Noûs. © WP | Hendrik Schulz

Infos und Kontakt

Am ersten Öffnungstag am Mittwoch, 29. November, ab 17 Uhr, gibt es für 20 Euro Buffet, die griechische Band „Omikron“ aus Frankfurt spielt. Den Sänger, ebenfalls Gastronom, kennt Dimitris Petridis aus seiner Studienzeit. Lyz-Foyer und Schauplatz sind dank des Kreiskulturbüros mit geöffnet, eine Reservierung ist nicht nötig: „Alle können kommen!“

Bis zum Ende der Lyz-Saison ist das Noûs mittwochs bis sonntag ab 17 Uhr geöffnet, Montag und Dienstag sind Ruhetage. Wenn der Terminkalender es zulässt, kann das Restaurant auch für Veranstaltungen gemietet werden; für Hochzeiten etwa. Auch Catering außer Haus ist möglich.

Kontakt: St.-Johann-Str. 18, 57074 Siegen, Telefon 0271/25027093, instagram.com/nous_siegen.

Die Gerichte sind kleiner als gewohnt.
Die Gerichte sind kleiner als gewohnt. © Privat | Dimitris Petridis

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Auf der Karte steht auch Fisch.
Auf der Karte steht auch Fisch. © Privat | Dimitris Petridis

Wenn wir hier mit unseren Gästen sind, dann möchten wir auch Spaß haben.
Dimitris Petridis

Mezedes sind vom Prinzip her ähnlich wie Tapas - Häppchen.
Mezedes sind vom Prinzip her ähnlich wie Tapas - Häppchen. © Privat | Dimitris Petridis