Siegen. Corona hatte erhebliche Auswirkungen aufs Hochschulleben in Siegen – das kehrt nun wieder zurück. Und bringt einige Veränderungen mit sich.

Die Corona-Zeit hatte erhebliche Auswirkungen auf das Hochschulleben, es wird nun wieder voller auf dem Campus. „Wir merken an den Zahlen in der Gastronomie, dass die Studierenden zurückkommen“, sagt Insa Deeken, Geschäftsführerin des Siegener Studierendenwerks. Die Uni-Leitung beobachtet, dass die Präsenzlehre wieder zunimmt, „man kann nicht nur noch vom Schreibtisch aus studieren“, sagt Alexandra Nonnenmacher, Prorektorin für Bildung. Auch der AStA blickt positiv aufs neue Semester: Im Vergleich zum vergangenen Jahr sei die Inflation niedriger, Corona sei vorbei – „hoffen wir, dass das so bleibt“, sagt Vorsitzender Felix Retza.

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Dennoch merken Studierenschaft und -werk, dass die Lebenshaltungskosten im Studium gestiegen sind. Die Antragszahlen bei der Studienfinanzierung seien ebenso gestiegen wie die Zahl der Bafög-Empfänger (2563) und der durchschnittliche monatliche Auszahlungsbetrag von 732 Euro. Auch das Studierendenwerk selbst muss die Preise teilweise erhöhen: Energie und Lebensmittel kosten mehr, vor allem Fleisch und Fisch, weshalb der Eintopf in allen Mensen (2 Euro) nun immer vegan oder vegetarisch sein wird. Ohnehin wird das seit geraumer Zeit immer stärker nachgefragt (wir berichteten). Daneben gibt es das vegetarische und das fleischhaltige Menü dank Subventionen noch bis Jahresende für 3,50 Euro – danach kostet das Menü 4 Euro. „Die Einkaufspreise sind stark gestiegen“, betont Insa Deeken, daher wurde auch die Beilagenauswahl reduziert. „Das ist der Preis, den wir machen müssen, um dieses Essen produzieren zu können.“

Nachfrage auf dem Siegener Wohnungsmarkt zieht wieder an

In den Mensen am Emmy-Noether- und am Paul-Bonatz-Campus wird nicht mehr frisch produziert, über die Homepage kann Essen vorbestellt werden, das von den beiden Hauptmensen antransportiert wird. Das sei besser planbar, bedeute weniger Verschwendung und kürzere Wartezeiten, versichert Deeken.

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Auch die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt ziehe wieder an, aber weniger stark als in Vor-Corona-Jahren. Während des abgelaufenen Sommersemesters gab es durchaus Leerstände in den Wohnanlagen, berichtet die Geschäftsführerin des Studierendenwerks – das hatte es in Siegen, wo es chronisch zu wenige Wohnheimplätze gibt, quasi noch nie gegeben. Ein Drittel aller Studierenden ist in Siegen-Wittgenstein gemeldet; 77 Prozent kommen aus NRW. Wie berichtet liegt das Wohnheim-Projekt am Effertsufer auf Eis, man prüfe, ob und wie es dort weitergehen könne, so Insa Deeken. Man konzentriere sich zunächst darauf, die mehr als 900 Plätze in den bestehenden Wohnanlagen auf einem guten Stand zu halten.