Siegen. Trotz Wegfall der meisten Corona-Maßnahmen könne von normalem Unibetrieb „noch keine Rede“ sein: Viele Studierende bleiben dem Campus fern.

Die Pandemie hat das Leben an der Universität und auf dem Campus „grundlegend geändert“. Diesen Eindruck äußert das Studierendenwerk Siegen in seinen Ausführungen zum Jahresabschluss 2021 und mit Blick auf das aktuelle Sommersemester. Trotz Wegfalls der meisten Corona-Schutzmaßnahmen und Wiedereinführung der Präsenzlehre „sind immer noch wesentlich weniger Menschen am Campus als vor der Pandemie“, heißt es in einer Mitteilung. „Von einem ,normalen’ Universitätsbetrieb kann noch keine Rede sein.“

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Das Studierendenwerk bekommt dies zu spüren, da die Auslastung der Gastrobetriebe „weiterhin mäßig“ ist. Die Cafeterien am Campus „Hölderlinstraße“ und „Adolf-Reichwein-Straße“ seien derzeit sogar geschlossen. „Ob oder wann das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden kann, ist fraglich“, schreibt das Studierendenwerk weiter.

Uni Siegen: Gastrobetriebe des Studierendenwerks haben große Umsatzeinbußen

Am Ende des Geschäftsjahrs 2021 stehe dennoch ein Überschuss von rund 1,1 Millionen Euro, obwohl die beiden vergangenen Corona-Jahre im Bereich „Gastronomie“ zu starken Umsatzeinbrüchen geführt hätten. „Dass wir auch das zweite Corona-Jahr noch mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen haben, liegt daran, dass wir wieder Kurzarbeitergeld beziehen und dass wir den jährlichen Landeszuschuss, mit dem wir normalerweise das Mensa-Essen subventionieren, nur teilweise zu diesem Zweck einsetzen konnten“, erklärt Detlef Rujanski, Geschäftsführer des Studierendenwerks. „Wir sind sehr froh, dass wir auch im vergangenen Jahr keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen mussten. Insgesamt sind wir noch einmal mit einem ‚blauen Auge‘ davongekommen.“

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Die Lehre lief im Jahr 2021 lange Zeit weiter hauptsächlich online und der Campus blieb leer. Die Mensen, die Cafeterien und das Bistro waren bis September 2021 komplett geschlossen. Erst im Oktober, zu Beginn des Wintersemesters 2021/22, wurden alle Betriebe wieder geöffnet. Allerdings blieben die Gästezahlen während dieser drei Monate weit hinter den Erwartungen zurück. Mitte Dezember 2021 mussten die Cafeterien „Hölderlinstraße“ und „Paul-Bonatz-Straße“ mangels Auslastung bereits wieder geschlossen werden. Der Gastroumsatz blieb im Berichtsjahr mit 383.000 Euro „sehr niedrig und lag sogar noch 11 Prozent unter dem Vorjahresumsatz“. 99.210 Essen wurden im Jahr 2021 verkauft. Das sind nur etwa 20 Prozent des Umsatzes vor Corona.

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