Kreuztal. Das Schulzentrum in Kreuztal soll erweitert werden: Gymnasium und Gesamtschule sollen dann auch Räume gemeinsam nutzen. Das sorgt für Kritik.
Das Schulzentrum in Kreuztal soll erweitert werden: Ursprünglich sollten es 15 Räume mehr werden, jetzt sollen noch acht weitere Räume ergänzt werden (wir berichteten). „Wir sind von einem höheren Raumbedarf ausgegangen“, sagt Philipp Krause (CDU) im Schulausschuss. In der Sitzung wird eine bestimmte Zahl schließlich zum Reizthema.
Schulzentrum in Kreuztal: Das ist die aktuelle Planung
Sollte es bei der bisherigen Planung bleiben, Gymnasium und Gesamtschule um eine vierte Ebene aufzustocken, müsste diese nicht nur die Hälfte, sondern drei Viertel der jetzigen Dachfläche überdecken. Die 15 zusätzlichen Räume beschloss der Rat bereits 2019. Nun gibt es weitere Bedarfe: So werden zwei Räume für die Willkommensklasse benötigt, in der die Kinder aus zugewanderten Familien zunächst aufgenommen werden, um die für sie geeignete Schulform festzustellen; in den Räumen soll auch der Unterricht „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) erteilt werden.
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Neu eingerichtet und für Gesamtschule und Gymnasium gemeinsam genutzt werden soll zudem ein Berufsberatungsbüro – das hat bisher nur die Gesamtschule im ehemaligen Fotolabor. Zwei Räume werden für die Ganztagsbetreuung der Gesamtschule vorgesehen. Diese Räume waren weggefallen, als die Stadthalle erweitert und ein Aufzug eingebaut wurde. Neu im Raumprogramm ist auch ein Lehrerarbeitsraum mit 25 Arbeitsplätzen, der von den Schulen ebenfalls gemeinsam genutzt werden soll.
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Hinzu kommen auch ein Schulsozialraum für Schulbegleitende (z. B. Lehramtsanwärter im Praxissemester) und ein Oberstufenarbeitsraum, in dem Schülerinnen und Schüler während Freistunden arbeiten können. Dass nun neuer Bedarf entstehen würde, sei schulpolitisch begründet, auch gesellschaftliche Entwicklungen würden ihn befördern, so Patrick Zöller, Schul- und Sozialdezernent der Stadt Kreuztal.
Es gibt Zuspruch für Erweiterungskonzept des Schulzentrums in Kreuztal
„Ich finde die Zusammenarbeit der beiden Schulen sehr gut“, sagt Pia Heinemann (SPD). „Es ist wichtig, dass man sparsamer plant“, unterstreicht Tibor Zachar (FDP). Johann Heinrich Giebeler (Grüne) interessieren vor allem die Zusammenhänge mit dem Neubau der Stadthalle. Hintergrund: Würde die Stadthalle auf dem Parkplatz Stählerwiese und nicht, wie von der Verwaltung und der SPD-Fraktion bevorzugt, an ihrem bisherigen Standort neu gebaut, könnte auf dem Platz auch ein Erweiterungsbau für Gesamtschule und Gymnasium errichtet werden.
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Die Zusammenhänge mit dem Bürgerforum könne man erst klären, wenn die Konzeptstudie für Standort-Alternativen abgeschlossen sei, erklärt Kreuztaler Stadtbaurätin Christina Eckstein.
Schulzentrum Kreuztal: „Das wird schulpraktisch nicht funktionieren“
Philipp Krause stellt die Planungen für das Schulzentrum in Frage: „Betrachten wir es ganzheitlich oder bleiben wir auf Etage 4?“ Er zweifelt auch an der Alltagstauglichkeit des Modells, dass beide Schulen zusammenarbeiten sollen. „Wie wollen die sich ein Berufsorientierungsbüro teilen, ohne dass es zu Konflikten kommt?“ Auch an einem Lehrerarbeitsraum mit 25 Arbeitsplätzen bemängelt er, dass man dort nicht in Ruhe konzentriert arbeiten könne. „Die gemeinsamen Räume – das wird schulpraktisch nicht funktionieren“, meint Philipp Krause, selbst Lehrer. „Die acht Räume reichen nicht, es sei denn, wir machen kleinere Räume.“
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Über die „schulpolitische Wirklichkeit“ könne man andere Ansichten haben, entgegnet Patrick Zöller. „Wir müssen langfristig darüber nachdenken, wie Schulen gebaut werden“, so Heike Siebel (SPD). „Aber jetzt ist der Bedarf da. Die Kinder brauchen die Räume jetzt und möglichst schnell.“ Es folgt eine längere Diskussion über die Zahl 8, die geplante Anzahl der zu ergänzenden Räume. „Wir knebeln uns damit“, sagt Philipp Krause und meint, man lege sich damit zu klar auf eine Zahl fest. So könne die CDU dem Beschlussvorschlag nicht zustimmen.
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„Man muss gucken, wie man bestmöglich zusammenarbeiten kann“, betont Pia Heinemann. Sie sehe mit der Beschlussvorlage aber jetzt eine Handlungsmöglichkeit. Am Ende beschließt der Schulausschluss die Vorlage einstimmig, indem er sich auf eine „Bereitstellung von mindestens acht weiteren Räumlichkeiten“ einigt.
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