Siegen. Wer bezahlbare Kunstwerke sucht, sollte es im Pop-up-Store in Siegen versuchen: Dort bietet „Dakunsti“ Bilder und Skulpturen an. Alles Unikate.

Hier darf Kunst dekorativ sein. Und hier soll Kunst auch dekorativ sein. „Es ist für Leute, die sich die Werke zuhause hinhängen oder aufstellen wollen“, sagt Cynthia Isabelle May über das Angebot von „DaKunsti“. Das Start-up möchte jungen und noch unbekannten Kunstschaffenden ein Forum bieten, und damit vor allem Menschen erreichen, die bisher mit Kunst wenig Berührung oder vielleicht sogar gewisse Berührungsängste haben. Bis 4. September ist das Unternehmen im Pop-up-Store des Gründerwerks in der Kölner Straße präsent.

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„Niedrigschwelliger Zugang“: Das ist ein Schlagwort, das sich viele Museen und öffentliche Galerien auf die Fahnen geschrieben haben, um Menschen die Scheu vor Kunst zu nehmen. Bei vielen Leuten hat Kunst gerade in ihren modernen Formen ein Imageproblem, gilt als schwer verständlich, verkopft, verstiegen, versnobt. Dabei könnte alles ganz unkompliziert sein, wenn man dem DaKunsti-Team zuhört: Einfach zeigen, was es zu Hübsches, Spannendes, Faszinierendes gibt und das zu bezahlbaren Preisen anbieten. „Wir möchten neue Künstlerinnen und Künstler mit neuen Kunstkäufern zusammenbringen“, sagt Shaker Safi. Er und Cynthia Isabelle May, beide 26 Jahre alt, haben Dakunsti mit ebendiesem Ziel im Mai 2023 gegründet. Mit dabei ist noch Hazem Alkabouni, 21.

Siegen: Kunst kann optisch etwas hermachen und gleichzeitig Tiefgang haben

Der Gedanke an die Kombination von Kunst und dekorativem Wert würde bei manchen Leuten Widerstand auslösen, stellt Cynthia Isabelle May fest – aus der Überzeugung, dies bedeute zwangsläufig: „nicht politisch genug“. Die 26-Jährige, die aus Siegen kommt, in Saarbrücken studierte, an der Uni Siegen ihren Master in Medien und Management machte und heute in Iserlohn lebt, sieht das anders. Auch ein „dekoratives“ Werk, „kann eine tiefe Botschaft haben“. Der Punkt ist allerdings, dass der optische Reiz den Menschen den Zugang erleichtert, und genau das möchte DaKunsti erreichen.

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Die Idee des Start-ups basiert aber im ganz Wesentlichen auch darauf, auf der dazu passenden Angebotsseite gezielt Künstlerinnen und Künstler zu versammeln, die nicht den in der Regel vom professionellen Kunstmarkt geforderten akademischen Hintergrund haben. „Für die wollten wir eine deutschlandweite Community gründen, die ihnen die Chance gibt, bekannter zu werden und auszustellen“, erklärt Cynthia Isabelle May. Sie und Shaker Safi – die beiden sind privat ein Paar – „gehen selbst gerne in Ausstellungen und Museen. Aber wir hatten den Eindruck, dass gerade junge Leute da nicht gesehen werden.“ Wer keine akademische Ausbildung habe, habe es zusätzlich schwer, in die entsprechenden Kreise vorzudringen. Dass eine solche Ausbildung sinn- und wertvoll ist, räumt die Dakunsti-Gründerin ganz klar ein. „Aber auch ohne ist es möglich, einen eigenen Stil auszubilden – wenn man bereit ist, zu lernen.“

Dakunsti in Siegen: Kundschaft kann gemeinsam mit Künstlern eigene Werke schaffen

18 Künstlerinnen und Künstler hat Dakunsti derzeit im Portfolio. Wichtigste Plattform ist die Homepage, auf der die Arbeiten – überwiegend Gemälde, aber auch Skulpturen – zu sehen und zu erwerben sind. Die „Live-Events“ sind der andere Vertriebskanal, so wie der Aufenthalt im Pop-up-Store in Siegen. Eine ähnliche Aktion gab es bereits in Düsseldorf, eine weitere ist bald für Hannover geplant. Alle paar Tage stellt das Team im Laden an der Kölner Straße neue Künstlerinnen und Künstler aus – und die bieten Workshops an. Das Publikum soll nicht nur gucken (und gegebenenfalls etwas kaufen), sondern auch selbst etwas machen, etwa Strukturbilder oder Drahtskulpturen anfertigen oder intuitives Malen ausprobieren, dabei mit den Kunstschaffenden ins Gespräch kommen. Ein niedrigschwelliger Zugang eben.

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Zur aktuellen Ausstellung von Ella Mühlhaus gibt es bis Mittwoch, 16 August, die Mitmachaktion „Strukturen spachteln“. Eine Onlineanmeldung ist erwünscht. Alle Informationen gibt es auf dakunsti.de

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