Siegen. Die Halsbänder von Hündin Roxy kamen auf Insta so gut an, dass Katrin Staudt aus Siegen ein Label daraus machte. Was macht Schniekeschnauze aus?

Mischlingshündin Roxy hat eindeutig Modelqualitäten. Die Halsbänder, die sie auf ihrem Instagram-Account trägt, kamen bei den Followern so gut an, dass einige Leute sie kaufen wollten. Eigentlich hatte Besitzerin Katrin Staudt die Accessoires nur anfertigen lassen, weil sie für Roxy eine Ausstattung nach eigenen Vorstellungen haben wollte. Dank der Nachfrage ist daraus aber ein Geschäftsmodell mit Online-Shop geworden: Schniekeschnauze. Bis 12. Mai macht das junge Label im Pop-up-Store des Gründerwerks an der Kölner Straße Station.

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Katrin Staudt hat einen Bachelor in Medienwissenschaften, einen Master in Betriebswirtschaftlehre und ein Fotostudio im IHW-Park in Eiserfeld. Als Fotografin hat sie schon während des Studiums gearbeitet, ihre Schwerpunkte waren Hochzeits- und Familienbilder. „2019 kam der Hund in mein Leben, dann die Hundefotografie“, beschreibt sie, wie auch professionelle Aufnahmen von Tieren ins Portfolio gelangten. „Und dann kam die Pandemie und ich durfte nicht mehr arbeiten.“

Die Halsbänder lässt Katrin Staudt für ihr Label Schniekeschnauze im Siegerland von Hand nähen. Die Designs stammen von der 37-Jährigen. Passende Leinen und weitere Accessoires gibt es natürlich auch.
Die Halsbänder lässt Katrin Staudt für ihr Label Schniekeschnauze im Siegerland von Hand nähen. Die Designs stammen von der 37-Jährigen. Passende Leinen und weitere Accessoires gibt es natürlich auch. © Schniekeschnauze | Katrin Staudt

Siegen: Hundezubehör von Schniekeschnauze „soll edel aussehen, stilvoll“

Nach dem Studium hatte sie zunächst als Mediengestalterin in einem Elektro-Technik-Unternehmen angefangen, entschied sich dann aber für die Selbstständigkeit. Sie müsse immer in Aktion bleiben, Dinge angehen, Ideen umsetzen, sagt die 37-Jährige. Während der Lockdowns suchte sie folglich etwas, um sich produktiv zu beschäftigen, und investierte Zeit und Energie in Roxys Instagram-Auftritt. Für die handgefertigten Halsbänder und Leinen saß sie gewissermaßen an einer Quelle: Ihre Mutter ist gelernte Näherin. Mehr als 10.000 Follower erreichte Roxys Account, sagt Katrin Staudt. Als immer mehr Anfragen kam, bot sie Artikel zum Verkauf an. Erst nur nebenbei. Und „dann ist es irre groß geworden“.

Roxy aus Rumänien

Leinen und Halsbänder werden im Siegerland hergestellt. Für die Geschirre arbeitet Schniekeschnauze mit Frankenpfote zusammen, einem Ein-Frau-Betrieb aus Unterfranken, der Katrin Staudts Designs umsetzt. Auch dies geschieht in Handarbeit.

Roxy kommt aus Rumänien. Der Verein „Tierhilfe Hoffnung“ vermittelt rumänische Straßenhunde an Tierheime, in Siegen haben Katrin Staudt und ihr Mann die Mischlingshündin so kennengelernt. „Seit ,Kommissar Rex’ wollte ich immer einen Hund haben“, erzählt Katrin Staudt.

2019 entschloss sich das Paar für einen Hund, doch weil es der erste überhaupt für die 37-Jährige sein würde, sollte es ein Tier sein, das auch für unerfahrene Halter geeignet ist.

Katrin Staudt ist eigentlich Fan von Schäferhunden, ihr Mann von Golden Retrievern. Roxy aber gefiel ihnen beiden und wurde so Teil der Familie.

Die Designs stammen von Katrin Staudt. „Ich mache das, was ich selbst mag, was ich hier in der Gegend aber nirgends gefunden habe.“ Optik und Machart der Halsbänder, Leinen und Geschirre seien „eher Boho“, sagt sie; jener Stil, der sich durch eine ungezwungene und natürliche Lässigkeit auszeichnet, durchzogen von etwas Hippie-Charme und leichter Vintage-Note. Wichtig ist ihr die Hochwertigkeit von Materialien und Verarbeitung. Die 37-Jährige verwendet Rautenmuster, Ethno-Elemente, klare Linien, alles „nicht zu bunt und auf jeden Fall kein Kitsch.“ Strass oder Bling-Bling gibt es bei Schniekeschnauze nicht: „Es soll edel aussehen, stilvoll.“ Und so soll es sich auch anfühlen. Die Stoffbänder kauft sie zu, achtet dabei darauf, dass das gesamte Sortiment zwar Varianz bietet, dabei aber genau dem Look entspricht, den sie mit ihrem Label verbindet.

Mischlingshündin Roxy ist natürlich das Topmodel von Schniekeschnauze. Ihr Knickohr hat auch das Logo des Siegener Labels inspiriert.
Mischlingshündin Roxy ist natürlich das Topmodel von Schniekeschnauze. Ihr Knickohr hat auch das Logo des Siegener Labels inspiriert. © Schniekeschnauze | Katrin Straudt

Siegen: Schniekeschnauze fertigt Hundeleinen und Halsbänder von Hand an

Beim Nähen half ihr zunächst ihre Mutter. Inzwischen übernimmt diesen Job eine gelernte Näherin aus der Ukraine. Auch sie ist Profi, und Profis braucht es für die Aufgabe auch. Katrin Staudt merkt an, dass sie sehr pingelig ist, wenn es um ihre Ware geht. Jede Naht muss perfekt gerade sein, jede Kante anstandslos sauber, jedes Etikett muss akkurat sitzen. Die aufwendigeren Halsbänder kosten 40 bis 50 Euro, die Kundinnen und Kunden sollen also Qualität erwarten können. Außerdem sind es für Katrin Staudt nicht einfach irgendwelche, sondern ihre Produkte: „Das ist alles mein Geschmack und ich kann mich mit allem identifizieren.“ Und übrigens: Wenn die Näherin einmal nicht kann, greift die Chefin auch selbst zu Nadel und Faden.

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Die Fotografie betreibt sie weiterhin parallel. Explizite Tierfotografie mache dabei einen kleineren Teil aus, meist gehe es nach wie vor um Hochzeiten und Familienfotos. „Aber viele Familien haben Hunde und sind ganz froh, wenn sie die mitbringen können.“ Aber es müssen nicht nur Hunde sein: Wer will, kann auch mit Katze, Pferd oder einem beliebigen anderen Haustier zum Shooting erscheinen.

Katrin Staudt aus Siegen bietet nicht nur handgefertigtes Hundezubehör über ihr Label Schniekeschnauze an, sondern auch professionelle Fotoshootings. Meist geht es um Hochzeiten und Familienbilder, immer wieder aber auch um Tieraufnahmen. Dieses Model trägt ein Halsband aus ihrem Sortiment.
Katrin Staudt aus Siegen bietet nicht nur handgefertigtes Hundezubehör über ihr Label Schniekeschnauze an, sondern auch professionelle Fotoshootings. Meist geht es um Hochzeiten und Familienbilder, immer wieder aber auch um Tieraufnahmen. Dieses Model trägt ein Halsband aus ihrem Sortiment. © Schniekeschnauze | Katrin Staudt

Schniekeschnauze Siegen: Hundedame Roxy – ihr Knickohr ziert das Logo des Labels

Ein beliebtes Fotomotiv ist natürlich weiterhin Roxy. Die modelt nicht nur für Schniekeschnauze, sondern war auch Inspiration für das Logo des Labels. Es zeigt einen aus Dreiecken zusammengesetzten Diamanten, der gleichzeitig wie ein stilisierte Hundekopf aussieht: Ein Ohr in die Höhe gereckt, ein Ohr zur Seite geknickt. Genauso, wie Roxy es hat.

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Bis zum 12. Mai nutzt Katrin Staudt den Pop-up-Store des Gründerwerks der Sparkasse Siegen, Kölner Straße 28. Online: schniekeschnauze.shop, Email: info@schniekeschnauze.de. Auch Anfertigungen speziell nach Maß und sonstigen Kunden- und Kundinnenwünschen sind möglich.

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