Siegen. Die einen: Es wird das totale Verkehrschaos auf Siegener Innenstadtstraßen ausbrechen- Die meisten: Etwas Geduld, das renkt sich schnell ein.

Die beschlossene Umweltspur auf Sand-, Hagener und Weidenauer Straße ist nicht unumstritten: Gegner fürchten erhebliche Verschlechterungen für den motorisierten Individualverkehr – was ja in der Tat auch beabsichtigt ist, gewissermaßen. Autofahrer sollen die HTS nutzen oder noch besser aufs Fahrrad umsteigen, so der Plan. Martin Heilmann (Grüne) nahm sich im Rat die Zeit, auf die gängigsten Argumente gegen die Umweltspur einzugehen.

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Busse fahren hinter Fahrradfahrern her: Es handelt sich nicht um eine Busspur, auf der Fahrräder fahren dürfen, sondern andersherum: Eine Fahrradspur, die für Busse freigegeben ist – Busse dürfen sie zum Überholen verlassen. Da die Strecke nicht bergig ist, sondern ziemlich eben durchs Tal führt und Busse auch die Haltestellen bedienen müssen, könnten sie demnach auch nicht schneller als mit 30 Stundenkilometern fahren.

Dem Auto wird Verkehrsraum entzogen: Ja, aber „97,5 Prozent davon gehört dem Auto“, so Heilmann, da könne es „ein bisschen was abgeben“. Von „Verdrängung“ könne keine Rede sein: Für den motorisierten Individualverkehr wurde „verdammt nochmal die HTS gebaut“, auf der man nicht ständig vor Ampeln stehen müsse.

Die meisten Radwege in Siegen sind eigentlich Fußwege – Fahrräder nur erlaubt

Rückstau von der HTS: Stichwort Ampeln – wenn man von einer Schnellstraße wie der HTS in eine Innenstadt fährt, „ist es es ziemlich normal“, vor einer Ampel oder im Stau zu stehen. Alle Parkhäuser im Zentrum seien weiterhin wie bisher und ohne zusätzliche Einschränkungen erreichbar, „es sei denn, man fährt von Kreuztal nach Siegen durchs Tal“. Unterbrechungen der Umweltspur und damit mögliche Verkehrshindernisse an den Anschlussstellen zur HTS „sind dem Autoverkehr geschuldet“.

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Radweg unter der HTS beliebter als die Umweltspur: Das darf bezweifelt werden. Es handelt sich fast durchgängig – wie fast überall in Siegen – um einen Fußweg, der für Fahrräder freigegeben und zudem über weite Strecken ziemlich schmal ist, bei steigenden Fahrrad-Zahlen. Zudem sei die Routenführung an vielen Stellen „sehr verwirrend“, was auf der Umweltspur deutlich einfacher werde.