Siegen. Viele Autohäuser, Geschäfte und Firmen liegen entlang der künftigen Umweltspur. Siegen müsse Be- und Entladen dringend kontrollieren, so der ÖPNV
Die Umweltspur ist sang- und klanglos beschlossen. Eine Nachfrage aus der Politik, ein paar Anmerkungen von ZWS und VWS für den Busverkehr – bei einer Gegenstimme der AfS hob der Verkehrs- als maßgeblicher Fachausschuss fast einstimmig die Hand. Ohne die notwendige politische Rückendeckung wäre die Verwaltung das Vorhaben, das den Innenstadtverkehrs Siegens in bislang beispielloser Weise umkrempeln dürfte, wohl gar nicht erst angegangen. Besucher und Beobachter zeigten sich nach der Sitzung aber doch erstaunt. Abschließend entscheidet noch der Rat.
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Benjamin Hinkel, stellvertretender Abteilungsleiter Straße und Verkehr, musste nur ein paar Details erklären. Zu den Autohäusern beispielsweise, von denen es entlang der Hauptachse Weidenauer-, Hagener- und Sandstraße einige gibt. Sie alle werden, ebenso wie Industriebetriebe oder Geschäfte, regelmäßig angefahren und benötigen Ladezonen. „Randbedingungen und Details müssen wir persönlich klären“, so Benjamin Hinkel – mit allen Betrieben entlang der künftigen Umweltspur stehe man bereits im Austausch oder habe diesen vereinbart. Die Frage der Ladezonen müsse definitiv geklärt sein – bei Paketdienstleistern etwa toleriere man derzeit noch, dass sie auf der Straße für die Zustellung halten. Das werde künftig anders sein müssen.
Umweltspur Siegen: Grüne Welle für Fahrrad und Bus anpassen – sonst stehen sie vor Rot
Darum baten auch die Vertreter des Zweckverbands Personennahverkehr und der Verkehrsbetriebe. Man begrüße und unterstütze die Einführung der Umweltspur ausdrücklich, die Auswirkungen in Sachen Pünktlichkeit und Ausfälle werde enorm sein. Dazu müsse die Stadt das Falschparken zum Be- und Entladen aber zwingend in den Griff bekommen – dann werde das Verspätungen minimieren. Im Bereich von Bushaltestellen werde nach wie vor oft gehalten, mit entsprechenden Konsequenzen für den Fahrplan. Das müsse unbedingt künftig überwacht werden.
Ampeln würden dabei auch eine entscheidende Rolle spielen: Die seien derzeit ausgelegt auf den fließenden Autoverkehr – grüne Welle bei 50 km/h. Fahrräder und Busse – aufgrund der Zwischenhalte – seien etwa gleich schnell unterwegs und beide langsamer. Werde die Ampelschaltung nicht angepasst, stünden beide in der Regel vor Rot.
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Eine Spurbreite von durchgängig 3,25 Metern werde schwierig, „das haben wir schon seit Jahren nicht durchgängig“, antwortete Benjamin Hinkel auf eine entsprechende Forderung der VWS, die „zwingend notwendig für einen reibungslosen Busverkehr“ sei. Man müsse „in der Realität beobachten“ und womöglich nachsteuern, was passiert, wenn Busse beim Linksabbiegen von der Umweltspur die Auto-Fahrspur überqueren. Das könne für die Verkehrsbetriebe problematisch werden. Nicht alles lasse sich aber in den digitalen Verkehrsmodellen modellieren, warnte Hinkel: „Und bei aller Liebe zu Bus und Rad – wir können das Kfz nicht komplett ignorieren.“