Kreuztal. Visagistin Madlen Schwehr (49) aus Kreuztal stylt Frauen und Bräute auf besondere Weise. So gelingt der perfekte Vintage-Look
Lidstrich, Rouge und roter Lippenstift. Ihre Looks sehen aus wie aus einem anderen Jahrzehnt. Und genau das ist ihr Ziel. Die Visagistin Madlen Schwehr (49) aus Kreuztal hat sich auf das Styling der 1920er bis 1960er spezialisiert. „Mein Angebot ist für Frauen wie mich, die sich trauen, sie selbst zu sein, und ein Faible für das Lebensgefühl dieser Zeit haben“, erzählt Schwehr.
Die ausgebildete Make-up-Artistin ist vor fünf Jahren wegen der Liebe von Kiel nach Kreuztal gezogen. Mittlerweile fühlt sie sich hier sehr wohl. Sie hat vorher schon als Brautstylistin und Visagistin gearbeitet und absolvierte ihre Ausbildung sowie diverse Workshops zum Haarstyling 2010 in Hamburg. „Alles hat mit der Liebe zu den Kosmetikprodukten angefangen und ich habe mich dann für die Ausbildung entschieden“, erinnert sie sich. Als sie nach Kreuztal kam, erfand sie sich als Make-up-Artistin völlig neu und hat ihre Leidenschaft für den Vintagestyle mit in ihr Unternehmen „Make Pin Up by Lenchen“ integriert.
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Mit dem Namen wollte Madlen Schwehr ihre Liebe zu Make-up und dem Pin-up-Trend aus den 50er Jahren verbinden. „Ich bin ein absoluter Fan von Pin-ups.“ Überall in ihrem Atelier finden sich kleine Pin-up Figuren. Pin heißt übersetzt aus dem Englischen aber auch „Haarnadel“ und so konnte sie auch das Stylen der Haare in den Namen mitaufnehmen. „Das in der Kombination entspricht genau dem, was ich den Leuten anbieten möchte, und spiegelt mich als Make-up-Artistin und Hairstylistin wieder.“ Ihr Gewerbe betreibt sie nebenberuflich.
Kreuztal: Der Vintage-Stil
Sie selbst lebt und liebt den Vintage-Look und trägt ihn selbst im Alltag. Auch in ihrem Einrichtungsstil ist er deutlich erkennbar. Viele Menschen verbinden mit Vintage den Rockabilly-Stil mit Neckholderkleidern und Petticoat, sagt die Visagistin. „Das waren die wilden 50er.“ Sie mag dagegen eher die Feminität und schlichte Weiblichkeit der 40er Jahre. Bei ihren Make-ups setzt sie daher auf Eleganz und sanfte Übergänge. „Vor allem authentisch soll es sein.“ Auch Haarschmuck wie kleine Hüte, Tücher oder Haarspangen waren damals weit verbreitet und die Frisuren darunter aufwendiger.
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Das Grundgerüst ihrer Make-ups sei ganz schlicht. „Ich schminke einen glatten Hautteint und ein strahlendes Auge, dafür tusche ich die Wimpern mit Mascara und ziehe einen passenden Lidstrich. Das Ganze runde ich mit Rouge an den richtigen Stellen ab.“ Besonders wichtig ist für Madlen Schwehr die Auswahl des Lippenstifts. „Der präsente Lippenstift in verschiedenen Rottönen zieht sich durch alle Dekaden.“
Kreuztal: Die unterschiedlichen Vintage-Looks
In den 20er Jahren sei es ein dunkles Rot. In den 30ern und 40ern wird der rote Lippenstift kräftiger. Das Rouge wird je nach Dekade unterschiedlich platziert. Das Augen-Make-up der 20er zeichnet sich durch ein dunkles Smokey Eye mit Lidschatten und Schattierungen aus – während ab den 50ern der Lidstrich immer dicker wird, berichtet die Visagistin. Auf moderne Trends wie Contouring verzichtet sie bei ihren Vintage-Make-ups. „Das wäre nicht authentisch“, betont Schwehr.
Für ihre Make-ups verwendet die Visagistin viele verschiedene Produkte, die ihrer Meinung nach das beste Endergebnis erzielen: „Ich nehme das, was mich selbst überzeugt und wo ich mich mit wohlfühle. Mein Make-up Koffer ist bunt gemischt.“
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Kreuztal: Das Angebot für Vintage-Liebhaber
Madlen Schwehr begleitet als Visagistin Fotoshootings und kümmert sich dort um Haare und Make-up. Sie fotografiert auch und setzt kleine Projekte um, bei denen sie selbst die Kamera in die Hand nimmt. Am liebsten lichtet sie ihre Models analog ab. „Analoge Fotos sind immer auch ein bisschen ehrlicher, weil da nichts retuschiert werden kann und die Fotos dadurch nicht so gestellt wirken“, schildert sie. Mit dem Atelier in dem großräumig ausgebauten Dachboden ihres Wohnhauses hat sie sich einen Traum erfüllt: „Ich bin unwahrscheinlich gerne hier oben.“ Dort bietet sie auch verschiedene Schmink-Workshops an.
Modenschau auf Hochzeitsmesse im Januar
Madlen Schwehr war in diesem Jahr bereits als Ausstellerin auf der Hochzeitsmesse in der Siegerlandhalle. „Mit den Bräuten so direkt in Kontakt treten zu können, hat irre viel Spaß gemacht.“
Sie freut sich bereits auf die nächste Hochzeitsmesse am 14. und 15. Januar 2023. Dort wird sie eine eigene Modenschau mit Vintage-Kleidern und dem passenden Styling veranstalten. Die Visagistin hat die Modenschau in Kooperation mit einer Kollegin aus Frankfurt geplant.
Gemeinsam präsentieren sie sechs komplette Brautlooks mit passenden Vintage-Accessoires.
„Damit will ich den Gästen zeigen, dass sie auch ganz nach ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen fernab vom Mainstream heiraten können“, erläutert Madlen Schwehr. „Da ist für jeden, den das Lebensgefühl von damals anspricht, was dabei.“
Die Make-up Artistin liebt auch die Musik von früher. Regelmäßig schreibt sie die Kolumne „Lenchen spricht über Vintage“ für ein kleines Musikmagazin.
Außerdem in ihrem Angebot enthalten: Komplette Brautstylings. Wenn die Bräute noch nicht genau wissen, in welche Richtung sie gehen möchten, macht sie auch vollumfängliche Beratungen und bietet ihnen an, schon beim Brautkleidkauf mitzukommen. „So kann alles miteinander abgestimmt werden.“ Madlen Schwehr achtet darauf, dass der Look harmonisch ist und authentisch wirkt. Denn bei vielen Vintage-Kleidern würden die Frisur und der passende Haarschmuck bereits einiges ausmachen. Schwehr ist mehr als eine Stylistin für die Bräute. Für viele ist sie gleichzeitig auch eine beratende Stütze. Die Visagistin bietet aber auch Stylings für besondere Anlässe wie Abendveranstaltungen oder Modenschauen an. „Man kann mich für alles buchen, wo ein Haarstyling und Make-up gebraucht wird.“
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Für ein Make-up braucht Madlen Schwehr etwa eine Stunde. Den Bräuten bietet sie unterschiedliche Pakete an. Diese beginnen bei einem Preis von 169 Euro. Ein Abend-Make-up erhält man bei ihr ab 79 Euro. Darin enthalten ist auch immer ein Termin zum Probeschminken in ihrem Atelier. Viele ihrer Kundinnen kommen bereits mit einer konkreten Vorstellung auf Schwehr zu. Bei dem Styling geht sie auf die Wünsche und Ideen der Frauen ein. „Ich gehe immer individuell auf den Typ ein und gucke, was funktioniert.“
Kreuztal: Traumberuf Make-up-Artistin
Wenn an einem bestimmten Tag ein Brautstyling für eine Hochzeit benötigt wird, sollten sich die Frauen im besten Fall bereits ein halbes Jahr vor dem Hochzeitstermin bei Madlen Schwehr melden. „Desto früher sich die Bräute melden, desto höher ist die Chance, dass ich an diesem Tag noch frei bin.“ Bei einem Styling für einen besonderen Anlass reiche eine kurzfristige Absprache der Details.
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Für Madlen Schwehr ist das, was sie tut, ein echter Traumberuf, weil sie so ihre Leidenschaft ausleben und weitergeben kann. Der schönste Moment während des Stylens der Frauen sei es, wenn diese zu strahlen anfangen. „Gerade bei den Bräuten ist ein ganz spezielles Lächeln, das mir zeigt, dass sie mit meiner Arbeit zufrieden sind.“ Die Stylistin ist für ihre Kundinnen ein wichtiger Teil der Hochzeitsvorbereitungen. „Ich sehe die Bräute als Erste fertig gestylt.“