Siegen. Öffentliche Toiletten sind in Siegen Mangelware, auch und gerade am Abenteuer-Spielplatz am Oberen Schloss. Das soll sich jetzt aber ändern.
Am Abenteuerspielplatz Oberes Schloss in Siegen soll eine öffentliche Toilettenanlage errichtet werden. Die Vorplanungen sind so weit fortgeschritten, dass die Politik über die Ausschreibung beschließen kann, auch die Finanzierung dürfte gesichert sein: Durch unter anderem das Geld, das ursprünglich im Rahmen von „Rund um den Siegberg“ für die Erweiterung des Siegerlandmuseums in den Bunkern an der Burgstraße eingeplant war.
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Die Toiletten-Situation ist an vielen Stellen dringlich in Siegen, auch im Schlosspark, ganz besonders in den warmen Sommermonaten am Abenteuer-Spielplatz, der sehr gut angenommen wird und stark frequentiert ist. Die nächstgelegenen WCs sind die im Schloss-Wirtshaus, am anderen Ende des historischen Komplexes. Dazwischen liegt eine für Kinder oder ältere Menschen durchaus längerer Weg: Bergauf, teils über Kopfsteinpflaster, die Toiletten selbst wieder im Keller.
Bisher gibt es am Siegener Abenteuer-Spielplatz nur eine mobile Toilette
Nach der Eröffnung des Spielplatzes im Sommer 2021 hatten Eltern auf den Mangel an Toiletten in erreichbarer Nähe hingewiesen. Die Stadt hatte daraufhin ein mobiles Toilettenhäuschen unterhalb des Abenteuerspielplatzes aufgestellt, um die Zeit bis zu einer dauerhaften Lösung, die gerade an dieser Stelle auch einen Wickelbereich enthält, halbwegs zu überbrücken.
Als geeigneten Standort sieht die Abteilung Stadtentwicklung die Fläche auf dem Dach des Bunkers Hainstraße, der südlich unterhalb des Schlossparks liegt – die Oberkante ist auf gleicher Höhe wie das Spielplatzgelände. Genutzt wird die Fläche derzeit überwiegend von der städtischen Grünflächenabteilung. Dort ein Toilettenhäuschen zu errichten, wäre also kein Problem.
Stadt Siegen ist optimistisch: Bis Ende 2023 können Toiletten gebaut werden
Wie alle Bauvorhaben aktuell dürfte auch eine öffentliche WC-Anlage eine gewisse Summe kosten, vor allem wenn Sonderausstattungen gewünscht werden. Städtebaulich gehört dieses Vorhaben zur Schlosspark-Erweiterung und -Sanierung im Rahmen von „Rund um den Siegberg“. Projekte, die darunter fallen, werden grundsätzlich zu 70 Prozent gefördert, 30 Prozent muss die Stadt tragen. Sowohl beim vierten Bauabschnitt der Schlossmauer-Sanierung als auch beim Bunker-Museumsind jeweils höhere sechsstellige Summen übrig geblieben und könnten für die Toilettenanlage verwendet werden – dieser Kostenrahmen dürfte für das Vorhaben ausreichen.
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Der Förderzeitraum von „Rund um den Siegberg“ endet Ende 2023, bis dahin steht das Geld aus dem Zuwendungsbescheid zur Verfügung. Die Verwaltung sieht den Bedarf nach einer öffentlichen Toilettenanlage als sehr hoch an, gleichzeitig sei der Bau nicht über die Maßen aufwendig, der Zeitplan also realistisch. Stimmt die Politik zu, müsste die neue Verwendung der Mittel – also ihre „Verschiebung“ – mit der Bezirksregierung Arnsberg abgestimmt werden.