Siegen. Kletterburgen, Wasserspielfeld, Rutschen, Schaukeln: Was das Kinderherz begehrt, gibt’s im neuen Abenteuerspielplatz am Oberen Schloss in Siegen.
Der vielleicht tollste Spielplatz in der ganzen Region ist fertig. Findet zumindest der Bürgermeister und völlig falsch liegt er damit sicher nicht: Auf drei künstlich angelegten Terrassen können sich Kinder austoben, sobald die Bauzäune weg sind. Etwa ein Jahr hat es vom Spatenstich bis heute gedauert, bis Matschspielfeld und Kletterburgen, Rutschen und Schaukeln fertiggestellt waren.
Siegen- Neuer Abenteuer-Spielplatz in Schlossparkerweiterung
Der Mittelalter-Abenteuerspielplatz ist eins der sichtbarsten Vorhaben des millionenschweren Städtebauprojekts „Rund um den Siegberg“, das sich ansonsten eher dem Wiederherstellen und Aufpolieren von Vorhandenem verschrieben hat. 3,6 Millionen Euro hat es gekostet, die Fläche zwischen Bastion und „altem“ Schlosspark, auf dem die ehemalige Jugendherberge stand, herzurichten. Für nichts erhalte er als Bürgermeister so viel Lob wie für den Schlosspark, sagt Steffen Mues bei der offiziellen Übergabe – und dieser Park, den viele Menschen nicht nur im Sommer als Erholungsort aufsuchen, wurde nun erweitert. Und zwar für Kinder, für die es dort sonst noch nichts gab. Spielplätze und überhaupt Grünflächen sind in der Siegener Innenstadt ohnehin eher rar.
Neuer Abenteuerspielplatz gestaltet nach den Wünschen von Siegener Kindern
Die Kinder waren es auch, die den Spielplatz entscheidend mitgestaltet haben: Nach ihren Wünschen – das Thema „Mittelalter“ war das beliebteste – gestalteten das Landschaftsbauunternehmen Benning (Münster) und Spielgerätehersteller FHS Holztechnik (Arnsberg) die Anlage. Auf drei Plateaus, eingebettet in Liegewiesen unter hohen Bäumen und umgeben von Sand und fallschützendem Kunstrasen ist eine Vielzahl von Anlagen entstanden. Auf den unteren Bereichen zwei große Kletterburgen für die größeren, im oberen Bereich ein Wasser- und Matschspielbereich für die kleineren Kinder. Dazwischen diverse Schaukeln, Wippen und sonstige Elemente, hölzerne Sitztribünen für Erwachsene sind am oberen und unteren Ende errichtet worden.
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Verbunden sind die drei künstlich angelegten Plateaus auf drei Wegen: Einer direkten (steilen) Treppe, einem gewundenen barrierearmen – und einem für Kinder aus diversen Kletter-Hürden-Kriech-Elementen. Eine neue Beleuchtung soll die Parkerweiterung abends in Szene setzen.
Was noch fehlt, sind Toiletten und Gastronomie. Für letzteres wurden Ver- und Entsorgungsanschlüsse angelegt, etwa für mobile Caféwagen, sagt Stadtbaurat Henrik Schumann; erstere sollen im alten Friedhofsamt gebaut werden, das die Stadt am südlichen Ende der Schlosspark-Erweiterung gekauft hat. Auf dem danebenliegenden Bunkerdach ist Lagerfläche für die Grünflächenabteilung entstanden.
Jede Menge Neuanpflanzungen bringen mehr Grün in Siegens Mitte
Die hatte und hat mit dem Areal gut zu tun: 500 Sträucher, 20.300 Stauden, Bodendecker und Gräser, 22.000 Blumenzwiebeln, 21 Bäume und Rasenaussaat für 1500 Quadratmeter sind gepflanzt worden. „Da wo möglich wollen wir Deutschlands grünster Großstadt ein Stück Natur zurückgeben“, sagt Bürgermeister Mues – hier setze sich fort, was mit der Freilegung der Sieg und der Wiederherstellung des Bertramsplatzes begonnen habe. Mit dem Herrengarten werde weiteres Grün in die Stadt kommen und mittelfristig auch mit dem Umzug der Uni ins Zentrum.
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Zwei Millionen Euro wird die Sanierung des alten Schlossparks noch etwa kosten: eine Million für den Musikpavillon, eine für die Instandsetzung der Wege und womöglich Mobiliar. „Ziel ist, dass die Schlosspark-Teile zusammenwachsen“, sagt Stadtbaurat Schumann – am Ende soll alles wirken wie aus einem Guss. „Der Schlosspark ist unser Aushängeschild. Er soll bleiben wie er ist – weil er gut ist.“
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