Siegen-Sohlbach. Weil die Gastro-Branche massiv unter Fachkräftemangel leidet, führt das Dorint Parkhotel Siegen die Vier-Tage-Woche ein. Das steckt dahinter.

Durch Einführung der Vier-Tage-Woche will die Halbersbacher Hospitality Group weitere Fachkräfte für das Dorint Parkhotel in Siegen-Sohlbach gewinnen – und dem bestehenden Team attraktivere Bedingungen bieten. Mit dem neuen Arbeitszeitmodell „setzt das Unternehmen einen Fokus auf das Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden“ und möchte sich „als attraktiver Arbeitgeber“ präsentieren, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist.

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Die Halbersbacher Hotelgruppe spricht von einer „WinWin-Situation“: Einerseits biete die Aufstockung des Teams „mehr Raum und Zeit für individuelle Entwicklung und Potentialförderung“. Andererseits stehe das Unternehmen vor der großen Herausforderung, mit der die gesamte Gastrobranche seit Jahren konfrontiert ist – und die sich zunehmend verschärft: „Gut ausgebildete Fachkräfte fehlen an allen Ecken, zeitgleich entscheiden sich immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung im Gastgewerbe“, wie in den Ausführungen erläutert ist. Die Pandemie habe diesen Negativ-Trend noch beschleunigt.

Dominik Hübler, Hoteldirektor des Dorint Parkhotels in Siegen-Sohlbach, verspricht sich viel von der Einführung der Vier-Tage-Woche – sowohl für das Unternehmen als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Dominik Hübler, Hoteldirektor des Dorint Parkhotels in Siegen-Sohlbach, verspricht sich viel von der Einführung der Vier-Tage-Woche – sowohl für das Unternehmen als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. © halbersbacher hospitality group | halbersbacher hospitality group

Siegen: Vier-Tage-Woche im Dorint Parkhotel in Sohlbach – so funktioniert’s

Halbersbacher stelle dem nun „ein innovatives Konzept entgegen – und setzt mit diesem mutigen Schritt ein Zeichen, das sicher auch für andere Arbeitgeber in der Region Strahlkraft haben wird“. Ab diesem Jahr reduzieren demnach alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hotel ihre Arbeitszeit bei vollem Gehaltsausgleich auf vier Tage pro Woche. Statt 40 Stunden sind sie künftig 36 Stunden wöchentlich im Schichtdienst tätig. Ihr Verdienst bleibt dabei unverändert. „Wir freuen uns sehr, dass wir unserem Team durch die Vier-Tage-Woche eine ausgewogenere Work-Life-Balance ermöglichen können“, sagt Bart Beerkens, Director of Operations und Prokurist.

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Dominik Hübler, Direktor des Dorint Parkhotels Siegen, bemerkt in seinem Team bislang eine durchweg positive Resonanz auf das neue Arbeitsmodell, wie es weiter heißt. „Die Kolleginnen und Kollegen blicken dem Start der neuen Regelung positiv entgegen und begrüßen die Möglichkeit, ihrem fordernden Joballtag durch die neu gewonnene Freizeit ausgeglichener und erholter entgegentreten zu können.“

Dorint Parkhotel Siegen: Belegschaft freut sich auf Einführung der Vier-Tage-Woche

Sales-Fachkraft Andrea Schweitzer beispielsweise schätzt die bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie mit Hund und Freizeit: „Die Vier-Tage-Woche ist für mich eine geniale Lösung. Ich habe eine weite Anreise und dementsprechend viel zu organisieren. Einen Tag Luft zu haben, ist für mich eine spürbare Verbesserung.“ Auch bei ihrer Kollegin Victoria Keksel stößt die neue Regelung auf großen Zuspruch: „Als Mutter von zwei kleinen Kindern kann ich künftig viel besser für meine Familie planen“, sagt die Rezeptionistin. „Da ich eine tägliche Anreise von rund 20 Kilometern zurücklege, ist die Vier-Tage-Woche zudem nicht nur zeit- und geldsparend, sondern auch umweltfreundlich.“

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Für das Dorint Parkhotel Siegen soll die Vier-Tage-Woche im Laufe des Jahres sukzessive eingeführt werden. Klar definierte Zielsetzung sei, das neue Modell im Laufe des Jahres in allen Hotels und allen Abteilungen umzusetzen. „Wir haben diesen Schritt von langer Hand geplant und vorbereitet“, sagt Bart Beerkens. Schließlich sei die umfassende Umstrukturierung sämtlicher Schichtpläne hin zu einer komplett neuen Einsatzplanung ein aufwendiger Prozess.

Vier-Tage-Woche im Dorint Parkhotel Siegen: Mehr Erholung – mehr Leistungsfähigkeit

Der Director of Operations und Prokurist betrachtet die neue Regelung nach eigenem Bekunden auch als Ausgleich und Anerkennung für die Flexibilität, die der Arbeitsalltag im Schichtdienst fordert. „Die Hotellerie verlangt den Mitarbeitenden viel ab: Aufgeschlossenheit, Präsenz, Fingerspitzengefühl, Verständnis und Einfühlungsvermögen sind in unserer Branche Schlüsselqualifikationen, die jedoch nur aus einem Zustand des Wohlbefindens, der Ausgeglichenheit und einem gesunden Selbstverständnis heraus resultieren können“, ergänzt Dominik Hübler. „All das fördern wir mit der Vier-Tage-Woche und demonstrieren gleichzeitig unsere Wertschätzung und unseren Respekt für die Arbeit unserer Teams. Über längere Erholungsphasen geben wir der Entwicklung und Stärkung all dieser Qualitäten mit der Vier-Tage-Woche fortan wieder den notwendigen Rahmen.“

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