Hilchenbach. Die „Vahee GmbH“ möchte das ehemalige Areal der Firma Loos in Hilchenbach kaufen. Wie die GmbH dort das Wohnen, Leben und Arbeiten bündeln will.

„Man muss schon eine gewisse Fantasie mitbringen“, sagt Dirk Willers über das ehemalige Gelände der Firma Loos in Hilchenbach. Doch das hält ihn und seine drei Mit-Gesellschafter von „Vahee“ noch lange nicht von großen Plänen ab. In der ehemaligen Werkshalle fertigen sie derzeit Mikrohäuser (wir berichteten). Zukünftig könnte dort noch viel mehr entstehen.

Hilchenbach: Voller Enthusiasmus für den Umbau der ehemaligen Firma Loos

Das ehemalige Firmengebäude teilt sich in mehrere Bereiche auf: In der Halle 1 soll zukünftig eine Schreinerei mit Werkstatt eingerichtet werden, in der Halle 2 Büro- und Gewerbeflächen. Das ebenfalls im Bereich der Halle 1 existierende Wohnhaus soll als Betriebswohnung genutzt werden. Das geht aus der Vorlage zum Bau- und Verkehrsausschuss des Rates der Stadt Hilchenbach hervor.

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Etwas greifbarer wird das Ganze, wenn Dirk Willers die noch anfänglichen Pläne genauer erläutert: Derzeit fertigt die Vahee GmbH ihre Mikrohäuser in der Halle 2. Diese sei „das Prunkstück“ des Firmengeländes. „Vahee“ benötige aber nicht das gesamte Firmenareal für ihre Projekte und auch nicht die Halle 2. „Das ist eine sehr lange und sehr hohe Halle. Doch diese Ausmaße benötigen wir nicht für unsere Produktion“, sagt Dirk Willers. Für ihre Zwecke sei die Halle 1 prädestiniert. Daher soll auch dort die Produktion der Vahee Mikrohäuser stattfinden.

Ein Mikrohaus steht in der Halle 2 der ehemaligen Firma Loos in Hilchenbach. Es hat nicht unbedingt immer einen fahrbaren Untersatz.
Ein Mikrohaus steht in der Halle 2 der ehemaligen Firma Loos in Hilchenbach. Es hat nicht unbedingt immer einen fahrbaren Untersatz. © WP | Ina Carolin Lisiewicz

Im Bereich hinter der Halle 2 befindet sich ein freier Grundstücksbereich. Dort würde „Vahee“ gerne, je nach Größe, vier bis fünf seiner Mikrohäuser aufstellen. In Halle 2 könnte dann ein „moderner Work-Space“ entstehen. „Kein klassisches Bürogebäude, eher eine Kombination aus Werkstätten für klassisches oder künstlerisches Handwerk in Verbindung mit Büroflächen und einer räumlich effizienten und offenen Raumkommunikation“, schwebt Dirk Willers vor. Vielfalt liegt ihm und seinem Kollegen am Herzen.

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Auch solle das Ganze „sowohl für gestandene Unternehmen als auch für Start-ups eine innovative Heimat bieten“, unterstreicht Willers. Die direkte Anbindung der Halle 2 zur dahinterliegenden Grünfläche bietet Möglichkeiten der Ruhe, aber auch des Austauschs. In der Halle 2 müssten, werden die Pläne in die Tat umgesetzt, auch mehrere Etagen eingezogen werden. „Wir bauen praktisch ein neues Haus in die historische Loos-Industriehalle, deren äußeres Erscheinungsbild erhalten bleibt“, sagt Dirk Willers.

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Die Pläne werden noch konkreter; in Stein gemeißelt ist noch lange nichts. „Wir sind einfach vier Unternehmer und Macher mit viel Enthusiasmus“, sagt Dirk Willers und lacht. Klar ist: „Vahee“ möchte das gesamte Areal der ehemaligen Firma Loos kaufen, dort auch andere Nutzerinnen und Nutzer zusammenbringen.

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Über das Finanzielle kann Dirk Willers noch nichts sagen: „Das ist noch zu früh, um ins Detail zu gehen, aber wir sind auf einem guten Weg“, sagt er. Bei einer Ortsbesichtigung waren zumindest die Mitglieder des Bau- und Verkehrsausschusses bereits begeistert, sie stimmten der Bauvoranfrage zu. „Als nächstes wollen wir Partner finden und sie für das Projekt begeistern“, unterstreicht Dirk Willers. „Leute, die wie wir richtig Lust darauf haben.“

Hilchenbach: Für „Vahee“-Gründer steht Vielfalt im Zentrum

Die „Vahee“-Gründer selbst sprühen nur so vor Ideen. „Wir würden gerne einen Mix hinbekommen: Wohnen, arbeiten, leben – verschiedene Facetten eben“, sagt Dirk Willers. „Ich bin zuversichtlich, dass wir für diese Projekt noch weiteren Zuspruch und Unterstützer bekommen werden“. Noch steht den „Vahee“-Gründern viel Arbeit bevor.

Sechs Mikrohäuser in Hilchenbach

„Vahee“ wurde im September 2021 gegründet, entstand somit in der Corona-Zeit. Carsten Irle und Claus Bernshausen waren bereits ehemalige Kollegen, Thorsten Wagener und Dirk Willers stießen hinzu. Der Name der GmbH steht für „Von hier“.

Sechs der Mikrohäuser der GmbH sollen bald in Hilchenbach an der Wilhelmsburg/Herrenwiese stehen. Dort arbeitet „Vahee“ mit dem Hilchenbacher Verein „Interkulturelle Soziale Arbeit und Forschung“ (ISAF) zusammen und schafft Mikrohäuser für Jugendliche, die nicht mehr in ihren Familien bleiben können.

Mehr Infos zu „Vahee“ gibt es im Internet unter www.vahee.de.

Aber am Ende könnte auf dem ehemaligen Gelände der Firma Loos etwas ähnliches wie auf dem „Bender“-Areal in Ferndorf entstehen – wenn auch im kleineren Format. Leichter als beim „Hammerwerk“ in Allenbach wird es allemal – bei der Firma Loos gibt es keinen kontaminierten Boden.

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