Siegen. „Siegen Wissen verbindet“ wird konkret: An der Sandstraße entsteht mit dem SSC das „Schaufenster“ des künftigen Hauptcampus der Uni Siegen.

Die Uni Siegen schlägt den ersten Pflock für den künftigen Teilcampus Nord entlang der Friedrichstraße ein. Auf dem Gelände des früheren Möbelhauses Wonnemann, Sandstraße 16-18, entsteht das erste Gebäude – das Studierenden-Service-Center (SSC). Die Gebäudestruktur im Hinterhof ist bereits abgerissen, ein großer Baukran steht an der Friedrichstraße, die Rohbauarbeiten haben begonnen.

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Nutzer des SSC sind das International Office, das Referat Studierendenservice, das Sprachenzentrum der Universität sowie das Zentrum zur Förderung der Hochschullehre. Auch studentische Arbeitsplätze sollen eingerichtet werden. „Das Gebäude wird zur zentralen Anlaufstelle für alle in- und ausländischen Studierenden und Studieninteressierten sowie für internationale GastwissenschaftlerInnen, Kooperationspartner und bildungsinteressierte BürgerInnen“, so die Hochschule. Die geplante Hauptnutzfläche beläuft sich auf mehr als 2000 Quadratmeter.

SSC als „Knotenpunkt studentischer Laufströme“ in der Siegener Innenstadt

Baulich soll das SSC künftig über die Schaufenster-Front für Passanten von außen einsehbar sein und damit sprichwörtlich auf dem Weg vom Bahnhof zum Campus das „Schaufenster der Universität“ bilden. „Das SSC soll zum Knotenpunkt studentischer Laufströme in der Innenstadt werden“, so das Baudezernat der Uni. Perspektivisch ist auch ein Innenhof als Ruhepol geplant, der zum Verweilen einlädt. Auch dieses Prinzip soll für weitere Uni-Bauvorhaben in der Innenstadt gelten: Die Gebäude gruppieren sich um (halb)öffentliche Plätze und schaffen so Aufenthaltsmöglichkeiten.

Der Altbauteil an der Sandstraße in Siegen bleibt bestehen und wird umgestaltet.
Der Altbauteil an der Sandstraße in Siegen bleibt bestehen und wird umgestaltet. © Hendrik Schulz

Derzeit befinden sich die Einrichtungen des SSC zum Großteil in einem eigenen Gebäude auf dem Campus Adolf-Reichwein-Straße. Einzelne Bereiche indes sind in einem weiteren Gebäudeteil auf dem AR-Campus sowie an der Hölderlinstraße untergebracht. Am neuen Standort an der Sandstraße sollen künftig alle zusammengehörigen Serviceangebote zentral unter einem Dach gebündelt werden.

Bessere barrierearme Wegeverbindungen durch das SSC im Zentrum von Siegen

Die Lage in der Siegener Innenstadt bietet aus Sicht der Uni zahlreiche Vorteile: Er ist fußläufig erreichbar von zentralen Knotenpunkten des Öffentlichen Nahverkehrs – Parkflächen wird es am künftigen Hauptcampus nur sehr eingeschränkt geben – und könne auch von anderen Campus-Standorten sowie auswärtigen Gästen gut angesteuert werden, heißt es weiter. Von der Sandstraße aus soll das neue Gebäude den barrierefreien Zugang zwischen Unterstadt und dem Campus-Zentrum mit Unterem Schloss, Hörsaalzentrum und Mensa ermöglichen.

Die beiden hinteren Gebäudeflügel des ehemaligen Möbelhauses im Siegener Zentrum wurden bereits abgetragen. Sie werden neu errichtet – auch ein Innenhof als „Ruhepol“ ist vorgesehen.
Die beiden hinteren Gebäudeflügel des ehemaligen Möbelhauses im Siegener Zentrum wurden bereits abgetragen. Sie werden neu errichtet – auch ein Innenhof als „Ruhepol“ ist vorgesehen. © Hendrik Schulz

Ein zentraler planerischer Ansatz des Uni-Umzugs („Siegen – Wissen verbindet“) in die Innenstadt ist die Verknüpfung der künftigen Campusstandorte Nord (Friedrichstraße), Mitte (Unteres Schloss) und Süd (Häutebachweg) über den Siegberg. So soll etwa auch das Hettlage-Gebäude als künftige Universitätsbibliothek (wir berichteten) eine solche barrierearme Verbindung darstellen.

Anwohner in Siegen durch Bauarbeiten am SSC möglichst wenig beeinträchtigen

Die Bauzeit ist bis Ende 2023 geplant. Bei der Umsetzung des Projekts lege man Wert auf größtmöglichen Substanzerhalt sowie eine nachhaltige Nutzung des Gebäudes, so die Uni. Das SSC selbst besteht aus einem Altbauteil an der Sandstraße, der erhalten bleibt und räumlich umgenutzt wird. Die beiden hinteren Gebäudeflügel wurden aufgrund von Schadstoff-Funden und statisch-baukonstruktiven Erfordernissen abgetragen und werden nun neu errichtet. Die Umsetzung erfolge in enger Abstimmung mit den Nachbarn an Sand- und Friedrichstraße. Ziel der Uni ist es, Störungen und Beeinträchtigungen für die Anwohnerschaft auf das unvermeidbare Maß zu beschränken.

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16,5 Millionen Euro Gesamtkosten werden für das Projekt veranschlagt. Die Summe wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes NRW refinanziert.