Siegen. Bedarf besteht, doch die Verbindung von Julius- zu Siegbergstraße in Siegen wird erst in einigen Jahren saniert. Grund ist der Uni-Campus Nord.

Die Sanierung und Aufwertung des Fußwegs von der Julius- zur Siegbergstraße steht weiterhin auf der Projektliste der Stadt. Mit der Umsetzung wird es allerdings noch einige Jahre dauern. „Losgehen kann es, wenn die Bebauung in Sachen Campus Unteres Schloss Nord / Friedrichstraße erfolgt“, erklärt Bürgermeister Steffen Mues auf Nachfrage dieser Zeitung. „Denn die Anschlüsse müssen ja stimmen.“

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Im Gespräch war die Sanierung der Verbindung schon häufiger. Bergauf gabelt sich der Weg, und gerade der untere Teil, der genau parallel zur Friedrichstraße verläuft, befindet sich seit vielen Jahren in einem, positiv ausgedrückt, wildromantischen Zustand und erinnert an einen Trampelpfad: Der Bodenbelag ist völlig zerklüftet, eine alte Bruchsteinmauer fasst den Weg auf der einen Seite ein, ein Maschendrahtzaun riegelt ihn gegen den Abhang auf der anderen Seite ab.

Der Fußweg, der die Juliusstraße mit der Siegbergstraße verbindet, war schon mehrfach für eine Sanierung im Gespräch. Die wird nun kommen – allerdings erst, wenn die Bauprojekte der Uni im Bereich Friedrichstraße umgesetzt sind.
Der Fußweg, der die Juliusstraße mit der Siegbergstraße verbindet, war schon mehrfach für eine Sanierung im Gespräch. Die wird nun kommen – allerdings erst, wenn die Bauprojekte der Uni im Bereich Friedrichstraße umgesetzt sind. © WP | Florian Adam

Siegen: Fördermittel für Sanierung des Fußwegs am Siegberg nur mit Vorgaben

Früher war dieser Abschnitt gelegentlich gesperrt, wenn auch nur mit mäßigem Erfolg: Denn viele Fußgängerinnen und Fußgänger umgingen die Absperrung an dieser von außen schlecht einsehbaren Stelle einfach. Darin offenbart sich auch ein weiteres Problem des Weges. Dieser ist zwar mitten in der Stadt, liegt aber dennoch ziemlich einsam und isoliert und gilt damit gerade bei Dunkelheit als Angstraum.

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„An den bestehenden Weg möchten wir in jedem Fall Hand anlegen, denn der jetzige Zustand gefällt weder den vielen Nutzerinnen und Nutzern des Weges, noch uns“, betont Steffen Mues. „Da muss etwas passieren, nicht zuletzt bei der Beleuchtung.“ Die für die Sanierung nötigen Fördermittel gebe es aber „leider nur für einen Fuß-Radweg, was hier die besondere Schwierigkeit in der technischen Umsetzung mit sich bringt“, so der Bürgermeister. Dafür nämlich werde „eine Mindestbreite gefordert, die in einem teilweise sehr steilen Gelände umzusetzen ist.“

Fußweg am Siegberg: Umgestaltung nur nach Abstimmung mit der Uni Siegen

Seit einiger Zeit steht außerdem fest, dass eine Abstimmung mit der Uni Siegen erforderlich wird. Die Hochschule wird bekanntermaßen innerhalb des Projekts „Siegen. Wissen verbindetgroßflächig für den Campus Nord an der Friedrichstraße bauen. An dieses Ensemble soll der künftige Siegbergweg optimal anknüpfen, um weder Potenziale zu verschenken noch später teure Umbauten durchführen zu müssen. „Wir wollen die Herausforderung annehmen, denn es handelt sich einfach um ein wichtige Wegeverbindung von der Unter- in die Oberstadt und umgekehrt“, betont Steffen Mues.

Oft genutzt

Die Verbindung zwischen Julius- und Siegbergstraße liegt etwas versteckt, ist aber dennoch stark frequentiert.

Gerade Anwohnerinnen und Anwohner der Oberstadt nutzen den Weg oft.

Dass es bisher nichts mit einer Sanierung und Aufwertung des Weges wurde, hängt auch mit dem Gesamtkontext zusammen, in dem der Bereich zu sehen ist. Im Zuge des Stadtentwicklungsprojekts „Rund um den Siegberg“ (Ruds) war anfänglich eine Umgestaltung des gesamten Siegberghanges vorgesehen, also des Areals zwischen diesem Fußweg und der so genannten Himmelsleiter – der sehr steilen Verbindung von der Emilienstraße zum Marburger Tor. Zwischen diesen beiden Fixpunkten erstreckt sich im Hang parallel zur Friedrichstraße und oberhalb des Westnetzgeländes ein Waldstreifen.

Siegen: Siegberghang aus dem Programm „Rund um den Siegberg“ gestrichen

Im freiraumplanerischen Wettbewerb für das Siegberg-Projekt waren diese Flächen ausdrücklich zu berücksichtigen. Der Wettbewerbssieger, das Atelier Loidl aus Berlin, hatte dafür auch Entwürfe vorgelegt. Wegen steigender Kosten bei anderen Ruds-Maßnahmen wurden die „Siegberggärten“ aber auf der Prioritätenliste nach unten gerückt und schließlich gestrichen. Zwischenzeitlich hatte sich zudem herausgestellt, dass es topographische und bauliche Schwierigkeiten geben würde. Zudem sind die Eigentumsverhältnisse am Hang kompliziert.

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