Siegen. . In der Spielzeit 2017/18 startet „JAp – Junges Apollo“. Damit will das Siegener Theater den Fokus vermehrt auf die Jugend legen.
- In der Spielzeit 2017/18 startet im Apollo in Siegen das Programm „JAp – Junges Apollo“
- Verantwortlich dafür ist der ehemalige Leiter des Jugendtheaters „Lutz“ in Hagen, Werner Hahn
- Die Jugendlichen sollen dabei eine eigene Sparte bilden und kein „Kindertheater“ machen
Intendant Magnus Reitschuster freut sich, dass in der bevorstehenden Spielzeit ein neues Kapitel der Apollo-Geschichte aufgeschlagen wird. Dieser Neuanfang in den Bereichen junges Schauspiel, Kinder-Revue, junge Sinfonie und junger Tanz soll die Generation der Heranwachsenden neugierig auf das Theater machen. Verantwortlich für diese Bereiche ist Werner Hahn, der in Hagen das dortige Jugendtheater „Lutz“ zu einem wegweisenden kulturellen Vorzeigefaktor für ganz Nordrhein-Westfalen gemacht hat.
Hagen betrauert den Verlust
Siegens Bürgermeister Steffen Mues betont: „Das Schlimmste ist, Jugendliche im Theater in den Kinderbereich zu stecken. Ihre eigenen Themen müssen eine eigene Sparte bekommen, damit sie sich mit dem Bühnengeschehen identifizieren können.“ Aus Gesprächen mit Hagener Politikern weiß Steffen Mues, wie sehr die dortige Kulturszene den Weggang von Werner Hahn betrauert.
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Landrat Andreas Müller, ab dem 1. Juli unmittelbarer Verantwortlicher der Kulturpolitik des Kreises Siegen-Wittgenstein, bedauert: „Zwischen Kindertheater und Abendprogramm verlieren wir Jugendliche.“ Diese Lücke soll auch die Philharmonie Südwestfalen schließen.
„Final Fantasie“ heißt das Sinfonische Programm für junge Leute, mit großem Orchester und dem Comedian Maxi Gstettenbauer als Moderator, unter anderem bekannt aus Sendungen wie „Nightwash“ und „RTL2 Fun Club“, bei dem es um die Musik von Computerspielen geht. Andreas Müller: „Dieses neue Konzept wurde erstmals 2003 in Leipzig auf die Konzertbühne geholt, ähnliche Programme werden regelmäßig auch vom Rundfunkorchester Köln gespielt.“ Final Fantasie wird am 22. September auf der Apollo-Bühne zu erleben sein.
Mit ruckelndem Lada nach Siegen
Werner Hahn ist mit einem ruckelnden Lada am Morgen von Hagen nach Siegen angereist: „Nur Traktorfahren ist schöner.“ Er freut sich auf sein neues kreatives Betätigungsfeld, das er von früheren Produktionen, wie etwa „Fahr deinen Film“, schon kennengelernt hat: „Wir müssen junge Menschen da abholen, wo sie sind. Es gibt, abgesehen vom Sport, keinen Bereich, der Menschen so verbindet wie die Kunst.“
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Schritt für Schritt will Hahn die Eigenproduktionen verstärken, auch mit „Partizipativen Projekten“, das heißt, der Beteiligung von Siegerländer Jugendlichen. So bereiten 80 Grundschulkinder der Glück-Auf-Schule und der Birlenbacher Schule zur Zeit eine Lieder-Revue mit dem vielversprechenden Titel: „Auch der Opa fährt im Hühnerstall Motorrad“ vor.
Übrigens: Werner Hahn, im wirklichen Leben schon ein Opa, wird neben den Kindern die Hauptrolle spielen. Das Ende des Stückes verrät er noch nicht. Doch eins ist jetzt schon klar: Auch die Jugendlichen der Region können sich schon heute auf die neue Apollo-Spielzeit freuen.
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