Hilchenbach. . Mit einer großen Jubiläumsshow auf dem Gelände von Kultur Pur in Hilchenbach hat der Kreis Siegen-Wittgenstein seinen 200. Geburtstag gefeiert.
- Mit einer großen Jubiläumsshow hat der Kreis Siegen-Wittgenstein seinen 200. Geburtstag gefeiert
- Im Zelttheater von Kultur Pur wurde in den 1. Juni reingefeiert – dem genauen Kreisgeburtstag
- Die Veranstalter hatten ein großen Showprogramm aufgeboten, auch Politiker kamen zu Wort
„Trommelwirbel und Couchgeflüster.“ Das ist das Motto des Abends im großen Zelttheater. Anders als für die Shows von Kultur Pur an den folgenden Tagen brauchte hier niemand eine Eintrittskarte zu kaufen. Denn der Kreis Siegen-Wittgenstein hatte eingeladen — wie man das zu einem runden Geburtstag macht. Der Abend, den die 1300 eingeladenen (und ausgelosten) Gäste erleben, hat ganz viel von einer richtigen Geburtstagsfeier.
Reinfeiern
... in den 1. Juni: Das ist der Tag, an dem der Kreis Siegen zum Regierungsbezirk Arnsberg gekommen ist. Vor 200 Jahren. Eine vom Kulturbüro des Kreises produzierte filmische Zeitreise illustriert, wie aus dem ehemaligen Fürstentum, das im Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeschlagen wurde, der heutige Kreis Siegen-Wittgenstein wurde. Witzig die nachempfundene erste Begegnung des Oberpräsidenten von Fincke mit Siegerländer Boden. Er blieb im Schlamm stecken. Merke: Das Geburtstagskind steht auf gute Straßen.
Verwandte begrüßen
Landrat Andreas Müller macht das gern. Alle sind sie gekommen: die Partner aus Emek Hefer, aus Barnet, aus Spandau, aus dem Havelland. Gratulieren, richten Grüße aus, tragen sich ins Goldene Buch ein. Der Besuch aus Deyang musste früher wieder weg. Die anderen haben sich Zeit für ein Programm nach dem Fest genommen, schauen sich an, was aus dem Jubiläumskreis geworden ist. In Burbach beweist sich die Partnerschaft mit Israel — die Austauschschüler aus Emek Hefer sind gerade an der Sekundarschule.
Jubiläumsshow 200 Jahre Siegen und Wittgenstein
Miteinander plaudern
Sie kommen immer paarweise zum Moderatorenpaar Anne Willmes und Jan Reppahn: als Erste Markus Hering, der Burgschauspieler aus Burbach, und Robin Wick, der DSDS-Kandidat aus Wilnsdorf. Später André Barten von Achenbach Buschhütten und Sven Juerss von Microdrones. Noch später Schäferwagen-Vermieterin Heidi Dickel und Glashütte-Hoteldirektor Edmund Dornhöfer. Horst Heide mit seinem Öalcher Backesteam und Edel-Konditor Markus Podzimek. Schließlich Fußball-Legende Norbert Dickel und Nachwuchstalent Bengt Schrader. Hier werden Geheimnisse ausgeplaudert. Wie der neunjährige Hering im Heimhof-Theater die Meysel zusammengefaltet hat. Nicht weil sie nuschelt, sondern weil sie zu leise spricht. Und dass die Drohnen-Schmiede im Kinderzimmer der Achenbachs stand. Dort, im ehemaligen Gästehaus der Familie, hatte Microdrones seinen ersten Sitz.
Geschenke bekommen
Viele bekannte Siegen-Wittgensteiner sind dem Aufruf dieser Zeitung gefolgt und haben die „Box für den Kreis“ gestaltet — sie werden am 8. Juli beim Tag der offenen Tür im Kreishaus ausgestellt und für einen guten Zweck versteigert. Weiterverschenken geht schließlich mal gar nicht.
Sich feiern lassen
Auf seiner roten Couch bekommt Landrat Andreas Müller nach und nach Gesellschaft. Siegen-Wittgensteiner, aus denen was geworden ist: Timo Latsch, der Sportjournalist. Dieter Falk, der Musikproduzent, Lara Hoffmann, die Olympionikin. Zum Feiern braucht es Glanz, den die Nachfahren Preußens nicht haben. Prinzessin Benedikte zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg vertritt nicht nur die Nachfahren der bis 1806 amtierenden Landesherrschaft, sondern regelmäßig auch ihre Schwester Königin Margrethe II. von Dänemark bei Staatsgeschäften in Kopenhagen.
„Da oben“, sagt sie. Einen Oranier-Prinzen für die Siegener Seite, vielleicht den König der Niederlande, hatte das Geburtstagskind nicht zum Feiern in seinen Stammlanden bewegen können. Dafür springt Heute-Show-Kabarettist Gernot Hassknecht — nicht aus der Torte, aber auf die Bühne. So ein 200. Geburtstag ist also doch eher etwas für Erwachsene.
Spiele spielen
Hier werden Sieger vorgestellt: Phantastische Visionen aus dem Schülerwettbewerb – die Killerduffeln köpfen den Spandauer Bären. Das Siegen-Wittgenstein-Lied von Maximilian Geng, Bastian Völkel, Gerrit Schwan und Paul Linke: „Von BLB nach SI auf der Route 57 so schnell wie noch nie...“ Und das schönste Wort auf Platt: „Lälles“.
Lieder singen
Besonders gegen Ende. Ein Happy Birthday für den Kreis, Kaba-Rapper Moe El-Ćhartouni und seinen Zwillingsbruder. Die beiden echten Geburtstagskinder rappen zwei Strophen „Der Mond ist aufgegangen“. Die dritte stimmt Landrat Andreas Müller, gelernter Chorleiter, selbst an. Dann gehen alle nach Hause. Ob sie wollen oder nicht. Selbst die Verwandtschaft.
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