Bestwig/Arnsberg. . Wegen gemeinschaftlichen schweren Betruges hat die Arnsberger Staatsanwaltschaft Anklage gegen Christine und Matthäus Ziegler erhoben, die Ende vorigen Jahres spektakulär den Freizeitpark „Fort Fun“ in Bestwig übernehmen wollten. Wenige Wochen, nachdem Mutter und Sohn sich als Retter des Parks hatten feiern lassen, flog der Betrug auf.

Einen Tag vor Weihnachten 2011 hatten die Geschäftsführer der „One World Holding“ einen Kaufvertrag mit dem Besitzer des Parks unterzeichnet. Kaufpreis: 6 Millionen Euro. 250 000 Euro wurden angezahlt, zudem legten die Käufer einen kopierten Kontoauszug vor, der zusammen mit einem angeblichen Schreiben einer Bank beweisen sollte, dass die Käufer solvent waren. Doch: Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gab es auf dem Konto tatsächlich kaum ein nennenswertes Guthaben. Oberstaatsanwalt Werner Wolff: „Die vorgelegten Unterlagen waren fingiert!“

Das Geld für die Anzahlung hatten die beiden jetzt Angeklagten durch einen weiteren Betrug bekommen, sind die Ermittler überzeugt. Für den Freizeitpark hatten sie eine Achterbahn im Wert von 13 Millionen Euro gekauft – obwohl sie auch dafür kein Geld hatten. Allerdings kassierten sie über eine ihrer Firmen für die Vermittlung des Geschäftes eine Provision in Höhe von rund 400 000 Euro. Davon zwackten sie das Geld für die Anzahlung des Freizeitparkes ab. Matthäus Ziegler sitzt wegen einer anderen Straftat in Haft, die Mutter ist von der U-Haft verschont.