Bad Fredeburg. . Das Thema „St.-Georg-Krankenhaus“ bewegt die Bevölkerung, das haben die zahlreichen Zuhörer bei der gestrigen Ratssitzung im Kurhaus Bad Fredeburg gezeigt. Um deutlich zu machen, dass die Politik für den Standort Bad Fredeburg ist, hat der Stadtrat gestern eine Resolution verabschiedet.

„Der Rat der Stadt Schmallenberg fordert die Beteiligten auf, sich mit allen Kräften für die Weiterführung des St.-Georg-Krankenhauses in Bad Fredeburg einzusetzen“, heißt es darin. Eine Schließung würde eine massive Gefährdung der Bevölkerung im Notfall bedeuten. Mit der Resolution will die Politik deutlich machen, dass es einen Versorgungsauftrag gibt, den das Land zu erfüllen hat – unabhängig von einem Träger, der die wirtschaftliche Grundlage bildet.

„Die Menschen in NRW haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine gute Notfallbehandlung“, heißt es in der Resolution. Und weiter: „Bei einem kompletten Wegfall des St.-Georg-Krankenhauses und dem Verlust der Chirurgie kann dieser Anspruch nicht mehr erfüllt werden, da ein anderes Krankenhaus nicht in angemessener Zeit erreicht werden kann.“

Thema im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung war zudem eine Dringlichkeitsentscheidung: Die Stadt möchte sich finanziell an der Erstellung einer Fortführungsprognose für das Bad Fredeburger Krankenhaus durch eine Beratungsgesellschaft beteiligen. „Dann wird sich zeigen, ob eine wirtschaftliche Basis für den Fortbetrieb besteht“, erklärte Bürgermeister Bernhard Halbe.

Mit dem laut Bürgermeister „viel schneller als erwartet“ gestellten Insolvenzantrag, sei ein enormer Zeitdruck ausgelöst worden. Bis Anfang Dezember müsse eine Lösung gefunden werden. Die Vermutungen, dass das Klinikum Arnsberg als regionaler Träger Interesse geäußert habe, „will und kann ich nicht dementieren“, so Halbe.

Der Faktor Zeit spielt auch mit Blick auf die Beschäftigten eine wichtige Rolle. Es gilt, 150 gut qualifizierte Mitarbeiter am Standort Bad Fredeburg zu sichern und zu halten. Um ein Abwandern und personelles Ausbluten zu verhindern, soll laut Resolution zeitnah eine Perspektive eröffnet werden.

„Den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen zumeist kleinerer Krankenhäuser im ländlichen Raum muss durch besondere Hilfestellung seitens des Landes und angepasste organisatorische Maßnahmen begegnet werden“, fordert der Rat. „Ein Pilotprojekt in der Verbindung von stationärer und ambulanter Versorgung können wir uns gut vorstellen.“