Bad Fredeburg. . Die Insolvenz des St.-Georg-Krankenhauses bewegt auch die heimischen Politiker. Der Tenor ist einheitlich: Verwaltung und Politik müssen sich für den Erhalt des Krankenhauses am Standort Bad Fredeburg einsetzen.

Mit einem Schreiben hatte sich die UWG an Bürgermeister Bernhard Halbe gewandt. Darin forderte sie ihn auf, „Personen aus Politik, Verwaltung, Personalvertretung usw. zu Gesprächen (einen sogen. „Runden Tisch“) einzuladen, um über die Auswirkungen der Insolvenz des Krankenhauses auf die Stadt Schmallenberg zu diskutieren.“ Weiter schreibt Stefan Wiese, Fraktionsvorsitzender der UWG: „Wir glauben, dass ein gemeinsames Handeln der Politik in dieser Angelegenheit den Betroffenen auch das Gefühl gibt, nicht allein gelassen zu sein.“ Der Aufforderung der UWG ist der Bürgermeister bereits nachgekommen. In einem Gespräch informierte er über Hintergrundgespräche zur Standortsicherung.

Auch Ludwig Poggel, Fraktionsvorsitzender der CDU, richtete sich jetzt mit einem Schreiben an den Bürgermeister. Er beantragte darin, das Thema „Situation des St.-Georg-Krankenhauses“ als eigenen Tagesordnungspunkt für die kommende Ratssitzung am Dienstag, 30. Oktober, aufzunehmen. Weiter schreibt Ludwig Poggel: „Wie bekannt, befindet sich das St.-Georg-Krankenhaus derzeit in einer schwierigen Situation und bedarf aller Unterstützung. Aus unserer Sicht ist es daher äußerst wichtig, dass sich die politische Vertretung der Stadt Schmallenberg nunmehr eindeutig zu dem Erhalt des hiesigen Akutkrankenhauses bekennt.“

Wohnortnahe Versorgung

Als einen von vielen Gründen, die laut CDU-Fraktion für die Standorterhaltung des hiesigen Krankenhauses sprechen, hob Ludwig Poggel „die besondere Situation der ärztlichen Notversorgung in der flächen großen Stadt Schmallenberg mit ihrer schwierigen topographischen Lage“ hervor. „Nicht zuletzt hat die entsprechende Fachministerin, Frau Steffens, gerade eindeutig zur wohnortnahen Notfallversorgung Stellung bezogen“, heißt es in dem Schreiben der CDU.

Der Antrag wird bei der nächsten Ratssitzung auf der Tagesordnung stehen, bestätigt Burkhard König, Beigeordneter und Kämmerer. „Die Zeit drängt“, fügt er hinzu. Mit einem Insolvenzverfahren einher ginge ein enges Zeitfenster. Bis Jahresende müsse eine Lösung in Sicht sein. „Es hat bereits eine Vielzahl von Gesprächen gegeben“, erzählt er. „Es gibt Möglichkeiten.“ Zum Inhalt der Hintergrundgespräche, die im Rathaus geführt worden sind, wollte er keine Auskunft geben.

Resolution verabschieden

Thema der Ratssitzung wird die Forderung nach dem Erhalt des Krankenhauses sein. „Der Rat wird eine Resolution verabschieden. Der Versorgungsauftrag für die Region muss sichergestellt sein“, erklärt König zur Begründung. Ein Notfallkrankenhaus müsse in maximal 23 Kilometern Entfernung erreichbar sein. Das sei allein ausgehend von den Kernorten Schmallenberg und Bad Fredeburg mit Blick auf die Standorte in Meschede, Lennestadt oder Winterberg schon schwierig.

Auch nicht aus dem Blick verlieren dürfe man das Thema Arbeitsplätze. „Mit rund 150 Beschäftigten ist das St.-Georg-Krankenhaus für Schmallenberg auch in dieser Hinsicht sehr wichtig.“