Schmallenberg. Steffen Struß ist Wahl-Schmallenberger und Hobby-Schauspieler. Was er erreichen will und wie seine Familie ihn dabei unterstützt.
Die Frage, wer denn „Papas größter Fan“ ist, versteht Mia-Lina Struß nicht: „Na, ich!“ Und seine Mutter, räumt Steffen Struß ein; aber eigentlich ist es schon die 10 Jahre alte Tochter. Als sie erfährt, dass es eine Serie gibt, in der ihr Vater mitgespielt hat, die sie nicht kennt, ist sie schockiert - und besteht dann darauf, dass sie das auch gucken möchte.
Wenn sie groß ist, möchte sie auch mal schauspielern wie der Vater - eigentlich vielleicht auch jetzt schon. „Dafür ist sie aber zu schüchtern“, erklärt Steffen Struß. Er ist in der Familie der einzige, der gern vor der Kamera steht.
Für Steffen Struß aus Schmallenberg ist die Schauspielerei gleichzeitig ein liebgewonnenes Hobby und ein erstrebenswerter Lebenstraum. „2012 hatte ich mein erstes Casting“, erinnert er sich. „Und ein Jahr später dann meinen ersten Dreh - für ‚Carsten Stahl - Privatdetektive im Einsatz‘.“
Der große Traum: Irgendwann hauptberuflich Schauspieler sein
Seitdem ist der gebürtige Hannoveraner regelmäßig in verschiedenen Reality-TV-Shows zu sehen: Unter anderem war er schon bei „Auf Streife“, „Klinik am Südring“ und „Jung, Pleite, Verzweifelt“ zu sehen. „Wenn ich genügend Zeit habe, auf der Arbeit frei bekomme und die Rollen passen, kann ich im Jahr so vier bis fünf Rollen spielen.“
Sein großer Traum: Irgendwann eine Hauptrolle in einer Daily Soap wie „Köln 50667“, „Berlin Tag & Nacht“ oder „Unter Uns“ eine Rolle zu erhalten. „Aber die Serie müsste schon in Köln oder hier in der Umgebung aufgezeichnet werden, damit ich von hier aus pendeln kann.“ Denn auch, wenn Tochter Mia-Lina es total cool findet, dass ihr Vater Schauspieler ist, möchte er sie nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen.
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In der Corona-Zeit war mit der Schauspielerei sowieso erstmal Schluss - auf die strengen Kontrollen am Set hat Steffen Struß keine Lust. Er verbringt die Zeit mit seiner Frau und seiner Tochter, für die er von Hannover ins Sauerland gezogen ist, konzentriert sich auf die Arbeit.
Erst im März dieses Jahres ist es dann wieder soweit. Erst hat er nur bei Filmpool gearbeitet, nach einem weiteren Casting konnte er sich einen Platz in der Kartei von Constantin TV sichern - jetzt wird er bald bei „Ulrich Wetzel - Das Strafgericht“ zu sehen sein.
So läuft ein TV-Dreh ab
„Erst bekomme ich einen Anruf, in dem mir vom Studio die Rolle angeboten wird, ob ich Zeit habe und ob ich da Lust drauf habe“, erklärt Steffen Struß. Seine Rollen sucht er sich selbst aus: Er muss das Gefühl haben, dass sowohl die Storyline als auch der Charakter zu ihm passen.
Seine No-Gos: Intime Szenen mit anderen Schauspielerinnen oder Charaktere, die sich an älteren Menschen oder Kindern vor der Kamera vergreifen. „Ich weiß ja, dass das nur eine Rolle ist“, erklärt er. „Aber manche Zuschauer können das nicht trennen - und ich möchte mit solchen Rollen nicht asoziiert werden.“
Zwischen Perfektionismus und Aufregung
Nur, wenn er zusagt und der Regisseur ihn absegnet, wird er zum Dreh eingeladen. Im Durchschnitt hat er dann eine Woche Zeit, das Drehbuch auswendig zu lernen - neben seinem Hauptberuf im Lager bei Falke in Schmallenberg. Die Zeit hat er sich selbst ausgesucht - man kann angeben, wie viel Vorbereitungszeit man braucht, so Steffen Struß. „Ich komme mit einer Woche super klar: Dann kann ich das schnell lernen und aber auch schnell umsetzen.“
Im Vorhinein überlegt er sich immer genau, wie die Rolle gespielt werden soll; er sei da doch perfektionistisch. Wenn der Tag dann da ist und er zu den Studios nach Köln fährt, ist er aufgeregt. „Meistens verfliegt das aber, wenn das Drehbuch final durchgesprochen ist.“ Der Drehtag für „Ulrich Wetzel“ dauerte für Steffen Struß rund acht Stunden; inklusive Kostümprobe, Maske, finaler Probe und den Aufnahmen. „Das war schon spannend: Die Drehbuchbesprechung hat mich total durcheinander gebracht, weil ich mir meine Einsätze zum Teil an Dingen gemerkt hatte, die die anderen Schauspieler nicht umgesetzt haben“, verrät der 36-Jährige. „Aber dann hat alles geklappt.“
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Die Besonderheit: Die Sendung wurde an einem Stück aufgezeichnet. Keine Cuts, keine Unterbrechungen. „Es soll ja alles so realistisch wie möglich wirken.“ Viel kann er zur Sendung gar nicht erzählen - und will er auch gar nicht. „Die Leute sollen ja auch noch einschalten. Nur so viel: Die Folge heißt ‚Hinter verschlossenen Türen‘, ich spiele den Angeklagten, und es geht um Patienten und Personal in einer Reha-Klinik.“ Sendetermin ist Freitag (31. Mai) um 16 Uhr bei RTL.
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