Wenholthausen/Düsseldorf. Sternekoch Benjamin Kriegel aus Wenholthausen ist Küchenchef im Fine-Dining Restaurant „Pink Pepper“ im Steigenberger-Hotel in Düsseldorf.
Von Wenholthausen in die weite Welt – Benjamin Kriegel ist Sternekoch und hat in seiner Karriere schon in einigen Restaurants arbeiten dürfen. 2016 wurde er Küchenchef im Fritzs Frau Franzi in Düsseldorf – seitdem hat sich einiges im Leben des 35-Jährigen getan. Im Interview erzählt der gebürtige Wenholthausen, warum er sich dazu entschlossen hat, ein neues Restaurant in Düsseldorf zu eröffnen, was ihn daran so begeistert und wie er auf die Chancen auf einen zweiten Michelinstern blickt. Außerdem verrät er, warum Nachhaltigkeit für ihn beim Kochen an oberster Stelle steht.
Das letzte Mal haben wir vor zwei Jahren über Sie berichtet. Damals waren Sie Küchenchef im Fritzs Frau Franzi in Düsseldorf. Was hat sich seitdem in Ihrem Leben getan?
Ich bin seit 2022 Küchenchef im Fine-Dining Restaurant „Pink Pepper“ im Steigenberger Parkhotel in Düsseldorf. Nachdem ich und meine Frau fünfeinhalb erfolgreiche Jahre im Fritzs Frau Franzi verbracht haben, haben wir uns auch dieses mal wieder dazu entschieden, gemeinsam den Schritt in ein neues Restaurant zu gehen – ich als Küchenchef und sie als Restaurantleiterin. Im Pink Pepper haben mir die Küche und das Restaurant auf Anhieb super gefallen. Jetzt bin ich nicht mehr für alles in der Küche zuständig, sondern wirklich nur noch für den Fine-Dining Bereich. Das ist es, was mich motiviert hat, diesen Schritt zu gehen und so auch meinen Zielen näherzukommen.
Was schätzen Sie so an Ihrer Arbeit dort?
Als Küchenchef kann ich meine Kreativität voll ausleben und mich persönlich entfalten. Das Pink Pepper bietet mir somit die Möglichkeit, machen zu können, worauf ich Lust habe. Es ist aber auch die Herausforderung, die mir besonders gefällt: Im Pink Pepper befinde ich mich auf einem Niveau, in dem viel von einem gefordert wird. Da ist man automatisch einfach gezwungen, kreativ zu sein und sich immer weiterzuentwickeln.
Was ist Ihnen beim Kochen besonders wichtig?
Das Thema Nachhaltigkeit steht für mich an oberster Stelle. Wenn ich koche, möchte ich immer wissen, woher meine Produkte kommen. Soweit es geht, kaufe ich daher regional ein. Besonders für Fleisch und Fisch bin ich dabei auch bereit, viel Geld zu zahlen. Ich schaue mir jedes Produkt für sich an und überlege dann, ob es für mich vertretbar ist. Produkte aus Übersee fallen da schonmal ganz weg. Mir ist außerdem wichtig, so wenig wie möglich wegzuschmeißen. Beim Fisch verwerte ich daher alle Komponenten vielfältig. Das bedeutet auch, dass ich meinen Gästen volle Teller liefere, um nichts zu verschwenden. Das Thema Nachhaltigkeit beziehe ich aber nicht nur auf meine Speisen, sondern auch auf meine Mitarbeiter. Wir setzen im Pink Pepper auf eine vier Tage Woche von Mittwoch bis Samstag und öffnen unser Restaurant nur abends. So haben unsere Mitarbeiter trotz der Arbeit in der Gastronomie drei volle Tage Wochenende.
Gibt es ein Gericht, dass Sie besonders gerne kochen?
Ich koche sehr gerne abwechslungsreich. Ein spezielles Lieblingsgericht habe ich also nicht. Ich koche aber lieber mit Fisch als mit Fleisch, da dabei mehr Variationen möglich sind. Gemüse ist auch super facettenreich, weswegen ich auch immer gerne ein bis zwei vegetarische Gänge mit einbaue. Auch hier gilt wieder der Nachhaltigkeitsgedanke: Ich verwende das ganze Gemüse und werfe nichts weg.
In diesem Jahr konnten Sie im Pink Pepper erneut Ihren Michelin-Stern verteidigen. Glauben Sie, dass Sie sich in Zukunft den Traum vom zweiten Stern erfüllen können?
Die Ambitionen, um irgendwann einen zweiten Stern zu bekommen sind natürlich da, aber ich sehe darin keinen Zwang. Mein Ziel ist es, mich mit meiner Küche und Art zu kochen zu verwirklichen. Bei einem zweiten Stern geht es aber um viel mehr: Man muss etwas ganz Einzigartiges erschaffen. Ich bin überzeugt, dass wir irgendwann so weit kommen werden. Wenn es jetzt noch nicht sein soll, dann ist es eben so.
Lesen Sie auch:
Abschließend: Wo sehen Sie sich in der Zukunft?
Gerade bin ich wirklich super happy hier und sehe meine Aufgabe im Pink Pepper noch lange nicht als beendet. Mein Ziel ist es irgendwann zwei Sterne zu ergattern und bis dahin will ich meine großartigen Möglichkeiten hier in der Küche weiter nutzen. Langfristig sehen ich und meine Frau uns weiter hier in Düsseldorf. Ich komme zwar immer gerne wieder ins Sauerland zurück, um meine Eltern zu besuchen und auch ab und zu einen Besuch in meinem ehemaligen Lehrbetrieb dem Gasthof Hochstein in Wenholthausen abzustatten, aber in Düsseldorf ist die kulinarische Welt einfach weitaus größer als im Sauerland.
Mehr Nachrichten? Folgen Sie der WP Meschede in den sozialen Medien:
- Folgen Sie uns auf Facebook: Westfalenpost Meschede
- Bekommen Sie neue Einblicke auf Instagram: @wp_meschede
- Nichts mehr verpassen auf X: @WPMeschede
- Jetzt neu! Die WP Meschede auf WhatsApp: WP Meschede