Schmallenberg. Der Bezirksausschuss Schmallenberg hat den Löschzug im Gerätehaus getroffen. Über Technik, Wasserschäden und die Zukunft der Feuerwehr.
„Theoretisch haben wir hier eine Dusche“, erklärt Philipp Schulte, stellvertretender Leiter des Löschzugs Schmallenberg. „Die funktioniert aber nicht.“ Dafür gibt es auf der Herrentoilette die Chance, zu duschen - manchmal wenn es regnet jedenfalls, denn das Dach ist undicht. Das Feuerwehrgerätehaus im Gewerbegebiet Breite Wiese in Schmallenberg ist in den 1970er Jahren gebaut worden; seitdem wurde angebaut, umgebaut und umgestaltet. Aber insgesamt ist es in einem Zustand, der auf Dauer nicht mehr tragbar ist.
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Dass 15 der 18 Gerätehäuser der Schmallenberger Freiwilligen Feuerwehr nicht DIN-konform sind, ist schon länger bekannt; auch, dass der Standort der Hauptwache nicht optimal liegt und Hilfsfristen nicht in allen Bereichen der Stadt eingehalten werden können. Und genau deswegen hat sich der Bezirksausschuss Schmallenberg am 17. April nicht wie immer im Rathaus getroffen, sondern ist der Einladung der Wehrleitung gefolgt und traf sich im Gerätehaus mit einigen Kameraden aus der Wehr- und Löschzugleitung.
Viele Probleme am alten Haus - was alles schief geht
Ein Thema war der Zustand der Immobilie. Schon seit Jahren, so der stellvertretende Wehrleiter Peter Saßmannhausen, gebe es Probleme mit dem Dach der Fahrzeughalle - denn immer wieder sei es undicht. Doch kaum sei eine Stelle geflickt, werde es an der nächsten undicht. Außerdem sei die Elektrik nicht mehr auf dem Stand der Technik, es gebe immer wieder Ausfälle - und die Tore entsprächen auch keiner Norm mehr.
Immerhin eine Umkleidekabine wurde vor einigen Jahren eingebaut. Doch weder gibt es eine Trennung für männliche und weibliche Umkleideräume, noch gibt es Schwarz- und Weiß-Bereiche. Zur Erläuterung: Als „Weiß“, also sauber, wird die Privatkleidung der Helferinnen und Helfer sowie eventuelle saubere Ersatzeinsatzkleidung bezeichnet; „Schwarz“ bedeutet so viel wie kontaminiert oder dreckig: Einsatzkleidung, die im Einsatz war.
Und auch der Hof der Feuerwache ist nicht optimal: Die Parkplätze sind begrenzt, ein Parken in zweiter Reihe ist nicht möglich - dann kämen die Einsatzfahrzeuge nicht mehr aus den Garagen. „Der Kreuzungsbereich hier ist ziemlich gefährlich, mit der Bundesstraße und der Tankstelle“, erklärt Philipp Schulte. „Wir können froh sein, dass es da bisher bei Blechschäden geblieben ist, und keine Personen verletzt wurden.“ Nicht nur Unbeteiligte werden dort gefährdet, sondern auch Feuerwehrleute: Dadurch es nur eine Zufahrt zur Wache gibt, kommen die ausrückenden Feuerwehrfahrzeuge unweigerlich den noch eintreffenden Kräften entgegen.
Lösungsansatz: Kommt der Neubau?
Dafür soll jetzt eine Lösung gefunden werden. „Die Neubauten der Wachen in Schmallenberg und Bad Fredeburg haben höchste Dringlichkeit“, sagt der technische Beigeordnete Andreas Dicke. Deswegen wird jetzt ein Architekturbüro engagiert, welches ein Konzept für den Neubau eines Gerätehauses mit ausreichenden Kapazitäten und Platz für die ständig steigenden technischen Anforderungen erarbeiten soll.
Dabei möchte man sich an das Beispiel der Stadt Meschede halten: Dort erarbeitete ein Architekturbüro ein Grundkonzept, welches mit nur wenigen Veränderungen auf nahezu alle Gerätehausstandorte angewandt werden konnte, sodass dort jetzt einheitlichere Wachen stehen.
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Erst, wenn das Konzept stehe, werde man in der Politik überlegen, welcher Standort für das neue Feuerwehrgerätehaus Sinn ergebe. Denn auch, wenn der Standort an der Breiten Wiese nicht optimal ist: Der einzig bessere Standort wäre in der Oberstadt, und dort steht keine ausreichende Fläche zur Verfügung. In jedem anderen Außenbereich der Stadt bleibt das gleiche Problem: Auf mindestens eine Seite Schmallenbergs kommt man nur mit Verzögerung. „Wo wir ein neues Feuerwehrgerätehaus bauen, wird noch einige Diskussionen brauchen“, sind sich die Beteiligten einig.