Meschede. Ab dem 2. Februar fällt auch im Fernverkehr die Maskenpflicht wegen Corona. Wo Sie die Maske jetzt noch tragen müssen und welche Rechte Sie haben.

Seit dem 1. Februar 2023 ist NRW-weit die Maskenpflicht im ÖPNV Geschichte. Ab dem 2. Februar fällt sie auch im Fernverkehr. Damit ist auch im IC, ICE und Flixtrain das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nicht mehr vorgeschrieben. Wo bleibt die Maske in Meschede nun Pflicht?

Vor allem in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Arztpraxen und ähnlichen Einrichtungen für Vulnerable bleibt die FFP2-Maske Pflicht. Diese gilt ebenfalls für Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte. Hier reicht die OP-Maske.

Wer die Maske in Meschede nicht tragen muss

Ausgenommen von der Maskenpflicht sind Kinder unter 6 Jahren und Personen mit ärztlichem Attest. Auch Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst in Einsatzsituationen sind von der Pflicht befreit.

Genauso können Inhaber und Beschäftigte von Einrichtungen mit Besucherverkehr, bei denen ein Infektionsschutz anders gewährleistet wird (zum Beispiel durch Plexiglas-Abtrennungen), auf die Maske verzichten.

Wie Sie von Ihrem Hausrecht Gebrauch machen können

Gleichzeitig kann jeder Betreiber für sein Geschäft oder seine Kultureinrichtung von seinem Hausrecht Gebrauch machen und das Tragen einer Maske vorschreiben.

Außerdem empfiehlt die Landesregierung NRW allen positiv getesteten Personen dringendst in Innenräumen oder beim Verlassen des eigenen Zuhause mindestens eine OP-Maske zu tragen.

Wie das Ende der Maskenpflicht im ÖPNV in Meschede wirkt

Mittwoch, der 1. Februar 2023. 12.08 Uhr. Ein Bus fährt in den Busbahnhof Meschede ein, es ist der R73 nach Bestwig. „Du kannst deine Maske auch abnehmen“, sagt ein junger Schüler zu seinem Kollegen. „Stimmt, ich darf ja jetzt ohne blöde Maske“, antwortet er und zieht sich den blauen Mundschutz wieder unters Kinn.

Seit Mittwochmorgen ist die Maskenpflicht im ÖPNV Geschichte. Wir haben uns in Bus und Bahn umgeschaut: Tragen die Mescheder noch den Mundschutz? Und wenn ja, warum?

Wenn der Bus oder die Bahn einfährt, ist der Griff zur Maske mittlerweile routiniert. Fast drei Jahre lang war der Mundschutz Pflicht, teils war sogar die FFP2-Maske vorgeschrieben. Mit dem 1. Februar 2023 fällt die Pflicht.

Maskenpflicht im ÖPNV zu Ende. Ein Blick im Bus und Bahn in Meschede 
Maskenpflicht im ÖPNV zu Ende. Ein Blick im Bus und Bahn in Meschede  © WP | Livia Krimpelbein

Doch als der Dortmund-Sauerland-Express seine Türen öffnet, steigen die meisten Fahrgäste mit Maske ein. Was auffällt: teils sind die Mundschutze keine medizinischen, sondern aus Stoff.

>>> Lesen Sie auch: Meschede: Arzt muss zahlen, weil er keine Corona-Maske trägt <<<

Schaffnerin im Zug hält sich bedeckt

Im Zug drinnen scheint das Verhältnis zwischen Maskenträgern und -nichtträgern dagegen recht ausgeglichen – aber das lässt sich nur exemplarisch feststellen.

Eine Bilanz möchte auch die heutige Schaffnerin nicht abgeben: „Keine Auskunft.“ Warum sie selbst Maske trägt, erklärt sie aber - „zu meinem eigenen Schutz“.

Manche wissen nicht Bescheid

Im Zug Richtung Winterberg wird am Mittwochmittag größtenteils auf den Mundschutz verzichtet: ob jung oder alt, hier zeigen fast alle ihr ganzes Gesicht.

Mit Ausnahme von Nick Teger, der ganz am Ende des Wagons in einem Vierersitz mit FFP2-Maske sitzt. „Ich bin auf dem Weg nach Winterberg“, erklärt er auf Englisch, erst vor wenigen Monaten kam er ins Sauerland. „Ich wusste nicht, dass man die Maske nicht mehr tragen muss“, sagt er.

So wird es wohl einigen gehen. Obwohl er jetzt Bescheid weiß, behält Nick die Maske auf.

Pflege und schwere Corona-Infektion

Genau wie Elena Mischkozheva. Die junge Frau steigt gerade aus dem Bus, hat den Mundschutz noch an. Dafür hat sie mehrere Gründe. „Ich hatte vor einigen Wochen noch Corona“, erklärt sie. „Obwohl ich geimpft bin, war die Krankheit schwer.“

Sie will sich selbst schützen. Und ihre Patienten. „Ich arbeite in der Pflege“, schildert sie. „Dort habe ich Verpflichtungen und will kein Risiko eingehen.“ Denn für sie ist das Thema Coronavirus noch nicht vom Tisch.

Mal so, mal so: etwa 50 Prozent der Schüler in Meschede tragen auch weiterhin die Maske.
Mal so, mal so: etwa 50 Prozent der Schüler in Meschede tragen auch weiterhin die Maske. © WP | Livia Krimpelbein

Mehr als 50 Prozent

„Wenn das irgendwann gar nicht mehr interessiert, dann schaue ich auch“, so die Pflegerin. Bis das der Fall ist, schade die Maske nicht und könne weiter schützen.

Wie Elena Mischkozheva sehen es wohl viele. Albert Zeeb ist Busfahrer für Knipschild in Meschede und fährt regelmäßig Schulfahrten aus Brilon. „Mehr als die Hälfte tragen den Mundschutz weiterhin“, sagt er nach der ersten Tageshälfte.

>>> Auch lesen: Corona-Isolation: So heftig war der Arbeitsausfall im HSK <<<

Schüler verhalten sich ähnlich

Manche fragen nach und setzen die Maske dann ab“, führt er weiter aus. „Aber ältere Menschen wollen sich weiter absichern.“ Gerade diese Altersgruppe trage zu 90 Prozent weiterhin den Mundschutz. Sein Kollege dagegen hat am gesamten Tag erst etwa 10 Leute mit Maske gesehen. „Die, die Angst haben.“

Und wie sieht es bei den jüngeren aus, den Schülern? „Sie freuen sich natürlich, dass sie das nicht mehr machen müssen“, erklärt Zeeb.

Maske wird noch bleiben

Maskenpflicht im ÖPNV ist zu Ende. Ein Blick in Bus und Bahn in Meschede.
Maskenpflicht im ÖPNV ist zu Ende. Ein Blick in Bus und Bahn in Meschede. © WP | Livia Krimpelbein

Das Thema ist bei den Kindern auf jeden Fall präsent: im Bus fallen Kommentare auf beiden Seiten. Doch auch hier dürfte Zeebs Zahl zutreffen. Mehr als jedes zweite Kind, das zwischen den Sitzen den Gang im Bus hinunter geht, trägt weiterhin FFP2- oder OP-Maske.

Pflicht ist die Maske zwar nicht mehr. Bis sie aber auch kein Thema mehr ist, dürfte es wohl dauern. In Bus und Bahn jedenfalls scheint sie sich in Meschede für manche als sinnvoll erwiesen zu haben – und hat damit auch ohne Pflicht ihre Fans. Zumindest zurzeit noch.