Meschede. Neueröffnung: In Meschede hat das Baguette-Stübchen eröffnet. Wir haben den Test gemacht. Alles über Preise, Angebote, Ambiente und Service.

In Meschede erlebt das Baguette-Stübchen eine Renaissance. Noch heute schwärmen einige Mescheder von den Baguettes (vor allem den Thunfisch-Baguettes), die es bis Mitte der 90er Jahre im früheren Baguette-Stübchen gab. Das Bistro befand sich damals in einem Eck des heutigen Immobilienbüros der Sparkasse Mitten im Sauerland. Nur einen Steinwurf (wenn man denn werfen kann) davon entfernt, liegt das neue Bistro. In dem Lokal, in dem sich früher das CAB-Bücherstudio, dann der Waffel-Monkey und dann der Donutladen Crazy Donuts befand. Wir haben den Gastro-Test gemacht.

In der Mittagspause steuern viele das neue Lokal in Meschede an.
In der Mittagspause steuern viele das neue Lokal in Meschede an. © WP | Ilka Trudewind

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Das Ambiente

Im Lokal werden die Farben des neuen Logos aufgegriffen: Ein kräftiges Türkis, Weiß und Schwarz. Herzstück bildet der Tresen, an dem die Bestellungen aufgenommen werden. Besonders auffallend sind die Tafeln, auf denen die Speisen in kunstvoller Handschrift gelistet sind. Begehrt wird vor allem der Tisch am Fenster sein, von dem man die Passanten auf dem Von-Stephan-Platz beobachten kann. Zum stundenlangen Kaffeetrinken und Quatschen mit der Freundin eignet sich das Lokal eher nicht. Gerade zur Mittagszeit kommen viele, um das neue Bistro zu testen. Insgesamt ein modernes, in sich stimmiges Ambiente, das innerhalb kurzer Zeit umgesetzt wurde. Drei von fünf Sternen.

So sieht das Bacon-Crogue aus. Als Croque bezeichnet man in Deutschland ein Baguette, das in der Regel überbacken ist.
So sieht das Bacon-Crogue aus. Als Croque bezeichnet man in Deutschland ein Baguette, das in der Regel überbacken ist. © WP | Ilka Trudewind

Der Service

Vorweg: Wir testen das Baguette-Stübchen am ersten Tag, nur drei Stunden nach der Eröffnung. Dass manche Abläufe noch nicht sitzen, Waren noch fehlen (in unserem Fall: Bulgur) und es etwas länger beim Bestellen dauert, ist also verständlich und wird nicht bewertet. Die drei Mitarbeiter, darunter auch Mit-Betreiber Marvin Bohmeier, sind alle freundlich, aufmerksam und suchen den Blickkontakt. Zur Eröffnung gab es auf alle Speisen einen Rabatt von zehn Prozent. Das sorgte für krumme Beträge und eine schöne Überraschung beim Bezahlen. Vier von fünf Punkten.

Das Angebot

Wer nicht gern viele Entscheidungen in kurzer Zeit trifft, ist zunächst etwas überfordert. Ähnlich wie bei

Die Speisetafeln im kunstvollen Hand-Lettering.
Die Speisetafeln im kunstvollen Hand-Lettering. © WP | Ilka Trudewind

Subway muss man sich nämlich zunächst entscheiden, ob man ein überbackenes Baguette haben möchte (heißen hier Croque) oder die kalte Version bevorzugt. Dann muss man sich für Größe, Brotsorte, Belag und Sauce entscheiden. Die Bowls konnten wir leider nicht testen, weil noch kein Bulgur da war. Sie klingen allerdings vielversprechen und bieten für die Mittagspause in Meschede eine gesunde Alternative. Rotkohl, Edamame, Feldsalat – gehören beispielsweise zu den Basics. Die Preise starten hier bei 9,90 Euro. Außerdem werden Milchshakes (Salted Caramel! Toffee Coffee! Preis: 5,20 Euro), Smoothies (darunter auch ein grüner Smoothie mit Gemüsebasis oder aus Superfood wie der Acai-Beere; Preis: 5,70 Euro), Kuchen und Donuts angeboten. Für diese große Auswahl, die eine Lücke in Meschede schließt, gibt es fünf von fünf Sternen.

Der Geschmack

Wir wählen ein Bacon-Croque mit Körner-Baguette und Rote-Beete-Avocado-Sauce (lecker!) und ein Käse-Crogue mit Walnuss-Brot und Teriyaki-Sauce. Das Bacon-Baguette (5,50 Euro) überzeugte im Geschmack und ließ sich gut essen. Die Variante mit Käse schmeckte leider etwas fad, eine kräftigere Käsesorte oder eine andere Saucenwahl könnte etwas Schwung ins Brot bringen. Das Walnuss-Brot überzeugte. Am Nebentisch wurde auch mit zufriedener Mine eines der einst beliebten Thunfisch-Baguettes verputzt. Für den Geschmack gibt’s also dreieinhalb von fünf Sternen.

Das Fazit/Preis-Leistung

An dieser Stelle in der Sparkassen-Immobilie befand sich das frühere Baguette-Stübchen.
An dieser Stelle in der Sparkassen-Immobilie befand sich das frühere Baguette-Stübchen. © WP | Ilka Trudewind

Vorweg: Dass die Betreiber André Wiese (H1/Postkeller) und Marvin Bohmeier (Bibulus) nach dem Donutladen wieder etwas Neues in Meschede anbieten, kann in diesen tristen Zeiten gar nicht hoch genug bewertet werden. Als frische Alternative in der Mittagspause oder auch zum Frühstück ist das Lokal durchaus eine Option. Dass man bei den Baguettes so viele Entscheidungen treffen muss, muss man allerdings mögen. Es gibt also nicht DAS Thunfisch-Baguette – sondern viele Varianten davon. Die Preise sind nicht supergünstig, da frische Zutaten gewählt werden, jedoch durchaus angemessen. Kurz: Das Baguette-Stübchen ist ein Besuch wert – nicht nur für 90er-Jahre-Nostalgiker. Insgesamt gibt es vier von fünf Sternen.

Zum Gastro-Test: Die Redaktion testet regelmäßig gastronomische Angebote in der Region. Die Tests erfolgen unabhängig, werden selbst bezahlt und stehen in keinem Zusammenhang mit kommerziellen Zwecken.

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