Meschede. .
Vom Muster der Fliesen bis zur Anzahl der Tomatenscheiben pro Sandwich ist alles vorgegeben. Wer mit der amerikanischen Fast-Food-Kette „Subway“ einen Franchise-Vertrag eingeht, nimmt strikte Vorschriften und Kontrollen in Kauf, um mit dem prominenten Namen Gäste ins Geschäft zu locken. Christoph Wilmers, Inhaber des Mescheder Ladens, verzichtet nach fünf Jahren auf den Namen. Sein Geschäft in der Ruhrstraße heißt nun Mr. Sub.
Insgesamt 12,5 Prozent des Netto-Umsatzes müssen Franchisenehmer von Subway abführen. „Die Gegenleistung ist jedoch sehr gering“, so Wilmers’ Kritik an den Franchise-Verträgen. Hinzu komme, dass Subway das finanzielle Risiko komplett auf die Franchise-Partner abwälze. Jeder Ladenbesitzer finanziert die Einrichtung in Höhe einer sechsstelligen Summe selbst.
Mit seiner Kritik ist Wilmers nicht allein. So berichtete das ZDF in der vergangenen Woche noch kritischer bei Frontal21 über den US-Konzern und die Wirtschaftswoche überschrieb einen Artikel mit „Subway, die Lizenz zum Abkassieren“.
Zehnmal „Mr. Sub“ in NRW
Im vergangenen Jahr schloss sich Christoph Wilmers deshalb mit weiteren ehemaligen Subway-Partnern zusammen, um eine Alternative zu Subway zu entwickeln. Die Partner gründeten eine genossenschaftlich organisierte Gastronomiekette mit dem Namen „Mr. Sub“.
Unter diesem Namen werden nun weiterhin Sandwiches, Salate und Wraps angeboten - jedoch unter selbst gewählten Bedingungen. Gemeinsam wird nun mit Lieferanten verhandelt, Marke und Produktpalette entwickelt. Nach eigenen Angaben gibt es nun schon etwa 25 Mr.-Sub-Läden deutschlandweit, zehn davon in Nordrhein-Westfalen zum Beispiel in Bochum, Werl und Soest.
Überzeugende Idee
Von der Idee, Sandwiches als Fast-Food zu verkaufen, ist der Unternehmer aus Bödefeld weiterhin überzeugt. Im Kanada-Urlaub im Jahr 2002 hatte er die Subway-Kette kennengelernt. In Deutschland gab es damals erst 25 Filialen. Der Entschluss, nach dem BWL-Studium eigene Subway-Restaurants zu eröffnen, war schnell gefasst.
Christoph Wilmers ist nun froh, flexibel arbeiten zu können. Zum Beispiel was die Auswahl der Produkte angeht. Auch das sei damals nicht realisiert worden. „Die Anpassung an den deutschen Geschmack wurde uns immer versprochen, da kam jedoch nichts.“ Und die Farbe des Fußbodens kann er sich nun auch selbst aussuchen.