Meschede. Vor 50 Jahren: Tödlicher Unfall in Meschede, Feuer in Schmallenberg, Benediktiner-Gymnasium öffnet sich, Patent für Erfindung aus Remblinghausen.

Über diese Themen berichteten wir vor 50 Jahren im Lokalteil in Meschede.

Anhänger erdrückt Lkw-Fahrer

Bei den Honsel-Werken in Meschede kommt es zu einem tödlichen Unfall. Ein Lastwagenfahrer aus Württemberg will dort abends alleine einen Anhänger an die Zugmaschine koppeln. Der Anhänger steht auf der abschüssigen Werkstraße. Der Fahrer löst die Bremse des schwer beladenen Anhängers, dabei gerät der Mann zwischen Anhänger und Fahrzeug. Ein Arbeiter entdeckt den Toten.

In Schlafanzügen gerettet

Einen Tag vor Heiligabend verlieren sieben türkische Arbeiter in Schmallenberg ihre Unterkunft: Ihre Holzbaracke, in der die Arbeiter der Drahtwerke Liedke untergebracht sind, brennt bis auf die Grundmauern nieder. In Schlafanzügen retten sie sich hinaus. Das Feuer entsteht durch einen Ölofen.

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Zentrale Deponie in Reiste

Die Gemeindevertretungen im Amt Eslohe kommen zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen: Sie müssen angesichts wachsender Mengen das Müllproblem in den Griff bekommen. In Wenholthausen und in Cobbenrode sind die Müllkippen per Ordnungsverfügung gerade geschlossen worden. Eslohes Amtsbürgermeister Franzen verweist darauf, man müsse sich im Klaren darüber sein, dass „die unmittelbaren Folgen des Wohlstands Geld kosten.“ In Wenholthausen zum Beispiel haben sich die Müllabfuhrkosten um 80 Prozent erhöht. Die Gemeindevertreter beschließen, in Reiste eine zentrale Mülldeponie zu schaffen.

Neues Kinderdorf in Dorlar

Seit 1970 ist am neuen Kinderdorf in Dorlar gebaut worden: Jetzt ist es fertiggestellt worden. Für 3,6 Millionen Mark sind acht neue Mehrfamilienhäuser und ein Mehrzweckgebäude entstanden. Träger ist das Martinswerk Dorlar der Inneren Mission. In den acht Häusern können 112 Kinder leben, vom Säuglingsalter bis zum 16. Lebensjahr.

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Straße erhält Namen zurück

In Schmallenberg ist auf Beschluss der Stadtvertretung die Nordstraße umbenannt worden: Sie erhält als Synagogenstraße ihren ursprünglichen Namen zurück. Dort stand bis zur Pogromnacht 1938 die Schmallenberger Synagoge.

Unfälle bei Eisglätte

Gleich zwei schwere Verkehrsunfälle ereignen sich auf der völlig vereisten Kreisstraße zwischen Nordenau und Inderlenne: Zunächst überschlägt sich ein Pkw, ein nachfolgendes Auto muss deshalb stark abbremsen und prallt vor einen Baum. Auch ein weiterer Autofahrer fährt an der Stelle gegen einen Baum.

Ehrung für Schmallenberger

In Altenhundem wird der Kraftfahrer Anton Rauterkus aus Schmallenberg ausgezeichnet: Der 49-Jährige hatte dort bemerkt, wie ein Schulbus anfuhr, aber ein Schüler - unbemerkt vom Busfahrer - noch hinten am Ausstieg festgeklemmt war. Der Schmallenberger setzte sich vor den Bus und stoppte ihn.

Bödefelder in Sowjetunion

Auf Einladung des CDU-Vorsitzenden Rainer Barzel reist der Bödefelder CDU-Gemeinderat Gerhard Gierse in dessen Delegation mit in die Sowjetunion. Gierse ist bereits 1955 mit Bundeskanzler Konrad Adenauer nach Moskau gereist: In Sachen Freiheit oder Lebensstandard habe sich, beobachtet er, seitdem nichts verändert.

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Reform am Gymnasium

Am Gymnasium der Benediktiner in Meschede fasst die Lehrerkonferenz einen ersten Beschluss zur Reform der Schule: Mit dem Beginn des neuen Schuljahres sollen künftig auch Mädchen aufgenommen werden. In den beiden Eingangsklassen sollen gemischte Jungen- und Mädchenklassen gebildet werden. Seit Anfang des Schuljahres 1971 werden bereits acht Schülerinnen am Gymnasium unterrichtet: Sie gehören zur rsten Klasse der Aufbau-Realschule, die außerdem von 15 Jungen besucht wird.

Halle mehrfach nutzen

30.000 Mark als Zuschuss bewilligt der Gemeinderat in Calle, damit die Schützenhalle in eine Mehrzweckhalle umgebaut werden kann. Die Gesamtkosten liegen bei 183.000 Mark. Jeder Schützenbruder beteiligt sich mit 100 Mark als Umlage daran. Die Halle soll auch vom Turnverein und vom Gesangverein genutzt werden können.

Überzeugende Erfindung

Technik aus Remblinghausen: Beim TÜV Rheinland besteht ein neuer Heizöltank der Firma von Hubert Büenfeld aus Remblinghausen seine Zulassung. Sein Kunststofftank kann in kurzer Zeit an Ort und Stelle nach gewünschten Größen zusammengebaut werden und überzeugt bei allen Sicherheitsprüfungen. Der TÜV bescheinigt ihm, dass der Tank fast die Eigenschaften eines Druckbehälters besitze. 1964 hatte Büenfeld, ein Schlosser- und Kfz-Meister erstmals einen kleinen Heizöltank erstellt und über Jahre befüllt. Als nach vier Jahren keinerlei Korrosion erkennbar war, wurde der neue Tank entwickelt, der 1971 ein Patent erhält.

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