Australier auf dem Hennesee, Helmut Kohl schwebt über Meschede und weitere Schlagzeilen aus dem Jahr 1976.

Über diese Themen berichteten wir vor 45 Jahren im Lokalteil.

Veltins stellt Tankwagen bereit

100 Feuerwehrleute rücken aus, um zwei Waldbrände zwischen Wallen und Wenholthausen zu bekämpfen. Ein Pilot auf dem Flug von Osnabrück nach Allendorf/Eder sichtet das Feuer und meldet das über Funk zum Flugplatz Schüren. Acht Feuerwehren aus Eslohe, Wenholthausen, Grevenstein, Wallen, Calle, Meschede, Wennemen und Freienohl werden von dort alarmiert. Das Feuer ist schwierig zu finden. Ein Motorsegler hört über Grevenbrück den Funkspruch vom Feuer, fliegt sofort in Richtung Wallen und kreist über dem Feuer – so weist er der Feuerwehr den Weg. Die Feuerwehr aus Wenholthausen ist über Oesterberge als erste am Brandherd. Es wird Brandstiftung vermutet, weil das Feuer an zwei Stellen ausbricht. Ausreichend Wasser kann nur in den Wald gebracht werden, weil die Veltins-Brauerei ihre Tankwagen zur Verfügung stellt.

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Schulschwestern geben auf

Die armen Schulschwestern Von unserer lieben Frau kündigen wegen Personalmangels ihren Rückzug aus Meschede an: Die Mädchen-Realschule geht dann in die Trägerschaft des Erzbistums Paderborn über. Über Jahrzehnte war die Schule die einzige Weiterbildungseinrichtung für Mädchen in Meschede. Zurzeit wird sie von 200 Schülerinnen besucht. Nur zwei Schwestern sind jetzt noch im Schuldienst in Meschede.

Kohl schwebt ein

Helmut Kohl kommt im Bundestagswahlkampf nach Meschede. Der Kanzlerkandidat der CDU landet im Hubschrauber am Schederweg. Über 2000 Menschen warten auf dem Stiftsplatz auf ihn. Kohl wird musikalisch von der Mädchen-Band „Susanntis“ aus Wenholthausen begrüßt – Mädchen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren, angeführt von Rita Siebrichhausen. Kohl spricht sich in Meschede für soziale Gerechtigkeit aus – Kinderreichtum, sagt er, sei inzwischen gleichbedeutend mit sozialem Abstieg.

Australier am Hennesee

Der Ruderer-Achter aus Australien nimmt Abschied von seinem Trainingsquartier am Hennesee. Auf der letzten Trainingsfahrt dürfen neben Australiern bei „Australia 1“ auch als Schlagmann Ernst Kling aus Eversberg mitrudern, der 1936 bei der Olympiade zum Kader der Nationalmannschaft gehörte, dahinter sitzen aus Meschede Bernhard Harren und Günter Saul.

Pkw bei Verfolgung gerammt

Ein Bankraub, der gar keiner ist: In der Sparkassen-Filiale in der Mescheder Gartenstadt wird der Alarmknopf gedrückt – wie sich herausstellt, von der Putzfrau, die bemerkt hatte, dass die Sparkasse unverschlossen war. Ein Streifenwagen der Polizei liefert sich beim Einsatz auf dem Lanfertsweg eine Verfolgungsjagd mit einem zu schnell fahrenden Pkw, der scheinbar von der Filiale kommt, und rammt ihn an der Weidenstraße. Der Niederländer am Steuer ist aber auch kein Bankräuber und entschuldigt seine schnelle Fahrt mit „Ich dachte, meine Schwiegermutter wäre hinter mir her.“

Tödlicher Arbeitsunfall

Bei einem Arbeitsunfall stirbt in Freienohl ein 17 Jahre alter Lehrling. Beim Versuch, einen Tieflader an einen Sattelzug zu koppeln, wird der Freienohler von dem schweren Fahrzeug zweimal überrollt.

Schwierige Kunst

50.000 Mark soll die Bronzeplastik kosten, die als Kunst am Bau an der neuen Berufsschule am Dünnefeld in Meschede verwirklicht wird. Eine Jury spricht sich für die Plastik des Briloner Künstlers Theodor Springer aus. Im Kreistag folgt der Jury – aber nur bei fünf Gegenstimmen und zehn Enthaltungen. Die SPD bezeichnet die Plastik als „Abklatsch des Fußball-World-Cups“, Landrat Rolf Füllgräbe (CDU) sagt, er gehe davon aus, die Plastik sei so gut, dass er sie nicht verstehe.

Wald: Betreten verboten

Die Forstbehörden bereiten angesichts der Trockenheit eine Verordnung vor, wonach wegen der Waldbrandgefahr das Betreten der Wälder außerhalb der Wege bei Strafe verboten wird. Deshalb muss zum Beispiel der Verkehrsverein Berge sein Wallensteinfest absagen, der SGV Schmallenberg sein Waldfest am Huckelberg.