Menden. Welche Fahrgeschäfte im Mai zur Mendener Pfingstkirmes kommen und was der Schaustellerverband zur Preisentwicklung 2024 sagt.

658 Schausteller haben sich um einen Standplatz auf der Mendener Pfingstkirmes beworben – knapp 200 haben letztendlich eine Zusage bekommen. Die Stadt als Veranstalter plant mit gleich mehreren neuen Fahrgeschäften.

Happy Hour

Im vergangenen Jahr hatte die Happy Hour – Pfingstdienstag zwischen 15 und 18 Uhr – für Irritationen und Verärgerung gesorgt. Denn: Einige Schausteller interpretierten die Regelung so, dass Kirmesbesucher zweimal zum Preis von einer Fahrt mit einem Karussell fahren durften. Erwartet hatten die Besucher aber, dass sie zur Hälfte des Fahrpreises einsteigen dürfen. Ordnungsamtschefin Manuela Schmidt hatte kürzlich schon klargestellt: „Es geht nicht um zwei Fahrten hintereinander, sondern um eine Halbierung des Preises.“

Auch Frank Foulon und Gilbert Marquis aus dem Vorstand des Schaustellerverbands Iserlohn-Schwerte betonen, dass genau das der Plan sei. „Der Begriff Happy Hour bedeutet klassisch, dass man einmal zahlt und zweimal fährt“, sagt Frank Foulon. Aus diesem Grund hätte mancher seiner Schausteller-Kollegen die Regelung falsch verstanden: „Das war ohne böse Absicht.“ In diesem Jahr sei aber klar – und auch in den Verträgen schriftlich festgehalten –, dass Besucher während der Happy Hour die Hälfte des Fahrpreises bezahlen.

Während diese Regelung für Fahrgeschäfte und Belustigungsbetriebe verbindlich gelte, sollen Schausteller, die Essen verkaufen oder einen Stand wie eine Losbude oder Entenangeln haben, „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ Rabatte bieten.

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Bummelpässe

Den Schaustellern ist es auch in diesem Jahr ein Herzensanliegen, dass Bummelpässe (mit Gutscheinen) verteilt werden. Verschiedene soziale Gruppen und Einrichtungen aus Menden erhalten die Bummelpässe für die Kirmes. Wer diese erhält, entscheide der Bürgermeister: „Das ist nicht statisch, sondern er entscheidet in jedem Jahr neu“, sagt Manuela Schmidt. So sollen in jedem Jahr verschiedene Menschen von den Bummelpässen profitieren können.

Malwettbewerb

Wie angekündigt, führen die Stadt und der Schaustellerverband Iserlohn-Schwerte in diesem Jahr zum ersten Mal einen Malwettbewerb für Kinder und Jugendliche durch. „Die Kinder von heute sind die Gäste von morgen“, sagt Frank Foulon. Die Bilder, die die Mendenerinnen und Mendener zeichnen und malen, sollen nach dem Ende der Aktion in Schaufenstern heimischer Händler aushängen, verspricht Manuela Schmidt. Hier habe es bereits erste Gespräche mit positiver Resonanz gegeben.

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Pin als Werbeträger

Im vergangenen Jahr gab es bereits einen Kirmes-Pin. Diese kleine Anstecknadel war nach Abschluss der Rummeltage vergriffen. In diesem Jahr soll es eine Neuauflage in anderer Optik geben: „Es wäre schön, wenn die Kirmes noch stärker in den Köpfen verankert wäre“, wünscht sich Manuela Schmidt. Der Pin solle dabei, so Frank Foulon, als „Werbeträger“ gefertigt werden. Erhältlich sein wird der Anstecker an der Überschlagschaukel Looping the Loop bei Gilbert Marquis. Der genaue Preis steht noch nicht fest, sagt Gilbert Marquis vom Schaustellerverband: „Die Kosten liegen bei vier bis fünf Euro pro Pin.“

„Ein Musik-Express, ein Riesenrad, ein Auto-Scooter und Break-Dance gehören einfach zur Kirmes. Die dürfen auf keiner Kirmes fehlen.“

Sabrina Hünnies
Teamleiterin des Ordnungsamtes

Karussells

Zu einer Kirmes gehören nicht nur Neuheiten, sondern auch traditionell bekannte Fahrgeschäfte, darüber sind sich Manuela Schmidt, Sabrina Hünnies, Frank Foulon und Gilbert Marquis einig. „Ein Musik-Express, ein Riesenrad, ein Auto-Scooter und Break-Dance gehören einfach zur Kirmes“, weiß Sabrina Hünnies, Teamleiterin des Ordnungsamtes. „Die dürfen auf keiner Kirmes fehlen.“

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Der Fortress Tower mit abendlicher Beleuchtung. © © Archiv Goetzke | Jürgen Blätz

Das Riesenrad wird wieder vor dem Alten Rathaus/Vincenzkirche stehen. Darüber hinaus wird es auf der Pfingstkirmes auch Neuerungen geben wie beispielsweise der Fortress Tower (Free-Fall-Tower), der am Lenzenplatz aufgebaut wird. Nach Menden kommen auch die Fahrgeschäfte Robotix (eine Scheibe mit einzelnen Gondeln), Anubis (Propeller, zwei Ausleger), Mr. Gravity (Hoch-Rundfahrgeschäft) und Crazy Dancer (Scheibenwischer-Fahrgeschäft). Das Laufgeschäft Viva Cuba bietet auf verschiedenen Etagen einen Parcours, der Glas-Irrgarten Crystals City fordert den Orientierungssinn der Gäste heraus. Die traditionsreiche Überschlagschaukel Looping the Loop ist auch wieder dabei.

Preise

Werden angesichts steigender Preise in vielen Bereichen auch die Kosten auf der Kirmes steigen? „Eigentlich müssten wir die Preise erhöhen“, sagt Frank Foulon, „aber wir tun es nicht.“ Alleine die Energie verschlinge immense Kosten: „Wir als Schausteller zahlen immer den teuersten Tarif.“ Hintergrund sei, dass ja immer nur kurzzeitige Verträge mit den jeweiligen Stadtwerken geschlossen werden können. Die meisten Schausteller, versichert Frank Foulon, „halten die Preise wie im Vorjahr. Beim Essen kann es eine moderate Preissteigerung geben.“ Denn auch die gestiegenen Personalkosten „müssen eingearbeitet werden“.

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Im Rathaus laufen die Fäden für die Kirmesplanung zusammen: (von links) Frank Foulon (Vorstand Schaustellerverband Iserlohn-Schwerte), Manuela Schmidt (Ordnungsamtschefin der Stadt Menden), Sabrina Hünnies (Leitung des städtischen Teams Sicherheit und Ordnung) und Gilbert Marquis (Vorstand Schaustellerverband Iserlohn-Schwerte).  © WP Menden | Corinna Schutzeichel

Sicherheit

Auf die Sicherheit während der Kirmestage legen Stadt und Schaustellerverband größtmöglichen Wert. Während des Rummels sollen – wie im Vorjahr – erneut Kräfte von Polizei und Ordnungsamt gut erkennbar unterwegs sein, um im Fall der Fälle als Ansprechpartner vor Ort zu sein. Darüber hinaus seien Mitarbeitende eines Sicherheitsdienstes auch nachts unterwegs, „um zu gucken, dass Fahrgeschäfte nicht beschädigt, besprüht oder zerstört werden“, erklärt Manuela Schmidt.

„Ziel ist, trotz der Baustellen eine attraktive Kirmes zu haben. Und das wird uns gelingen.“

Manuela Schmidt
Ordnungsamtschefin

Gelände

Bei der Planung der Innenstadt-Kirmes müssen in diesem Jahr drei Baustellen mitberücksichtigt werden: die Baustelle am Nordwall, an der Gartenstraße 26 sowie am Rathaus, erläutert Manuela Schmidt: „Ziel ist, trotz der Baustellen eine attraktive Kirmes zu haben. Und das wird uns gelingen.“

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Die Bürgerhaus-Baustelle rund ums Rathaus der Stadt Menden: Die Innenstadt-Kirmes muss um gleich drei Baustellen herum geplant werden. © WP Menden | Corinna Schutzeichel

Besondere Herausforderung: Im Bereich der Nordwall-Baustelle soll ein (weiterer) großer Kran in Höhe der Einfahrt zum Parkplatz Nordwall aufgestellt werden. Im Gegenzug soll der derzeitige Lagerplatz drei Meter nach hinten gebaut werden. Kirmesbesucher müssen hier also einen kleinen Flaschenhals in Kauf nehmen. Der Rundlauf zum Nordwall/Unnaer Straße werde aber erhalten bleiben, erklärt Sabrina Hünnies. Hier stehe die Stadt auch in engem Austausch mit dem zuständigen Architekten.

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Da durch die Baustelle am Rathaus Kirmesfläche (Neumarkt-Parkplatz und Zeltdach) wegfällt, wird – zum ersten Mal nach zwei Jahren – ein Teil der Kaiserstraße (bis zur Kreuzung Papenhausenstraße) wieder mit in das Kirmesgeschehen einbezogen.