Menden. Ende März steht mit dem Abbau des Krans ein Meilenstein an. Warum dafür ein weiterer Schwerlastkran anrücken muss.

Stück für Stück wächst der Neubau am Nordwall. Gut ein halbes Jahr nach Beginn der Arbeiten steht der Rohbau mittlerweile vor der Fertigstellung. Ein Meilenstein markiert in den kommenden Tagen der Abbau des Krans inmitten des Gebäudes. Warum dafür ein weiterer Schwerlastkran nötig ist - und wann das Spektakel beginnt.

Innenausbau hat begonnen

Viele Menden können sich noch gut an die Zeiten erinnern, als das Dieler-Gebäude mit Leben gefüllt war. Nach der Schließung stand das Gebäude viele Jahre lang leer. Mit dem Abriss des Baus endete in der Hönnestadt eine Ära - und gleichzeitig ein jahrelang leerstehender Schandfleck. Inzwischen wirkt es beinahe so, als sei das Dieler-Gebäude nie weg gewesen. Über mehrere Stockwerke erstreckt sich der Rohbau. „Wir sind genau im Zeitplan“, sagt Investor Sven Siepmann im Gespräch mit der Westfalenpost.

Der Kran inmitten des Rohbaus ist in die Bodenplatte eingegossen. Ende März 2024 wird der Schwerlastkran abgebaut und Stück für Stück herausgehoben.
Der Kran inmitten des Rohbaus ist in die Bodenplatte eingegossen. Ende März 2024 wird der Schwerlastkran abgebaut und Stück für Stück herausgehoben. © Westfalenpost | Tobias Schürmann

Im Neubau selbst wird bereits deutlich, wo die Reise langfristig hingehen soll. Im Erdgeschoss ist großflächiger Einzelhandel vorgesehen; welche Unternehmen dort den Zuschlag erhalten, ist jedoch noch offen. Weniger offen ist, was auf den übrigen Stockwerken passiert. Parallel zum Rohbau arbeiten die ersten Handwerker bereits am Innenausbau. Für die Büros des Jobcenters sind bereits Trockenbau-Wände eingezogen. Einzig ein paar Möbelstücke und der Fußboden fehlen, dann, so wirkt es, könnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits loslegen. Ähnlich sieht es im zweiten Obergeschoss aus. Bekanntlich soll die Stadt Ankermieter im Neubau werden; eine Bedingung, die vor Beginn der Arbeiten bereits klar gemacht wurde. Heißester Anwärter auf einen Umzug ist demnach die Dorte-Hilleke-Bücherei. Auf der obersten Etage wird‘s derweil sportlich. Eine Mendener Physiotherapie-Praxis wird sich dort großflächig erweitern (Bericht folgt).

Kran in Bodenplatte einbetoniert

Was fehlt, ist derzeit noch der sprichwörtliche Deckel. „Der ist Ende des Monats drauf“, sagt Siepmann beim Gang über die Baustelle. Wenngleich einzelne Räume im Obergeschoss bereits erkennbar sind, ein Dach gibt‘s noch nicht. Das kommt erst, wenn der Schwerlastkran inmitten des Neubaus herausgehievt worden ist. Und genau das verspricht Spektakel, so Investor Sven Siepmann. Denn dafür muss extra ein weiterer Kran ran, der das Ungetüm Stück für Stück aus dem Rohbau heraushebt. Am Ende wird nur noch ein kleiner Teil des Krans übrig bleiben, der in die Bodenplatte eingegossen ist. Nicht unüblich bei Bauarbeiten dieses Ausmaßes, sagt Siepmann. Sobald der Estrich drin ist, verschwindet auch das letzte Überbleibsel des Krans darunter.

Mit dem Abbau des Krans wird auch das Dach auf den Rohbau gesetzt.
Mit dem Abbau des Krans wird auch das Dach auf den Rohbau gesetzt. © Westfalenpost | Tobias Schürmann

Dass die Bauarbeiten im Zeitplan liegen, hängt auch mit der Art und Weise des Neubaus zusammen. Insgesamt 1150 Fertigbetonteile sind dafür in den vergangenen Monaten über die Gartenstraße gehievt worden. Genau von dem Fleckchen aus, auf dem später Kundinnen und Kunden parken werden können. Dass eben jene 30 Stellflächen zwischen Gartenstraße und Nordwall-Parkplatz mitunter politisch für Ärger sorgen könnten, hat sich zuletzt bereits bemerkbar gemacht. Denn: Parkplätze einen Steinwurf von einem möglichen neuen Parkhaus entfernt, das sorgt für Kopfschütteln. Allerdings: Eben jene Parkplätze sind Bestandteil der Baugenehmigung. Keine Parkplätze, kein neues Geschäftsgebäude. Die Bauarbeiten sollen spätestens Anfang 2025 abgeschlossen sein.