Menden. Mehr Personal für die Mendener Treffs: Das zumindest wünscht sich die Verwaltung. Was es mit der Aufstockung auf sich hat.

Das Personal für die Mendener Jugendtreffs soll aufgestockt werden. Im Kinder- und Jugendhilfeausschuss wirbt die Abteilung Jugend und Familie für politische Unterstützung. Im Kern geht es um 1,5 Stellen, die für die Betreuung in den Einrichtungen neu geschaffen werden sollen. Wie das neue Personal aufgeteilt werden soll – und was es mit der Aufstockung auf sich hat.

Mehr Know-How, weniger Zeit

Seit 2019 haben die heimischen Jugendtreffs mit einer großen Herausforderung zu kämpfen: Durch eine strukturelle Umstellung haben sich in der offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Stundenanteile für nebenamtliche Kräfte reduziert. Aufgefangen werden konnte das in Teilen nur durch zwei Vollzeitstellen. Gerade in den Sommermonaten haben sich dadurch dennoch Verschiebungen ergeben: Es kam zu „erhöhten unplanmäßigen Schließungszeiten“ in den Jugendeinrichtungen (WP berichtete). Die Verwaltung will nun Abhilfe schaffen: Mit einem weiteren 20-Wochenstunden-Kontingent für nebenamtliche Kräfte sowie einer weiteren Vollzeitstelle.

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Zum einen wurde mit der Umstellung durch die Einführung eines Kriterienkatalogs zur Einstellung von nebenamtlichen Kräften „die Fachlichkeit in den Jugendfreizeiteinrichtungen verbessert, zum anderen bedeutete die Umstellung bei Beibehaltung des bestehenden Haushaltsansatzes einen Verlust von Arbeitsstunden im Bereich der nebenamtlichen Fachkräfte“, heißt es in einer Vorlage für den kommenden Kinder- und Jugendhilfeausschuss. Bedeutet: Mehr Know-How, aber weniger Zeit, dies auch umzusetzen. Zudem habe sich der Aufwand bei der Personalfindung sowie bei der Personalplanung für Großveranstaltungen und das Risiko für Schließungstage erhöht. Das geht auch aus einer Auflistung der Verwaltung hervor. Hatte man 2018 noch ein Kontingent von 44 Stunden je Woche und Einrichtung für nebenberufliche Kräfte, sind es seit der Umstellung nur noch 27. Die 17 fehlenden Stunden je Woche und Einrichtung konnten demnach nur in Teilen durch zwei Vollzeitstellen aufgefangen werden.

Personalbedarf weiter prüfen

Neben der fachlichen Ausbildung ist, gerade im Bereich der nebenberuflichen Kräfte, die persönliche Eignung und vorhandene Erfahrung der Personen ein wichtiges Beurteilungskriterium“ für eine nebenamtliche Einstellung. Dazu zählen unter anderem Studenten der Sozialen Arbeit, eine mehrjährige Tätigkeit im Bereich der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, eine Ausbildung als Erzieher, Familienpfleger; Schüler der Berufsschule für Sozial- und Gesundheitswesen, die ihr Jahrespraktikum in einer Jugendfreizeiteinrichtung absolviert haben, Lehramtsstudenten mit praktischer Erfahrung im Umgang mit Kindern. Mit der nun geplanten Aufstockung würden sich auch die Bedingungen für nebenberufliche Kräfte deutlich verbessern. Durch einen Tarifvertrag besteht „neben der Erhöhung des Stundenlohns auch ein Anspruch auf Urlaub, Weihnachtsgeld und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall“.

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Doch dabei soll es aus Sicht der Verwaltung nicht bleiben. Im Idealfall kommt auch noch eine weitere Vollzeitstelle hinzu. „Mit der Einrichtung einer unbefristeten Vollzeitstelle, die neben der Springertätigkeit auch eine feste Anbindung an eine Jugendfreizeiteinrichtung hat, wird in Zeiten des Fachkräftemangels eine attraktive Stelle geschaffen“, ist sich die Stadt sicher. Zum einen soll die Fachkraft im neu gestalteten „Zentrum“ mit anpacken, zum anderen dort, wo gerade Bedarf in den Treffs besteht. „Ob die Situation mit den dargestellten personellen Maßnahmen auskömmlich ist, bleibt zu erproben und zu evaluieren“, so das Fazit der Verwaltung.

Die Personalaufstockung wird am Donnerstag, 28. September, erstmals im Kinder- und Jugendhilfeausschuss beraten. Eine Entscheidung könnte dann der Hauptausschuss Ende Oktober fällen.