Bösperde. Gut zwei Jahre dauern die Bauarbeiten am Treff Bösperde inzwischen. Warum sich die Arbeiten hinziehen – und wann sie endlich fertig sein sollen.

Die Arbeiten am Jugendtreff in Bösperde dauern deutlich länger als zunächst geplant. Unwetter, Ukraine-Krieg und eine Geschäftsaufgabe haben den Zeitplan über den Haufen geworfen. Die WP fragte nach, wann das Projekt fertig sein soll und welche Auswirkungen die Verzögerungen haben.

Wetter durchkreuzt Pläne

Es ist eine regelrechte Dauerbaustelle mitten in Bösperde: der Jugendtreff. Seit gut zwei Jahren werkeln Fachfirmen und Stadt an der Umgestaltung. Es gibt einen Anbau im hinteren Bereich, wo früher ein kleines Basketballfeld war; der Skatepark ist inzwischen fertig. Auch im Inneren des Jugendtreffs tut sich einiges. Einzig ein Ende der Arbeiten war lange Zeit nicht in Sicht. Unterm Strich bekommt Bösperde nicht nur einen runderneuerten Treff, sondern auch eine neue Mehrzweckhalle. Kostenpunkt: rund 1,6 Millionen Euro.

Ursprünglich sollte der Bösperder Treff im März dieses Jahres fertig sein. Doch auch im Juli 2023 sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. Es scheint fast, als stünde der Umbau unter einem schlechten Stern. Schon im Mai 2021 verzögerte eine Schlechtwetterperiode samt Starkregen den Umbaubeginn um gut drei Wochen. Damit Kinder und Jugendliche – aber auch andere interessierte Passanten – zumindest wissen, was an der Bahnhofstraße gerade vor sich geht, klebt eine kleine Skizze am Eingang des Treffs. Einrichtungsleiterin Nina Schreiber hat die Lagepläne nachgezeichnet. Darauf sind zu sehen: die neue Skaterfläche, aber auch der Anbau der Mehrzweckhalle an den Treff.

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Laut Stadtsprecherin Jennifer Boeke sind es verschiedene Umstände, die in den vergangenen zwei Jahren zusammen genommen dafür sorgen, dass man am Ende wohl erst im November 2023 fertig sein wird. Im Zuge der Corona-Pandemie hatten die Baufirmen gleich mehrfach mit Personalausfällen zu kämpfen gehabt, Anfang 2022 mussten die Arbeiten dann wetterbedingt abermals um sechs Wochen unterbrochen werden. Volle Auftragsbücher der Fachfirmen und die mitunter schwierige weltpolitische Lage mit Blick auf den Ukraine-Krieg führten anschließend dazu, dass „Gewerke teilweise wiederholt ausgeschrieben werden mussten, da keine wirtschaftlichen Angebote vorlagen“, heißt es vonseiten der Stadt. Doch dabei blieb es schlussendlich nicht. Der Ukraine-Krieg sorge zusätzlich für Lieferengpässe, dazu zählen etwa Fenster – Profile als auch Glas –, Dämmmaterial oder Bitumen zur Abdichtung.

Lichtblick für Mitarbeiter

Hinzu kommen zwei weitere Knackpunkte. „Im Rahmen der Sanierung des Bestandes sind unvorhersehbare Dämmarbeiten im Bereich des Sockels erforderlich geworden. Wasserschäden zwischen Bodenplatte und Fußbodenaufbau mussten beseitigt werden“, erklärt Jennifer Boeke auf WP-Anfrage. Aufgrund einer „unerwarteten Geschäftsaufgabe eines Unternehmers im Dezember 2022/Januar 2023 musste dann neben umfangreichen Mängelbeseitigungen auch das Gewerk der Putzarbeiten neu vergeben werden, und dies unter Beachtung möglicher Regressansprüche“, heißt es dazu weiter.

Für die Mitarbeiter sowie die Kinder und Jugendlichen gibt es allerdings sprichwörtlich Licht am Ende des Tunnels. „Der geplante Umzug der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Treffs Bösperde in den sanierten Bereich des Bestandes wird in der kommenden Woche erfolgen“, erklärt Boeke. Im Anschluss beginne die Sanierung des zweiten Teils des Bestandsgebäudes.

Der Neubau, also die Mehrzweckhalle, soll nach Beseitigung aller Mängel im November 2023 fertig sein. „Trotz der andauernden Bauarbeiten hat der Treff Bösperde weiterhin geöffnet. In der sechsten Ferienwoche wird der erneuerte Kinderbereich eröffnet“, verspricht die Stadtverwaltung. Nach den Sommerferien hat die Einrichtung zu den gewohnten Zeiten geöffnet: Dienstag bis Freitag 15 bis 20 Uhr.