Menden. Der SKFM-Treff am Papenbusch in Menden schließt – jetzt soll ein ganzes Bündel an neuen Angeboten folgen. Das Shuttle ist nur eins davon.

Ein Shuttle-Service soll Kinder und Teenies aus der Kasernen-Siedlung am Papenbusch einmal wöchentlich zu den Jugendtreffs in Platte Heide und Bösperde oder ins neugestaltete Jugendzentrum in der Mendener Innenstadt fahren. Die jährlichen Kosten für den Pendelverkehr beziffert das Jugendamt mit 4000 Euro. Hintergrund der Maßnahme ist die bevorstehende Schließung des SKFM-Treffs am Papenbusch. Zum Jahresende verlieren die Kinder und Jugendlichen am Papenbusch damit ihre Anlaufstelle vor der Haustür. Die 55.000 Euro, die von der Stadt bisher für die Treff-Arbeit eingesetzt wurden, sollen nun – wie geplant – über das neue Stadtteilmanagement projektbezogen eingesetzt werden. Das Shuttle ist dabei nur eines von mehreren Vorhaben.

Shuttle fährt bei Bedarf auch mehrmals täglich

Bei Bedarf, so das Jugendamt, könne das Shuttle auch mehrmals fahren. Das Angebot sei nicht nur als reines „Taxi-Angebot“ zu verstehen, sondern soll durch pädagogische Begleitung der Zielgruppe den Einstieg in eine neue Einrichtung, außerhalb des Quartiers, ermöglichen und pädagogisch begleiten. Ein Verbleib des Fahrers mit den Kindern und Teenies in der jeweiligen Einrichtung ist deshalb vorgesehen.

Der Shuttle-Dienst entspricht dem vor Jahren erklärten Willen der politischen Mehrheit, die sozialen Probleme am Papenbusch auch dadurch anzugehen, dass man die Kinder und Jugendlichen dort auch in den nahe gelegenen Treffs mit Gleichaltrigen zusammenbringt. So soll verhindert werden, dass der zu großen Teilen von Aussiedlern bewohnte Papenbusch ein „Viertel“ mit spezifischer Problematik bleibt. So hatte die Anne-Frank-Grundschule dort vor Jahren einen regelrechten Hilferuf abgesetzt, weil einige Klassen dort schlicht nicht mehr zu unterrichten seien. Eingeschaltet wurde daraufhin die nahe Evangelische Jugendhilfe, die mit ihrer pädogischen und psychologischen Expertise die Schulfähigkeit vieler Kinder am Papenbusch wiederherstellen konnte. +++ Lesen Sie auch: Papenbusch: Quartiersmanager soll Jugendangebot schaffen +++

Geld soll in ein Stadtteil-Management gesteckt werden

Daraufhin erklärte insbesondere die SPD, dass der Kinder- und Jugendtreff vor Ort die vielfältigen Problemstellungen offenkundig nicht lösen könne. Beschlossen wurde deshalb die Treff-Schließung, um das Geld stattdessen in ein Stadtteil-Management zu stecken. Angelina Aurich, die zuvor sieben Jahre lang den Treff Platte Heide an der Schützenhalle geleitet hatte, wurde die erste Managerin für das Pilotprojekt. Mit dem Wegfall des Papenbusch-Treffs sollen ihre 19,5 Wochenstunden jetzt ergänzt werden um personelle Ressourcen für Projekte, etwa Fachkräfte mit Zusatzqualifikationen zum Beispiel aus der Musik- und Kunstpädagogik oder den Bereichen Theater und Gestaltung.

Neben dem Shuttle soll es jetzt auch einen 10.000-Euro-Projektfonds geben. Aus diesem Topf sollen Menschen aus dem Quartier Geld für kleinere Vorhaben beantragen können. 5000 Euro stehen für ein Rap-Projekt bereit. Es ist ein eigenständiges musikpädagogisches Angebot und soll zugleich der Einstieg in eine tief gehende Beteiligungsarbeit mit den Jugendlichen sein. Beim Rappen sollen sie ihre Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken. Es besteht auch die Möglichkeit der Aufnahme einer CD und eines Live-Auftritts.

Quartiersfest für alle Altersgruppen am Papenbusch geplant

Schließlich soll es ein Quartiersfest für alle Altersgruppen am Papenbusch geben, das ebenfalls mit 5000 Euro dotiert ist. An Ständen sollen Einrichtungen und Vereine dabei ihre Angebote vorstellen. Mitmachen können Bürgerinnen und Bürger auch beim „interkulturelles Essen“, dazu soll es ein vielfältiges und buntes Programm für Kinder, Teenies und Familien geben. Zugleich läuft auf dem Fest eine Umfrage mit anschließender Haustürbefragung.