Fröndenberg. Das Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg könnte in den kommenden Jahren zur Dauerbaustelle werden.
Das Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg (JVK) könnte in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Laut NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) müsse die Anstalt am Hirschberg für eine steigende Zahl von Häftlingen mit psychischen Auffälligkeiten erweitert werden.
Aufwändige Bauarbeiten
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Laut JVK-Leiter Joachim Turowski sei es das Ziel des NRW-Justizministeriums, deutlich mehr Plätze für die Behandlung psychisch auffälliger Häftlinge zu schaffen – im Idealfall auch direkt in Fröndenberg. Demnach ist bereits die Verdreifachung der sogenannten Akutplätze geplant. Derzeit gibt es 15 dieser Plätze im JVK, eine Abteilung für weniger schwerwiegende Fälle und für Reha-Maßnahmen werde in diesem Zuge gerade schon umgebaut. „Das deckt aber nicht den Bedarf“, sagt der Anstaltsleiter. Es sei durchaus möglich, dass weitere Stationen folgen werden. Nach Möglichkeit sei daher die Erweiterung der gesamten Psychiatrie möglich, so Turowski auf WP-Anfrage.
Gefangene genesen
Bislang gab es im Justizvollzug des Landes Nordrhein-Westfalen insgesamt 488 Gefangene, davon 331 Gefangene in 2021, die positiv auf Covid-19 getestet wurden. Davon sind mittlerweile alle Gefangenen wieder genesen.
Das JVK verfügt über eine eigene Corona-Station.
Doch so einfach wie der Anbau einer Garage ans Eigenheim ist eine Erweiterung des JVK beileibe nicht. „Bauen ist hier ein bisschen wie Tetris spielen“, erklärt Joachim Turowski. Acht Wochen dauert es etwa, eine mit Asbest belastete Brandschutzklappe auszutauschen – die Errichtung von Luftschleusen und Co. mit eingerechnet. Schätzungsweise 20 solcher Klappen gibt es alleine im Hauptgebäude. „Ich werde die Fertigstellung in meiner Dienstzeit nicht mehr erleben“, sagt er über die Maßnahmen rund um das Justizvollzugskrankenhaus.
Vor stationärer Aufnahme behandeln
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Für einen Ausbau der Plätze für psychisch auffällige Häftlinge sei laut Anstaltsleiter auch der Neubau eines Gebäudes auf dem Gelände des JVK denkbar. Ob dafür ein bestehender Teil abgerissen und neu gebaut wird – oder ein gänzlich neuer Gebäudetrakt entsteht – das ist völlig offen. „Man muss sehen, was man machen kann und was geländetechnisch überhaupt geht“, sagt Turowski. Prinzipiell halte er den Vorstoß für angebracht. Denn in den vergangenen Jahren habe die Zahl der Häftlinge mit psychischen Erkrankungen deutlich zugenommen. Dabei geht es ausschließlich um die Patienten, die im Laufe ihrer Haft eine psychische Erkrankung entwickeln, oder diejenigen, bei denen diese zunächst übersehen worden ist. Sträflinge, die bereits bei ihrer Verurteilung eine psychische Erkrankung attestiert bekamen, kommen ohnehin nicht ins Justizvollzugskrankenhaus, sondern in eine forensische Einrichtung. Das Ziel des Ministeriums sei vor allem, den Häftlingen schon vor einer stationären Behandlung im JVK entsprechende Behandlungen anbieten zu können.
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Sollte das NRW-Justizministerium den Ausbau des JVK in Angriff nehmen, würde das zu einer Art Dauerbaustelle auf dem Gelände führen. Dort laufen seit Jahren Sanierungs- und Ausbesserungsarbeiten. Derzeit ist ein Freistundenhof bereits gesperrt. Die Außenaufenthalte müssen daher auf dem Haupthof geregelt werden. Wo es früher noch möglich war, auf zwei Höfen jeweils eine Gruppe abzuwickeln, müsse nun alles hintereinander geregelt werden, erklärt Turowski.