Fröndenberg. Auf Youtube erklärt Bürgermeisterin Sabina Müller Themen wie die Ausgangssperre im Kreis oder aber den Stand der Arbeiten in der Gesamtschule.

Die Stadt Fröndenberg will sich künftig bürgernäher zeigen. Dazu baut die Verwaltung derzeit einen eigenen Youtube-Kanal auf. Bürgermeisterin Sabina Müller informiert dort über aktuelle Entwicklungen in der Ruhrstadt – und appelliert in Corona-Zeiten an die Bürger.

Persönlicher Kontakt fehlt

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Fünf Videos hat die Stadtverwaltung inzwischen bei Youtube hochgeladen. Darunter ein Info-Video zur Luca-App, ein Appell zur Ausgangssperre im Kreis Unna, ein Blick in die Gesamtschule Fröndenberg mit Stadtarchitektin Sabine Bensmann-Wagner, ein Auftakt zum Volksradfahren und zum Sportpark Ruhr. „Leider ist der direkte Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern in dieser Krise nur sehr eingeschränkt möglich. Ich vermisse das sehr, denn ich mache mir gerne selbst erst einmal persönlich ein Bild, wenn ich in ein Thema einsteige“, erklärt Sabina Müller dazu auf der Internetseite der Stadt. Es sollen „lebendige Einblicke in das sein, was in Fröndenberg gerade läuft“, erklärt Stadtsprecherin Ulrike Linnenkamp.

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Das Social Media Team, das die Videos filmt, ist inzwischen mit entsprechendem Equipment ausgestattet worden. Mehr Bürgernähe war im Wahlkampf unter anderem ein zentrales Thema für Bürgermeisterin Sabina Müller. Da das in Corona-Zeiten aber nicht wie gewohnt machbar ist, habe man sich andere Formate und Wege überlegt, so Ulrike Linnenkamp. Zwar sind Telefon, Videochat und Mail noch immer ein Mittel der Wahl, wirklich zufrieden zeigt sich die Stadt damit aber nicht. Mit dem neuen Video-Format möchte Sabina Müller eine größere Anzahl Menschen erreichen und über Themen aus dem Rathaus informieren, die aktuell und wichtig sind.

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Geplant sind regelmäßige Sequenzen, die zwischen 90 Sekunden und dreieinhalb Minuten lang sind. „Es sollen keine Spielfilme werden“, sagt die Stadtsprecherin. Mit dem zusätzlichen Online-Format steht die Ruhrstadt aber keinesfalls alleine da. Die Nachbargemeinde Holzwickede hat zwar seit fünf Jahren einen eigenen Kanal, jedoch erst vor zwei Jahren begonnen, Videos ins Netz zu stellen. Wirklich regelmäßig geschieht das hingegen erst seit dem Beginn der Pandemie. Die Stadt Lünen hat bereits seit zehn Jahren einen eigenen Youtube-Kanal, der allerdings neun Jahre nahezu brach lag. Auch hier sind die meisten Uploads erst seit dem Beginn der Pandemie zu verzeichnen. Ähnliches gilt für die Stadt Bergkamen. „Unter den Bürgermeistern ist das derzeit en vogue“, berichtet Ulrike Linnenkamp.

Rats-TV wird skeptisch gesehen

Über Youtube plant die Ruhrstadt das vorzustellen, was abseits von Corona etwa in Presseterminen vorgestellt wurde. „Wir wollen das aber auch über Corona hinaus beibehalten“, sagt Linnenkamp. Daher wolle man auch weiter an den Inhalten arbeiten.

Überlegungen für Liveübertragungen der Ratssitzungen – wie es der Mendener Rat unlängst beschlossen hat – gibt es derweil nicht. „Die Idee wird diskutiert, es gibt aber noch keinen Auftrag an die Verwaltung“, erklärt Linnenkamp auf WP-Nachfrage. Die Initiative hierfür müsste entsprechend aus den Fraktionen kommen. Gleichwohl sieht man das Thema in der Verwaltung skeptisch ob der Bedenken zum Datenschutz. Der Fröndenberger Rat wird am Mittwoch, 19. Mai, erstmals seit dem 10. Februar wieder tagen. Politische Präsenzsitzungen, aber auch digitale Zusammenkünfte der Fröndenberger Volksvertreter, sind seit Jahresbeginn nahezu gestrichen worden.

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