Fröndenberg. Beim digitalen Unterricht sind die Sorgenfalten in der Ruhrstadt überschaubar. Seit Jahren ist man auf diesen Fall vorbereitet.
Die Präsenzpflicht an den Schulen in NRW ist zwar noch bis Ende Januar ausgesetzt, doch im digitalen Raum geht der Unterricht weiter. An der Gesamtschule Fröndenberg (GSF) setzt man schon lange auf Ipad-Klassen - und die Nachfrage seitens der Eltern steigt. Doch nicht nur für Schüler wird die Pandemie zur Herausforderung.
Gute Vorbereitung seitens der Stadt
"Wir versuchen die Stunden, wie wir sie im Stundenplan haben, digital umzusetzen", erklärt Schulleiter Klaus de Vries auf WP-Anfrage. Das bedeutet, dass der Lehrer seine Schüler in der Regel zu Beginn des digitalen Unterrichts begrüßt, ihnen Aufgaben hinterlegt und diese am Ende der Stunde überprüft. Gleichzeitig legt man - im Vergleich zum ersten Lockdown - einen stärkeren Blick auf die generelle Unterrichtsbeteiligung. Denn wie im Klassenzimmer gibt es auch online die Möglichkeit, sich zu melden und zu beteiligen. "Die Schüler müssen Leistung bringen", erklärt Klaus de Vries. Viel wichtiger sei es aber, dass die Lehrer ihren Schützlingen etwas beibringen.
Dass sich das Konzept an der Gesamtschule Fröndenberg bewährt, wird auch beim Blick auf die Ipad-Klassen deutlich. Vier der insgesamt sechs Klassen im 5. Jahrgang fahren dieses Modell inzwischen. Und: Die Nachfrage der Eltern steigt. Das liegt unter anderem an der guten Zusammenarbeit mit der Stadt als Schulträger. So habe man schon frühzeitig die Weichen gestellt für die digitale Infrastruktur. "Wir sind sehr dankbar, dass wir volles Wlan in allen Klassenräumen haben", sagt der Schulleiter.
Erfahrungsberichte aus den Ipad-Klassen
Aber nicht nur für Schüler ist die Umstellung eine Herausforderung. Auch Lehrer stellen sich auf die neuen Gegebenheiten ein - sei es in der Vor- oder aber Nachbereitung des Unterrichts. Einen Strich durch die Rechnung macht der Schule dabei nur die Versorgung der ländlichen Bereichen mit schnellem Internet. Hier sieht de Vries deutlichen Nachholbedarf: "An dieser Stelle sind wir in Deutschland einfach nicht gut vorbereitet."
Mit steigenden Infektionszahlen fällt auch der traditionelle Tag der offenen Tür anders aus als in den Vorjahren. Zur Orientierung für Eltern gibt es daher am kommenden Donnerstag, 14. Januar, 17.30 Uhr, eine digitale Infoveranstaltung rund um das Thema Ipad-Klassen. Schülerinnen und Schüler werden dann von ihren Erfahrungen der vergangenen Monate berichten. Interessierte melden sich dazu über die Homepage der Gesamtschule an. Eine Teilnahme ist unkompliziert über jedes digitale Endgerät möglich.
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