Menden.

Trotz des Stillstands im Handball scheint es bei den SG Menden Sauerland Wölfen nicht ruhig zu werden. Es ist viel zu tun. Schon lange war der Umbruch zu spüren, nicht nur ein Spieler wechselte zu einem anderen Verein.

Und mit Birgit Völker-Albrechts Rücktritt vor zwei Tagen ist der Verein in einem Aufruhr, wie wohl selten zuvor. Denn zeitgleich gibt es sowohl für die erste als auch für die zweite Mannschaft einen neuen Trainer. Ein Spiel 1 nach Corona ist in Planung, finanzielle Sorgen wollen bewältigt werden.

Benefizspiel BSV und SG

Gemeinsam mit dem BSV Menden hat die SG Menden Sauerland ein Crowdfundingprojekt gestartet. Es soll ein Spiel 1 nach Corona geben.

Um die Vereine jetzt schon zu unterstützen können auf www.menden-crowd.de Tickets und Co. für das kommende Event gekauft werden. Bisher sind 895 Euro erreicht (Ziel: 3500 Euro).

Und jetzt muss noch eine neue führende Truppe her. Neue Spieler kommen dazu, teils aus der zweiten Mannschaft. Und wie denken sie über die momentane Situation?

Chance, sich neu zu beweisen

„Ja, es ist momentan alles etwas verrückt“, erklärt Luca Jünger, der neu im Kader der Drittligawölfe ist. Doch weil natürlich noch keine Treffen stattgefunden hätten, gebe es auch noch nicht so viel zu sagen.

Stattdessen steht für ihn jetzt erstmal etwas anderes im Fokus: Die Freude auf die neue Aufgabe. „Ich werde sowohl in der ersten Mannschaft spielen als auch in der zweiten. Beide Mannschaften bekommen neue Trainier; von daher muss man sich auch wieder auf Neues einstellen.“

Neues Trainergespann

Gerade deshalb sei er gespannt, was die beiden Coaches zusammen vorhaben. „Thorsten Stange ist ja Trainer der zweiten und Co-Trainier der ersten. Damit ist die Verzahnung zwischen den beiden Mannschaften noch stärker“, schildert Jünger.

Und der erste Eindruck sei positiv gewesen – „ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.“ Für ihn persönlich sei die Kaderzugehörigkeit jetzt der nächste Schritt, nachdem er auch schon ein paar Erfahrungen in der Liga sammeln durfte.

„Durch die neuen Trainer kommt natürlich neben den neuen Impulsen auch, dass man sich neu beweisen muss. Das bietet natürlich vielen Leuten eine Chance.“

„Alles wie sonst“

Auch Jan Wiesemann kann es kaum erwarten, Erfahrung in der Dritten Liga zu sammeln.
Auch Jan Wiesemann kann es kaum erwarten, Erfahrung in der Dritten Liga zu sammeln. © Dietmar Reker | Dietmar Reker

Ähnlich wie für Jünger stehen auch für Drittliganeuling Jan Wiesemann momentan andere Dinge im Vordergrund. „Eigentlich kriege ich recht wenig von all dem mit“, erklärt er.

Dass die SG zuletzt einige Spieler verlassen haben, finde er schon „ein bisschen schade, aber was soll man machen?“ Obwohl dieser Umbruch allgemein sehr plötzlich gekommen ist, läuft momentan der ganz normale Vorbereitungsplan für zuhause. „Eigentlich ist alles wie sonst.“

Crowdfunding läuft

Und ob er daran glaubt, dass die SG Menden Sauerland auch in der nächsten Saison in der Dritten Liga spielt? „Ich denke, dass wir das schaffen“, so der 19-Jährige. Natürlich müsse der Verein erstmal die finanzielle Lage im Blick halten – aber dafür gibt es ja auch noch das Crowdfunding-Projekt fürs Spiel 1 nach Corona. „Das ist auf jeden Fall eine gute Sache.“

Der Neue im Drittligateam freut sich vor allem auf die Erfahrung. „Ich spiele mittlerweile seit 13 Jahren“, erklärt er. Und da ist das natürlich ein großer Erfolg in einer langen Laufbahn. „Auch auf die Mannschaft und die Trainer freue ich mich sehr“, betont er. „Das sind alles sehr nette Menschen!“

Und, egal wie sehr die Welt der Wölfe gerade auf dem Kopf stehen mag: „Unter uns Spielern ist ja alles okay.“

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