Olpe. Ganz Olpe war in Grün und Weiß getaucht, und die Stadt fieberte ausnahmslos für das große Schützenfest im Sauerland. 851 Schützen, 24 Vorstandsmitglieder, ehemalige Könige sowie Musiker aus befreundeten Vereinen marschierten bei tropischer Hitze mit. Das Luftwaffenmusikkorps aus Münster gab sogar den Ton an.
Schon das reine Zahlenwerk ist beeindruckend: 851 Schützen, 24 Vorstandsmitglieder, ehemalige Könige sowie die Musiker des Luftwaffenmusikkorps aus Münster und der Musikvereine Saßmicke und Frenkhausen, der Tambourcorps Ottfingen und Fleckenberg, sowie des Spielmannszug Olpe „schmorten“ auf dem Marktplatz in der Sonne.
Stadt Olpe in Grün-Weiß getaucht
Die Zahlen spiegeln jedoch keineswegs die Begeisterung der Menschen, Schützenfest zu feiern, wieder. Vom Baby bis zum Senior waren alle auf den Beinen und trotzten den tropischen Temperaturen.
Die Farben Grün und Weiß hatten im gesamten Stadtgebiet die Vorreiterfunktion eingenommen. Schaufenster mit hübschen Dekos, passende Krawatten, Bändchen an Kinderwagen, grüne Sonnenbrillen und Handtaschen ließen keinen Zweifel daran, wie wert und wichtig den Olpern ihr Hochfest ist. Der Stellenwert des Festes kam schon beim Antreten auf dem Marktplatz deutlich zum Ausdruck. In der Mitte die strahlenden Schützen und außen herum die strahlenden Schaulustigen. Major Peter Liese, der beim Ümmegang vor einer Woche noch gesagt hatte: Das Wetter wird auf jeden Fall so, dass wir Schützenfest feiern, hätte sicher auch nicht daran gedacht, dass es so warm würde, dass ihm eine nette junge Dame mit einem Fächer frischen Wind bescheren musste.
In gewohnt gut gelaunter Manier begrüßte Major Liese die Anwesenden mit den Worten: „Gudde Fierdahe, leiwe Schützen“. Ein besonderer Gruß galt dem Luftwaffenmusikkorps Münster, unter Leitung von Hauptmann Tobias Terhardt, das vor 48 Jahren erstmalig das Hochfest musikalisch gestaltete, den Altmajoren Horst Müller und Paul Imhäuser, sowie dem aus gesundheitlichen Gründen entschuldigten Josef Koch, den ehemaligen Hauptleuten Klaus Harnischmacher, Hans-Ludwig Becher und Theo Süttmann, sowie der Vereinigung der Alten Könige mit ihrem Sprecher Markus Arens.
Besonderer Gruß an die Jubelköniginnen
Ein besonderer Gruß galt, wie schon beim Seniorennachmittag, den Jubelköniginnen Bärbel Kemper (1964), Regina Loeser (1974) und Gerda Reuber (1989). Mit strahlendem Gesicht marschierte auch der 25-jährige Jubelkönig Günter Reuber auf den Marktplatz ein. Nach einer kleinen Anekdote, die Major Liese vom Jubelkönig zum Besten gab, zeichnete er Reuber mit dem entsprechenden Orden aus. Dank galt auch dem ehemaligen Schützenvikar Friedhelm Rüsche für 12 Jahre Dienste im St. Sebastianus-Schützenverein.
Rede auf dem Marktplatz mit Seitenhieb nach Attendorn
Eine Rede auf dem Marktplatz, ohne einen kleinen Mulopper nach Attendorn? Undenkbar. Und so kommentierte Major Liese die neue Einbahnstraßenregelung in Attendorn, mit der die Aufenthaltsqualität der Bürgerinnen und Bürger, sowie der Besucher noch gesteigert werden solle, mit den Worten. „Aufenthaltsqualität und Attendorn? Passt das überhaupt zusammen? Besucher? Was meinen die damit? In Olpe, da ist das Wort Qualität angebracht. Hier wird ein Haus nach dem anderem abgerissen, und es entstehen zunächst etwas kleinere Löcher. in denen dann später stilvolle Neubauten errichtet werden.
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In diesem Zusammenhang, liebe Schützenbrüder, passt bitte bei unseren Schützenzügen alle ein wenig auf, dass ihr nicht in diese besagten Löcher fallt. Denn, wenn ich mir das genau betrachte, müsste schon in eine dieser Baugruben der ganze Schützenzug passen.“
Der erste Marsch führte die schwitzenden Schützen durch die gesamte Stadt. Angefangen von der Abholung der Fahne beim Major und der Abholung des Königs am Café Lüning, über das Ständchen beim Rathaus, führte der Weg zum Alten Pastorat. Dort hielt Friedhelm Rüsche seine letzte Ansprache, bevor es rauf zum Ümmerich ging. Und eins steht fest: Das erste kühle Blonde und auch einige darauf folgende waren redlich verdient.