Bamenohl. Die Gemeinde Finnentrop plant in der Bamenohler Tallage einen besonderen neuen Spielplatz. Allerdings hängt die Umsetzung an einer Förderung.
Die Diskussionen um eine mögliche Verkleinerung des Spielplatzes „Am Jägerhain“ im Bamenohler Oberdorf zugunsten einer Wohnbebauung sind noch nicht verstummt, da gerät ein anderer Spielplatz, nun jedoch in der Bamenohler Tallage, in den Fokus von Politik und Verwaltung: Denn sollte die Gemeinde in den Genuss einer Landesförderung kommen, würde sie im kommenden Jahr den Spielplatz an der Ecke Mühlenschlade/Graf-von-Plettenberg-Straße zurückbauen und dafür einen komplett neuen Themenspielplatz – wenige hundert Meter vom jetzigen Standort entfernt auf einem gemeindlichen Grünstreifen – an der Ecke Johannes-Scheele-Straße/Zur Fettweide (etwa 1800 Quadratmeter groß) errichten. Während das letzte Wort um die Spielplatz-Reduzierung im Oberdorf noch nicht gesprochen ist, vor allem aufgrund massiver Widerstände der Anwohner dort, wird die Verlagerung des Spielplatzes in der Tallage, samt barrierefreier Aufwertung, kaum Staub aufwirbeln.
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Zumal die Politik diese Verlagerung, eine Empfehlung aus dem zurzeit noch auf Eis liegenden Spielplatzkonzept, schon vor Jahren beschlossen hat. Nun eröffnet sich jedoch die charmante Möglichkeit, mittels Förderung einen besonderen Spielplatz zu schaffen, der sich historisch an die in Bamenohl einst florierende Kalkwerkindustrie anlehnen soll. Also ein Spielplatz, auf dem die Kinder beispielsweise eine Förderbahn bedienen oder sich an einem Zugspiel austoben können. Ein nachgestellter Steinbruch mit Kletterfelsen ist angedacht, ebenso eine Nestschaukel, eine kleine Hütte, Picknicktisch und Sitzmöglichkeiten. Eine Infotafel solle zudem die Geschichte des ehemaligen Kalkwerks vermitteln.
Laut Verwaltung, die ein externes Fachbüro aus Essen mit der Ausgestaltung des neuen Themenspielplatzes beauftragt hat, sollen durch wassergebundene Wegdecken zusätzliche Versiegelungen vermieden werden und, um dem ökologischen Anspruch gerecht zu werden, zusätzliche Sträucher neben den bereits bestehenden Bäumen angepflanzt werden.
Rund 120 Kinder im Umkreis
„Der alte Spielplatz bietet keine langfristige Perspektive mehr. Mit einem neuen Themenspielplatz Kalkwerkindustrie können wir ein Alleinstellungsmerkmal schaffen“, betonte der Erste Beigeordnete, Ludwig Rasche, am Mittwochabend im Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport. Dieser neue Spielplatz solle nicht nur die rund 120 Kinder anlocken, die in unmittelbarer Umgebung wohnen, sondern auch für Auswärtige attraktiv sein. Die grüne Wiese, auf der er entstehen soll, liegt verkehrsgünstig für Radfahrer und Spaziergänger direkt an der Lenneroute und dem SauerlandRadring, die Thyssenwiesen und der dortige Bikepark sind nur ein Steinwurf entfernt. Wichtig: Der neue Themenspielplatz soll auch solchen Kindern, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, einen Mehrwert bieten.
Die Gemeinde hat Mitte April einen Förderantrag bei der Bezirksregierung in Arnsberg eingereicht. Denn klar ist auch, nur aus eigenen Mitteln wird sie den rund 280.000 Euro teuren Spielplatz-Neubau nicht stemmen können. Sie ist auf eine 65-prozentige Förderung (rund 180.000 Euro) angewiesen. Nur wenn dieses Geld fließt, wird in der Bamenohler Tallage ein neuer Themenspielplatz entstehen. Die Politik wird diesen Weg uneingeschränkt mitgehen. Für Reiner Rüschenberg von den Freien Wählern ist jedoch wichtig, dass der Spielplatz „Am Jägerhain“ im Oberdorf nicht untergeht, wenn die Gemeinde in der Tallage einen komplett neuen Spielplatz errichten wird: „Der Bedarf im Oberdorf bleibt bestehen. Wir waren von Beginn an gegen eine Verkleinerung und bleiben bei unserem Standpunkt.“
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Ähnlich positionierte sich im Ausschuss Petra Beule von der CDU, selbst Bamenohlerin: „Ich persönlich sehe überhaupt keine Not, den Platz am Jägerhain für ein Grundstück zu reduzieren.“ Zuletzt hatten auch einige Anwohner in einem Brief an Bürgermeister und Rat deutlich gemacht, dass der Spielplatz im Oberdorf gut genutzt würde, weiterhin attraktiv sei (vor allem durch die Seilbahn) und nicht verkleinert werden dürfe. Eine finale Entscheidung steht hier allerdings noch aus. Deutlich weniger Zündstoff birgt die Anlage eines Themenspielplatzes in der Tallage. Vorausgesetzt, die Gemeinde erhält im Sommer einen positiven Zuwendungsbescheid.