Bamenohl. Ein Spielplatz in Finnentrop-Bamenohl soll verkleinert werden. Die Verwaltung will dort eine Wohnbebauung ermöglichen. Doch es gibt Kritik.

Die Kritik über das extern ausgearbeitete und sofort wieder auf Eis gelegte Spielplatz-Konzept für die Gemeinde Finnentrop ist kaum verstummt, da will die Verwaltung in Bamenohl „Tatsachen schaffen“, mit denen Dieter Bitter von den Freien Wählern gar nicht einverstanden ist: „Bevor wir damit beginnen, unsere Spielplätze zu beschneiden, sollten wir abwarten, bis unser Konzept überarbeitet worden ist. Mit diesem zeitlichen Ablauf habe ich ein ernsthaftes Problem“, kritisierte der Lokalpolitiker am Donnerstagabend im Bau- und Planungsausschuss.

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Denn schon jetzt will die Gemeinde eine Maßnahme aus dem gescholtenen Spielplatz-Konzept aufgreifen und den Spielplatz an der Straße „Am Jägerhain“ in Bamenohl verkleinern. Der mit Rutsche, Schaukel und sogar einer Kinderseilbahn ausgestattete Spielplatz auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern sei für den tatsächlichen Gebrauch schlicht zu groß, entgegnete Raphael Tombergs, Fachbereichsleiter für Planen, Bauen und Wohnen im Rathaus: „Die Frequenz dort ist nicht allzu hoch. Außerdem wird der Spielplatz ja nicht abgeschafft und es gibt an der Grundschule in Bamenohl eine attraktive Alternative.“ Dort befindet sich ebenso ein Spielplatz samt Bolzplatz.

Bebauungsplan muss geändert werden

Die Gemeinde verfolgt an dem Spielplatz „Am Jägerhain“ das Ziel, „zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen“, wie Tombergs im Ausschuss erklärte. Zum einen werde eine Verkleinerung der Fläche einhergehen mit einer Aufwertung des verbliebenen Spielplatzes - dieser bekomme neue Spielgeräte. Zum anderen will die Gemeinde auf dem jetzigen Areal Platz schaffen für eine neue Wohnbebauung. Dafür muss zunächst jedoch der gültige Bebauungsplan (B-Plan) abgeändert werden, um die planungsrechtliche Grundlage für ein Wohngebäude zu schaffen. Im B-Plan ist das betroffene Flurstück als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung Kinderspielplatz festgesetzt.

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„Für uns ist das eine vernünftige, vertretbare Lösung. Wir eiern mit dem Spielplatz-Konzept seit geraumer Zeit herum und müssen jetzt mal vorankommen“, stellte sich CDU-Chef Ralf Helmig im Namen seiner Fraktion hinter den Vorschlag der Verwaltung, die - einen entsprechenden Ratsbeschluss vorausgesetzt - nun die Voraussetzungen schaffen wird, um auf einem Teil der jetzigen Spielplatzfläche eine Wohnbebauung zu ermöglichen. Weil sich die Freien Wähler im Ausschuss „nur“ ihrer Stimme enthielten, wird dies im Gemeinderat mutmaßlich reine Formsache sein.

Das von der Kommunal-Agentur NRW ausgearbeitete Spielplatz-Konzept, das unter anderem die Schließung der Spielplätze in Frettermühle und Habbecker Heide in der Nähe des Rathauses vorsieht, war deshalb so scharf in die Kritik geraten, weil es im Grunde nur eine Bestandsanalyse abbilde, legte Gregor Flammer (CDU) den Finger in die Wunde. Fehlen würde beispielsweise eine konkrete Liste mit Spielgeräten, die ihre beste Zeit hinter sich haben und absehbar ausgetauscht werden müssen.