Finnentrop. Das neue Spielplatzkonzept für Finnentrop enttäuscht mit nüchternen Zahlen. Sollen zwei Spielplätze der Gemeinde wirklich abgeschafft werden?
Enttäuscht zeigten sich die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Soziales und Sport über das vorgestellte Spielplatzkonzept für die Gemeinde Finnentrop. „Wir haben das Konzept im Juni 2021 in Auftrag gegeben. Erst einen Tag vor dieser Sitzung haben wir es endlich bekommen“, so Johannes Korn (CDU), „doch das Ergebnis sind nur nüchterne Zahlen.“ Gregor Flamme (CDU) ergänzte: „Das Konzept hätte man mit Google Maps und den Einwohnerzahlen selber machen können. Es enthält weder Nutzerdaten noch reale Vorschläge zu den einzelnen Spielplätzen. Es ist eine reine Bestandsanalyse.“ Petra Beule (CDU) zeigte sich ebenfalls irritiert. „Als ich die 32 Seiten in Händen hielt, dachte ich, das wäre der einführende Teil.“
Zuvor hatte Ludwig Rasche das Konzept, was Dominik Pieniak und Christian Scheffs von der Kommunal Agentur NRW erstellt hatten, vorgestellt. Beim größten Teil der 34 Plätze in der Gemeinde sieht die Agentur keinen Handlungsbedarf. Empfohlen wird hingegen, den bestehenden Spielplatz in Bamenohl an der Graf-von-Plettenberg Straße/Mühlenschlade an die Straße „Zur Fettweide“ zu verlagern. Dazu gibt es einen Beschluss, der in diesem Jahr umgesetzt werden soll. Hier soll unter Berücksichtigung von Inklusion und Nutzung aller Generationen ein neuer Platz entstehen.
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In Heggen und Sange hingegen gibt es zu wenig Spielfläche. Es wird empfohlen, einen weiteren Spielplatz von rund 2700 Quadratmeter zu schaffen. Aktuell wird der Spielplatz an der Hochstraße in diesem Jahr verlegt, da hier ein Baugebiet entstanden ist. Dieser soll an anderer Stelle neu errichtet werden. Der SpielplatzSerkenroder Straße in Finnentrop wird ebenfalls aufgewertet, was durch einen Beschluss schon feststeht.
Eine Aufgabe der Spielplätze in Frettermühle und des Platzes Habbecker Heide in Finnentrop empfiehlt das Konzept ebenfalls. Außerdem soll der Spielplatz „Am Jägerhain“ in Bamenohl verkleinert werden.
Die Aufgabe der Plätze in Frettermühle und Habbecker Heide stieß auf Widerstand innerhalb der Ausschussmitglieder. So erklärte Marco Rinscheid (CDU), er habe mit den Anwohnern gesprochen, die auch Bereitschaft zeigten, sich bei der Gestaltung und Pflege des Platzes einzubringen.
Auch der Streit um den Platz Habbecker Heide ist noch nicht zu Ende. Johannes Korn wies darauf hin, dass sich dort sehr wohl Kinder zum Spielen treffen würden. Reiner Rüschenberg (Freie Wähler) erklärte, dass sie nicht für eine Schließung des Platzes stimmen würden. Ludwig Rasche machte nochmals deutlich, dass die Verwaltung für die Schließung des Platzes in Finnentrop sei, aber „wenn eine Mehrheit den Erhalt will, ist das für uns bindend.“ Dabei solle man aber bedenken, dass Qualität vor Quantität gehen müsse. „Wir können das Geld für die Spielplätze nur einmal ausgeben.“
Der Ausschuss einigte sich, das Konzept zur Nachbearbeitung an die Kommunal Agentur zurück zu geben und danach erneut dem Ausschuss und letztlich auch dem Rat vorzulegen.
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Auch wurde im Zuge der Erstellung des Spielplatzkonzeptes der Wunsch zur Errichtung eines neuen Skaterplatzes erörtert. Nach intensiver Diskussion konnte laut Konzept kein geeigneter, sozialverträglicher Standort ermittelt werden. Der angedachte Standort in der Nähe des Bikeparks ist nicht möglich, da es sich hier um ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet handelt. Ein Bebauungsplan müsste erstellt werden, was schwierig sei. Andere geeignete Plätze konnten nicht gefunden werden.