Attendorn. Der Ferienparkbetreiber plant an der Waldenburger Bucht in Attendorn den Bau eines großen Stromhäuschens. Diese Idee steckt dahinter.
In der Regel fallen die kleinen Trafostationen gar nicht auf. Es sei denn, die nur wenige Quadratmeter großen Stromhäuschen sind mit Graffiti oder Ähnlichem beschmiert. An der Waldenburger Bucht in Attendorn ist die Trafostation im DLRG-Haus am Strandbad untergebracht und somit für die Öffentlichkeit gar nicht sichtbar. Bislang versorgte sie den alten Campingplatz, der bekanntlich einem modernen Ferienpark mit knapp 300 Chalets in unterschiedlichen Größen, Baumhäusern und Glampingzelten weicht. Doch die Euro-Parcs Gruppe aus den Niederlanden als Betreiberin der Anlage benötigt für die Stromversorgung des neuen Urlaubsdomizils an der Bucht eine leistungsstärkere Trafostation und plant daher einen Neubau.
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Keinen kleinen, wohl gemerkt, denn tatsächlich soll am oberen Rand des großen Parkplatzes vor dem Haupteingang ein rund 13 mal 18 Meter großes Versorgungsgebäude entstehen, das gleich mehrere Funktionen innehat. „In diesem Gebäude, das sich gegenüber der jetzigen Rezeption befinden wird, werden wir ein bis zwei technische Räume für den Trafo und andere Geräte haben“, erklärt Yvonne Damhoff, Pressesprecherin von Euro-Parcs, auf Anfrage dieser Redaktion. „Die Hauptfunktion des Gebäudes wird jedoch ein Fahrradladen sein.“ Dieser ist wichtiger Bestandteil des Konzeptes, hier können die Urlauber in Zukunft ihre Räder reparieren lassen oder sich welche ausleihen, um beispielsweise eine Radtour um den Biggesee zu machen. Geplant ist darüber hinaus auch ein neues Zentralgebäude, das unter anderem eine Gastronomie, einen kleinen Supermarkt und eine Spielehalle beherbergen soll.
PV-Anlage über dem Parkplatz
Der Platz für das neue Stromgebäude ist keineswegs willkürlich gewählt. Der öffentlich zugängliche Parkplatz wird nicht nur kernsaniert, sondern zum Teil auch überdacht und dann mit einer großen, zentralen Photovoltaikanlage versehen. Diese soll später die knapp 300 Ferienhäuser mit umweltfreundlicher Energie versorgen, die Trafostation übernimmt dabei die Stromverteilung in die Chalets, die wiederum mit Wärmepumpen ausgestattet sind. Wann dieses multifunktional genutzte Gebäude gebaut wird, steht jedoch noch nicht final fest. Damhoff: „Wir haben noch kein konkretes Datum, wann mit dem Bau begonnen werden soll, da wir noch keinen konkreten Lieferplan für den Trafo haben.“
In einem ersten Schritt soll das leistungsstärkere Stromhäuschen die 47 Ferienhäuser versorgen, die im ersten Bauabschnitt im südlichen Teil des Geländes in Sichtweite des Strandbades gebaut werden. Der Verkauf dieser unterschiedlich großen Chalets für vier, sechs und acht Personen läuft laut Euro-Parcs sehr erfolgreich, bereits 90 Prozent dieser Häuser seien verkauft. Schon im Frühjahr nächsten Jahres erwartet der Ferienparkbetreiber daher seine ersten Gäste. Die Eigentümer der Häuser profitieren im Übrigen durch eine garantierte Rendite von fünf Prozent auf die ersten drei Jahre sowie durch eine sechswöchige Eigennutzung.
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Zunächst wird sich noch die Attendorner Politik mit diesem Thema beschäftigen und die Voraussetzungen für den Bau des Versorgungsgebäudes schaffen, wofür eine Änderung des aktuell gültigen Bebauungsplans notwendig ist. In einer entsprechenden Sitzungsvorlage, mit der sich zunächst der Bauausschuss am Montagabend (ab 17 Uhr im Rathaus) befassen wird, heißt es: „Ziel der Bebauungsplanänderung ist die Schaffung einer planungsrechtlichen Grundlage zur Errichtung einer Trafostation mit Bikeshop für das projektierte Ferienhausgebiet Waldenburger Bucht.“