Finnentrop. Die Radwege in Finnentrop führen durchs Frettertal und entlang von Lenne und Bigge. Vielerorts sollten Radfahrer für ein paar Minuten absteigen.

Das Radwegenetz in der Gemeinde Finnentrop führt nicht nur durch das Frettertal sowie an Bigge und Lenne vorbei, sondern lockt vor allem mit zahlreichen Attraktionen links und rechts der Radwege, die zum einen großen Teil über alte Bahntrassen führen und zudem wesentliche Bestandteile überregional bedeutsamer Radrouten sind. Radfahrer bewegen sich auf Gemeindegebiet auf dem Ruhr-Sieg-Radwege, auf der Lenneroute oder dem SauerlandRadring. Wir präsentieren eine Reihe von Orten, an denen sich eine kurze Verschnaufpause lohnt.

Fledermaustunnel

Der Fledermaustunnel bei Fehrenbracht liegt auf Gemeindegrenze zwischen Finnentrop und Eslohe. Er ist Höhepunkt des SauerlandRadrings, der mitten durch das Sauerland führt und dabei auf einer Strecke von 25 Kilometern die Gemeinde Finnentrop durchquert. Zudem ist er Teil des 112 Kilometer langen Ruhr-Sieg-Radwegs. Der Tunnel ist 689 Meter lang und hat zwischen April und Oktober geöffnet. Während der Wintermonate ist er zum Schutz der Fledermäuse geschlossen. Fast 60.000 Radfahrer haben ihn im vergangenen Jahr durchquert. In diesem Jahr wird die alte Beleuchtungsanlage im Tunnel durch moderne LED-Technik ersetzt.

Der Fledermaustunnel bei Fehrenbracht zählt zu den Attraktionen auf dem SauerlandRadring bzw. auf dem Ruhr-Sieg-Radweg
Der Fledermaustunnel bei Fehrenbracht zählt zu den Attraktionen auf dem SauerlandRadring bzw. auf dem Ruhr-Sieg-Radweg © Klaus-Peter Kappest

Ruhrmanns Teich

Wer aus Richtung Eslohe kommt, den Tunnel passiert und auf der alten Bahntrasse weiter Richtung Fretter fährt, kommt automatisch an der Freizeitanlage „Ruhrmanns Teich“ und der historischen Knochenmühle vorbei. Die Gemeinde hat gemeinsam mit dem Heimatverein Fretter das kleine Naherholungsgebiet aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst und einen Ort zum Verweilen mitten in der Natur geschaffen – auch dank einer Leader-Förderung. Für Kinder gibt es einen natürlichen Wasserspielplatz mit Trittsteinen und rund um den Teich Sitzmöglichkeiten.

StoppOmat

Der StoppOmat, der auf rund 4,5 Kilometern vom Unter- zum Oberbecken bei Rönkhausen führt, dient all denjenigen, die sich auf dem Fahrrad auspowern wollen und um die schnellste Zeit kämpfen. Das Prinzip bislang war simpel: Man zieht am Unterbecken eine Stempelkarte, tritt dann kräftig in die Pedale und steckt die Karte am Oberbecken in einen weiteren Automaten – so ist die Zeit genommen.

Doch aktuell ist der StoppOmat außer Betrieb, er wird restauriert und mit einer neuen Technik ausgestattet, sodass die bisherigen Stempelkarten hinfällig sein werden. In Zukunft sollen Radfahrer eine App nutzen. Die Eröffnung des StoppOmats soll mit der Wieder-Eröffnung der Glingestraße, die im Sommer 2021 bei der großen Flutkatastrophe überschwemmt wurde und seitdem nicht mehr befahrbar ist, geschehen. Einen genauen Zeitpunkt dafür gibt es noch nicht.

Derzeit außer Betrieb: Der StoppOmat in Rönkhausen.
Derzeit außer Betrieb: Der StoppOmat in Rönkhausen. © Gemeinde Finnentrop

Rastplatz Bigge-Lenne-Mündung

Erst vor wenigen Monaten fertiggestellt wurde der neue Rastplatz an der Bigge-Lenne-Mündung unweit des Finnentroper Bahnhofes. Hier haben Radfahrer, die einen kurze Rast machen wollen, freien Blick auf die Stelle, wo Bigge und Lenne ineinanderfließen. Zwei Infotafeln bieten zudem Wissenswertes.

Lennepark

Nur wenige hundert Meter von dieser Stelle entfernt befindet sich der 2015 eröffnete Lennepark. Durch den großen P- und R-Parkplatz bietet sich der Lennepark als Einstiegsportal für eine längere Radtour an, auch Wohnmobile können hier parken. Dieser Parkplatz macht Finnentrop zum Radbahnhof im Lennetal, viele Arbeitnehmer lassen hier ihre Autos stehen und reisen dann mit dem Zug zur Arbeit. Geplant ist zudem, direkt vor dem Bahnhof abschließbare Fahrradboxen aufzustellen. Der Lennepark selbst lockt mit einem Kinderspielplatz und dem Lokschuppen, einem gastronomischen Angebot mit besonderem Charme. Denn als Unterbau dient ein alter Eisenbahnwaggon, der lange Zeit funktionslos im Frettertal stand.

Viele Radfahrer durchqueren auf ihrer Tour durch den Finnentrop den Lennepark. Dort wartet auf die Kinder unter anderem ein Spielplatz.
Viele Radfahrer durchqueren auf ihrer Tour durch den Finnentrop den Lennepark. Dort wartet auf die Kinder unter anderem ein Spielplatz. © Gemeinde Finnentrop

Schlösser und Kraftwerke

Zu den Attraktionen gehören die Schlösser in Bamenohl, Lenhausen und Ahausen, auch wenn sie „nur“ von außen betrachtet werden können. Einen Blick wert sind zudem die denkmalgeschützten Laufwasserkraftwerke in Bamenohl, Lenhausen und am Ahauser Stausee, die noch heute grünen Strom produzieren. „Wir freuen uns einfach, dass diese Kraftwerke weiter in Betrieb gehalten werden“, betont der Erste Beigeordnete Ludwig Rasche.

Thyssenwiesen

Vor allem für Mountainbiker lohnend ist ein Besuch in den Thyssen-Wiesen in Sichtweite von ThyssenKrupp. Dank einer Leader-Förderung und mit kräftiger Unterstützung einiger Jugendliche entstand hier vor wenigen Jahren ein Bikepark. Die Jugendlichen halten diesen Park selbst in Schuss. In Deutmecke sollten vor allem Familien mit Kindern eine Rast einlegen, denn hier wartet ein weiterer Spielplatz.

Gastronomie

Ganz wichtig: Wenn der Hunger nach einer langen Radtour einsetzt, kommt ein gastronomisches Angebot gerade Recht. Entlang der Radwege in der Gemeinde Finnentrop gibt es eine Reihe verschiedener Angebote, hier im Überblick. Der Döner-Imbiss Durak und das Restaurant „Im Stillen Winkel“ warten in Rönkhausen. In Lenhausen gibt es den Lennegrill, in Finnentrop den Döner-Imbiss Köse Kebaphaus, die Pizzeria Thusy und Indische Küche bei Lakshmy. Das griechische Restaurant „Akropolis“ hat kürzlich in der Ratsschänke am Finnentroper Rathaus eröffnet, direkt gegenüber liegt die Eisdiele „Im Hörnken“. Nicht zu vergessen das Gastronomie-Angebot im Bowling- und Tenniscenter (Players Lounge), das direkt am Radweg liegt. In Bamenohl gibt es folgende Auswahl: Imbiss Grotmann, die Pizzeria In Vino Veritas, der Döner-Läden Durak und MyDöner Kebaphaus (alle Bamenohler Straße) sowie der Rittberger Hof.

Der Bahnhof in Finnentrop mit dem Lennepark. Hier führt die Lenneroute entlang.
Der Bahnhof in Finnentrop mit dem Lennepark. Hier führt die Lenneroute entlang. © Carsten Engel

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In Weringhausen lockt das Haus Lubeley, in Fretter können Radfahrer in der „Post“ einkehren und in Serkenrode befindet sich der Landgasthof Schmitt-Degenhardt. Björn Schmitt-Degenhardt, der den Familienbetrieb in Serkenrode mittlerweile leitet, bestätigt im Gespräch mit dieser Redaktion, dass bei schönem Wetter viele Radfahrer einkehren würden – während der Corona-Zeit sei die Zahl der Radfahrer auch gestiegen. „Die Radwege sind für Kind und Kegel geeignet und hauptsächlich an den Wochenenden oder Feiertagen begrüßen wir viele Radfahrer“, erklärt Schmitt-Degenhardt. Die Gäste auf dem Rad würden dann auch bevorzugt den Biergarten nutzen.

In Ostentrop wartet der Dorfkrug, in Faulebutter der Gasthof Rademacher, in Altfinnentrop die Gastronomie „Zum Lindenbaum“, in Heggen der Gasthof Schriener und Zorbas Grill sowie in Schönholthausen der Gasthof Steinhoff. Letztgenannte Gastronomie wird von Kerstin Mosch betrieben. Seit einigen Jahren, berichtet Mosch, würden viele Radfahrer, die auf dem SauerlandRadring unterwegs sind, bei Steinhoffs einkehren und dort eine Übernachtung einlegen. Mosch: „Viele unserer Gäste starten in Schmallenberg, wo sie ihr Auto stehen lassen, fahren dann zu uns, übernachten hier und radeln am nächsten Tag weiter. Wir sind für sie ein Zwischenstopp.“