Kreis Olpe. Bäcker-Innung Westfalen-Süd trifft sich im Hotel Schnepper. Die Branche hat die Pandemie gut überstanden, doch Discounter üben großen Druck aus.

Nach langer Corona-Pause kamen die Mitglieder der Bäcker-Innung Westfalen-Süd erstmals wieder zusammen. Die Versammlung mit Vorstandswahlen und Rahmenprogramm fand kürzlich im Hotel Schnepper in Attendorn-Mecklinghausen statt. Neben Vorstandswahlen standen die Bewältigung der Corona-Krise und Zukunftsthemen auf der Tagesordnung. Der amtierende Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt.

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Auf der ersten persönlichen Zusammenkunft nach 500 Tagen Corona appellierte Obermeister Georg Sangermann an den Zusammenhalt und die gemeinsamen Werte der Innungsbäcker. Im Vergleich mit anderen Branchen sei das Bäckerhandwerk verhältnismäßig gut durch die Corona-Krise gekommen. Da die Betriebe als systemrelevant galten, blieben sie die gesamte Zeit über geöffnet, auch wenn es zu Einbußen in der Gastronomie kam. Hier hätten Kurzarbeit sowie die November- und Dezemberhilfen dazu beigetragen, größere Einbrüche abzufedern. „Eine längere Schließung hätte wahrscheinlich irreparable Schäden hinterlassen“, ist der Obermeister überzeugt.

Betriebe sollen sich solidarisch zeigen

Dass es nicht dazu kam, sei vor allem dem zähen Einsatz von Innungen und Verbänden zu verdanken. Diese hätten zudem die ganze Krisenzeit über informiert, hunderte von Newslettern, Merkblättern und Vorlagen herausgegeben und wo erforderlich schnelle Hilfe geleistet. „Davon haben nicht nur unsere Mitgliedsbetriebe profitiert, sondern auch alle anderen“, betonte Georg Sangermann. Umso mehr hoffe er, dass die Betriebe sich solidarisch zeigen und ihren Beitrag zur Arbeit der Innung leisten.

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Neben Nachwuchssorgen beschäftigte den Obermeister vor allem der wachsende Druck durch die Discounter. „Den Verbrauchern muss klar sein, dass sie sich mit jedem Griff zum billigen Brot vom Discounter gegen Tradition und Vielfalt entscheiden. Mit jedem Betrieb, der schließt, verschwinden einzigartige Gebäcke und Rezepturen“, so Georg Sangermann. Konsequent zu Ende gedacht, blieb am Ende nur ein schmales, industrialisiertes Standardsortiment von den Alpen bis zur Nordseeküste.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, hatte die Innung beschlossen, eine lokale Imagekampagne für das Handwerk aufzusetzen und dafür Experten zur Innungsversammlung eingeladen. Neben der Betonung von Innovationskraft und traditionellen Werten soll es dabei auch um die Gewinnung neuer Nachwuchskräfte gehen. „Wir haben als Innungsbäcker eine Menge zu bieten: Regionalität, Frische, tolle Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten“, sagte der Obermeister. Und er gab ein Versprechen: „Unsere frischen, handwerklichen Backwaren mögen das doppelte kosten wie Ware vom Discounter. Dafür bieten wir das dreifache an Geschmack.“

Keine Überraschungen bei Vorstandswahlen

Bei den Vorstandswahlen gab es wenig Überraschungen. Der gesamte Vorstand stellte sich zur Wiederwahl. Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig im Amt bestätigt. Georg Sangermann aus Olpe ist weiterhin Obermeister, Stellvertreter bleibt Wilhelm Voßhagen aus Drolshagen. Dennis Klein aus Siegen wurde erneut zum Lehrlingswart gewählt, stellvertretender Lehrlingswart ist Steffen Maiworm aus Drolshagen.

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Weitere Vorstandsmitglieder sind Marco Frank aus Bad Berleburg und Simone Hellmann aus Wilnsdorf. Als Kassenprüfer wurden Tom Rötz aus Olpe und Jörg Tröster aus Lennestadt gewählt. Stefan Simon, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, gratulierte dem Vorstand zur Wiederwahl.

Im Anschluss an die Versammlung gab es bei strahlendem Sonnenschein einen Golf-Schnupperkurs im Golfclub Repetal. Nach der kontaktarmen Corona-Zeit ließen die Bäcker, Bäckerinnen und Meisterfrauen den Tag bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen mit Slapstick, Clownerie und Comedy von Wollie‘s Holliewald aus Olpe.