Dahl. . Unten plätschert die Volme vorbei. Oben hängen zwölf Glaskästen nebeneinander. Wer etwas über das Dorf wissen will, guckt in einen. Der Sauerländer Gebirgsverein berichtet hier über seine Touren. Der TSV Dahl über seine sportlichen Erfolge. Und Heinz Böhm Historisches über die vielen Geschichtsträchtigen Orte im Hagener Süden.

1952 hat er wie so viele andere an der Kallestraße gebaut. „Die Grundstücke waren günstig“, erzählt er. Ein Jahr später ist er in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten. Die Ehemaligen der Einheit kommen noch heute zusammen – nicht mehr im alten Gebäude an der Parkstraße/Ecke B 54. Sondern im schmucken Neubau.

Böhm, der passionierte Heimatforscher mit eigener Internetseite, der zig Bände anfangs noch per Hand über den Stadtteil geschrieben hat, fühlt sich wohl. Auf einer DIN-A-4-Seite hat er gute Gründe dafür zusammengeschrieben. „Weil man mit Pantoffeln in die Eckkneipe gehen kann“ lautet einer davon. „Vom Mühlenberg hat man einen herrlichen Ausblick auf Dahl“, sagt er, „das ist Hagens grüne Lunge.“

Dorftreffpunkt Bürgerhalle

Die Vereine sind noch so ein Grund, warum es den Mann, der in Silschede aufgewachsen ist, nie mehr weggezogen hat. „Hier kann man mitwirken“, sagt er, „sie leisten auch ihren Beitrag dazu, die Alteingesessenen und die Zugezogenen zusammenzubringen. Wer möchte, wir hier aufgenommen.“ Die Bürgerhalle (betrieben durch ehrenamtliches Engagement) hat sich zu einem Treffpunkt für das Dorf entwickelt.

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Es hat sich einiges getan in den letzten Jahren. Das neue Feuerwehrgerätehaus ist nur ein Beispiel. Die neue Grundschule Volmetal, die in die Räume der ehemaligen Ganztagsschule eingezogen ist, ein weiteres. Im ehemaligen Schulgebäude ist ein internationales Therapeutenzentrum für alternative Heilverfahren eingezogen.

Nahversorgung stimmt in Dahl

Die Nahversorgung stimmt an der Volme. Es gibt eine Apotheke, zwei Bank-Filialen, Ärzte, eine Autowerkstatt, einen Supermarkt, ein Fahrradgeschäft, einen Blumenladen und mit Vormann sogar eine Brauerei.

Und es gibt einen Friseur, der gleichzeitig Zeitschriften- und Tabakwaren-Geschäft ist. „Seit 1900 existiert dieser Laden“, sagt Friseurmeister Gustav Adolf Schulte (79), „mein Großvater hat ihn einst eröffnet.“ Noch so eine geschichtsträchtiger Ort im Schatten von Haus Dahl (neu aufgebaut 1820-23), Hagens wohl ältester Brücke (18. Jahrhundert) und der evangelischen Kirche mit Chor aus dem 13. Jahrhundert.

Gute Struktur im Ort

Die gute Struktur im Ort lobt auch Anja Obereiner. Einen Laden für Geschenkartikel betreibt die 44-jährige Mutter seit einem Jahren an der B 54. „Er wird gut angenommen“, sagt die gelernte Einzelhandelskauffrau, „auch weil ich einiges biete, was es in der Stadt nicht gibt.“

Sven Gödde (30) war nur mal kurz weg. Für ein Jahr hat er in Oberhagen gewohnt. Dann ist er zurückgekehrt. „In Oberhagen kannte man nicht mal seine Nachbarn“, sagt er, „das ist hier ganz anders. Dahl ist nicht so anonym.“ Die ländliche Ruhe schätzt auch Melanie Kommritz (30), die vor neun Jahren an der Parkstraße gebaut hat. „Dazu ist man schnell in der Stadt.“

Dahl ist nicht nur Kern des Dorfes

Aber Dahl ist nicht nur der Kern des Dorfes. Dahl sind auch die zahlreichen Gehöfte und kleinen Häuserhaufen auf den Höhenzügen entlang der Autobahn 45 oder in Richtung Breckerfeld. „Das Zusammenspiel zwischen den Menschen von der Höhe und denen aus dem Kern klappt“, so Böhm.