Eckesey-Nord. . Was das Miteinander der Bewohner im Quartier betrifft, so hat Helga Stoffer guten Einblick. Die Leiterin des Kinderhauses Lukas stammt ursprünglich aus der Schillerstraße und arbeitet bereits seit 1976 hier. „Ich gehöre gewissermaßen zum Inventar“, stellt die 57-Jährige lächelnd fest.

Heute bevölkern Menschen verschiedener Nationalitäten den Wohnbezirk, dessen Straßen unter anderem die Namen berühmter Dichter tragen. Die Einrichtung im Lukaspark besuchen Kinder aus acht Nationen, darunter auch aus der Türkei, Nigeria oder Marokko. Auch Zweijährige werden hier betreut. Insgesamt sind es 60 Kinder in drei Gruppen, für die der Umgang miteinander zum Alltag gehört, selbstverständlich werden auch kulturelle Unterschiede besprochen.

Sprachförderung der ganz Kleinen in Eckesey

Allerdings können fehlende Sprachkenntnisse, insbesondere, wenn dies auch die Eltern betrifft, aus Sicht der Leiterin schon ein Hindernis sein. Seit zwei Jahren nimmt das Kinderhaus teil an der „Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ des Bundesfamilienministeriums. Eine Mitarbeiterin übernimmt dabei speziell Aufgaben der Sprachförderung der ganz Kleinen.

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Einige Häuserzeilen entfernt wehte einst süßer Bonbon-Duft durch die ehemalige Villosa-Fabrik. Heute bekommen im gleichnamigen Karree auch alte Möbel ein frisches Gesicht. „Wir passen hier gut hin“, sagt Ralph Osthoff, Geschäftsführer des Werkhofs Möbel und mehr. „Hier gibt es viele Menschen, die auch mal auf den Euro achten müssen.“ Seine gemeinnützige GmbH bietet nicht nur aufgearbeitete Möbel an, sondern engagiert sich auch im Bereich Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.

„Eckesey ist liebenswert“

„Eckesey ist liebenswert“, meint Osthoff. Er kann nicht verstehen, warum der Wohnbezirk einen weniger guten Ruf genießt, gar abgelehnt wird. Aus seiner Sicht hat das Viertel Potential, allerdings: „An der Eckeseyer Straße müsste jetzt schon was passieren. Es ist eigentlich eine Straße mit schönen Häusern, die aber renovierungsbedürftig sind.“

Dass sich bereits einiges verändert hat, das hat Markus Meier mitverfolgt: „Der Stadtteilbezirk hat sich sehr positiv entwickelt.“ In Eckesey trägt der Gebäudekomplex von Wohlbehagen, den der Architekt für einen Arnsberger Investor im Lukaspark errichtet hat, zu einem neuen Umfeld bei.

Neues Feuerwehrgerätehaus für Eckesey 

Auf der gegenüberliegenden Seite sind desolate, baufällige Gebäude, Neuem gewichen. Heute dominieren ein Spiel-, ein Bolzplatz sowie das benachbarte neue Feuerwehrgerätehaus die Szenerie. Auch wenn der akkurate Spielplatz gerade verwaist ist, bekommt man einen Eindruck davon, wie sich Leben hier entfalten könnte.

Nicht jede Häuserfassade entlang der Eckeseyer Straße erstrahlt in neuem Glanz. Hier ein in frischen Farben gestrichenes Haus, etwas weiter die Straße hinunter wiederum Häuser, denen ein neues Make-up gut zu Gesicht stünde. Schritt für Schritt für Schritt stellen sich Veränderungen im Quartier ein, stellenweise blitzt gar Grün in Lücken zwischen alten Häusern oder Innenhöfen auf. Markus Meier sagt: „Es ist auch ein grüner Stadtteil, in dem sich die Menschen gut verstehen.“

Kulturelles Miteinander in Eckesey funktioniert

Das hat auch Willi Strüwer, Leiter und Geschäftsführer von Wohlbehagen, festgestellt. „Das kulturelle Miteinander“, so seine persönliche Empfindung, „funktioniert gut.“ Seit 2007 ist das Pflegeheim, das auch betreutes Wohnen anbietet, an diesem Standort im grünen Lukas­park aktiv.

Das Quartier macht auf ihn einen friedlichen Eindruck. „Wir sind hier gut aufgenommen worden und sehr gut vernetzt“, sagt Strüwer und verweist auf gute Kooperationen mit dem benachbarten Kinderhaus Lukas und dem städtischen Kinderhaus sowie auf gute Kontakte zu Vereinen und Feuerwehr. Gleichwohl sieht auch der Leiter von Wohlbehagen Eckesey als „Stadtteil mit Erneuerungsbedarf.“ Bei genauerem Hinsehen gibt es seiner Meinung nach an der einen oder anderen Stelle noch durchaus Verbesserungswürdiges.