Hagen. . Das Schulamt will im November einen Vorschlag zur Zukunft der Realschule Haspe machen. Die Lehranstalt an der Kurzen Straße war zuletzt vom Anmeldungsverfahren ausgeschlossen.
Das Schulamt will im November einen Vorschlag zur Zukunft der Realschule Haspe machen. Die Lehranstalt an der Kurzen Straße wurde bekanntlich im letzten Jahr vom Anmeldungsverfahren ausgeschlossen und verfügt deshalb aktuell über keine Fünftklässler. Die Frage ist nun, ob sie 2015/16 wieder Kinder aufnehmen darf oder vom Netz getrennt bleibt, was in einigen Jahren unweigerlich das Ende der traditionsreichen Schule nach sich ziehen würde.
Schwankende Hauptschulen
Auch wenn sich Rat und Verwaltung für die Gründung von Sekundarschulen entschieden haben, um die schwankenden Hauptschulen aufzufangen – die Schulform Realschule erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Das Wahlverhalten der Eltern scheint kaum berechen- und noch weniger steuerbar. Für die Zukunft der Hasper Realschule spielt der Zuzug von Flüchtlingskindern, die die Gesamtschülerzahl in Hagen erheblich verändern können, ebenso eine Rolle wie die Schülerzahl, die die neue freie evangelische Gesamtschule in Wehringhausen zukünftig absorbiert. Auch die Gründung einer weiteren Sekundarschule an der Berliner Straße, in der Real- und Hauptschule Haspe aufgehen würden, ist noch nicht ganz vom Tisch.
Ausreichend Potenzial
Die These, dass es in Hagen – trotz der Eröffnung der beiden Sekundarschulen Remberg und Altenhagen – noch immer ausreichend Schülerpotenzial gibt, um die Hasper Realschule zu erhalten, vertrat in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Haspe auch Ulrike Gerber, als Konrektorin aktuell die amtierende Leiterin der Bildungsstätte. Die Pädagogin bezog sich dabei ebenfalls auf ihre Erfahrungen während des jüngsten Anmeldeverfahrens im Frühjahr: „Wir mussten zahlreiche Eltern mit ihren Kindern wegschicken, weil der Rat ja entschieden hatte, dass wir in diesem Jahr keine fünften Klassen bilden durften.“ Selbst Hinweisschilder an der Eingangstür konnten die erbosten Eltern nicht davon abhalten, ihren Protest im Sekretariat zu formulieren. „Wir haben die Enttäuschten schließlich ans Schulamt verwiesen.“ Exakte Zahlen konnte die Pädagogin nicht nennen. Es ließe sich kaum ermitteln, wie viele Familien gar nicht den Versuch unternommen hätten, ihren Nachwuchs an der Realschule Haspe anzumelden.
Dabei, so rechnete Frau Gerber der Politik vor, hätten die Schülerzahlen 2014/15 durchaus noch für einen zweizügigen Realschuljahrgang in Haspe gereicht. Denn die Realschule Halden (114 Kinder) wurde ausnahmsweise von Drei- auf Vierzügigkeit aufgestockt und musste dennoch 21 Mädchen und Jungen abweisen. „Wir hätten Platz für diese beiden Klassen gehabt, aber wir durften ja nicht.“ Gleichzeitig wies die Konrektorin darauf hin, dass die Klassen durch alle Jahrgänge maximal ausgelastet seien und die Schule sich weiterhin einer hervorragenden Resonanz erfreue. Kippelig sei aktuell lediglich die Über-Mittag-Betreuung: Da dieses Angebot vorzugsweise von den Jüngsten genutzt werde und in diesem Jahr der Fünfer-Jahrgang weggebrochen sei, stehe die Zukunft der bislang von 30 Kindern genutzten Betreuung in den Sternen.
Auch die Ernst-Eversbusch-Hauptschule in Haspe erlebte in diesem Sommer einen ungeahnten Zulauf – dort werden nun 68 Kinder in drei fünften Klassen unterrichtet.