Hagen. . Das Schulamt hält an seiner Absicht fest, die Turnhalle in der Dahmsheide zu schließen und den dort angesiedelten Schul- und Vereinssport in andere Hallen umzulegen.

Das Schulamt hält an seiner Absicht fest, die Turnhalle in der Dahmsheide zu schließen und den dort angesiedelten Schul- und Vereinssport in andere Hallen umzulegen. Damit werde ein Ratsbeschluss vom 25. März 2010 umgesetzt, heißt es in einer Vorlage für die Sitzung des Schulausschusses am Dienstag um 16 Uhr im Rathaus.

Ob die Bildungspolitiker dem Vorschlag folgen werden, erscheint jedoch zweifelhaft. Die SPD hat bereits einen eigenen Antrag vorgelegt, in dem sie den Erhalt der Sporthalle Dahmsheide fordert: „Damit sie auch weiterhin für einen ortsnahen Schul- und Vereinssport genutzt werden kann“, sagt Friedrich-Wilhelm Geiersbach, stellvertretender Fraktionschef. Der angrenzende Sportplatz kann nach Ansicht der Sozialdemokraten dagegen wie geplant vermarktet und bebaut werden.

"Aufwand steht in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Sportunterricht“

Schul- und Sportausschuss hatten die Entscheidung über die zukünftige Nutzung der Sporthallen in der Dahmsheide und in der Friedensstraße nach einer gemeinsamen Ortsbesichtigung in die neue Ratsperiode verschoben. Jetzt muss ein Beschluss gefasst werden, damit die betroffenen Vereine und Schulen nicht länger im Ungewissen bleiben. Vor allem die Grundschule Erwin Hegemann wehrt sich vehement dagegen, den Sportunterricht in die Friedensstraße verlegen zu müssen. Der Weg sei vor allem für i-Männchen und Inklusionskinder viel zu lang, argumentierte Rektorin Maria Jüttemeier: „Von 90 Minuten Sportunterricht werden etwa 40 Minuten für Hin- und Rückweg, 15 Minuten für Umziehen benötigt. Das heißt, es bleiben höchstens 35 Minuten reine Sportzeit übrig. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Sportunterricht.“

Den Einwurf der Stadt, die Kinder könnten mit einem Bus in die Friedensstraße gebracht werden, kontert die Schulleiterin mit dem Hinweis, auch dabei gehe so viel Zeit verloren, dass eine 45-minütige Einzelstunde nicht realisierbar sei: „Und alle 24 Sportstunden als Doppelstunden zu erteilen, widerspricht den Zielen des Unterrichts.“ Auch Ellen Neuhaus (CDU), Vorsitzende des Schulausschusses, hatte sich schon im Mai positioniert: „Das kommt für mich überhaupt nicht in Frage“, lehnt sie einen Transfer der Hegemann-Schüler in die Friedensstraße ab.

Abriss würde teuer

Die Meinolfschule und die Erich-Kästner-Schule, die die Turnhalle Dahmsheide ebenfalls nutzen, sollen nach Vorstellungen des Schulamtes in die Enervie-Arena bzw. die Turnhalle der Funckeparkschule umziehen. Auch für die betroffenen Sportvereine hat die Verwaltung Alternativlösungen gefunden.

Den Schülern der neuen Sekundarschule Altenhagen bzw. der auslaufenden Haupt- und Realschule steht die große Dreifachsporthalle zur Verfügung. Was mit der benachbarten Turnhalle in der Friedensstraße geschieht, falls die Hegemann-Schüler in der Dahmsheide bleiben dürfen, ist ebenfalls ungeklärt. Ein Abriss käme teuer, da in diesem Fall ein neuer Platz für die Zentralheizung des Schulzentrums, die sich in der Turnhalle befindet, gefunden werden müsste. In der Politik mehren sich die Stimmen, die Halle zu bewahren und in eine Mensa für die Sekundarschule umzubauen.