Hagen. . Mehrere Schulleiterposten müssen in Hagen neu besetzt werden. Allerdings finden sich lange nicht für alle ausgeschriebenen Stellen Bewerbungen. Ihren Chefsessel räumen u.a. Birgit Kafol (Heinrich-Heine-Realschule) und Hans Joachim Müller (Cuno II).
Die Hagener Schullandschaft verändert sich nach den Sommerferien – bekanntlich gehen zwei Sekundarschulen an den Start – nicht nur strukturell. Mehrere Schulleiter, die teilweise seit vielen Jahren an der Spitze ihrer Lehranstalt standen, werden pensioniert und müssen ersetzt werden. Allerdings ist die Nachfolgeregelung in einigen Fällen ein zäher Prozess.
An der Realschule Halden nimmt Peter Zahn (65) seinen Abschied. „Ich bin immer gerne Lehrer gewesen, zumal Realschullehrer, und ich wünsche mir, dass diese Schulform erhalten bleibt“, appelliert der in Herdecke wohnende Pädagoge, der die Realschule Halden zwölf Jahre lang leitete, an die Schulpolitiker. Unter Zahn wurden Methodentraining und Kompetenzvermittlungen an der Schule etabliert, fünf Tage pro Schuljahr werden für Visualisierungstechniken und andere pädagogische Verfahren verwendet: „Wir haben so manches probate Mittel entwickelt, um die Schüler zum selbstständigen Lernen anzuhalten.“ Im Ruhestand will Zahn schreiben – was, verrät er nicht. Vielleicht wird man bald wieder von ihm hören. . . Designierte Nachfolgerin Zahns ist seine bisherige Stellvertreterin Tollkötter.
Stets im Hagener Schuldienst
Auch seine Kollegin Birgit Kafol (65) hat als Leiterin der Realschule Boelerheide bis zum Erreichen der maximalen Altersgrenze für Lehrer durchgehalten. Sie baute ihr Abitur einst am Ricarda-Huch-Gymnasium und war als Lehrerin stets an Hagener Schulen (Realschulen Altenhagen, Oberhagen und Boelerheide) tätig. Nach 43 Jahren im Schuldienst freut sich die beliebte Pädagogin, die das Kollegium nur ungern ziehen lässt, auf den Ruhestand. „Sie blieb auch in Stress-Situationen besonnen und war stets fair und freundlich“, heißt es aus der Lehrerschaft.
Nach einer Ausbildung zum Werkzeugmacher, einem Ingenieurstudium und einem Studium der Maschinentechnik, Wirtschaftswissenschaften und Pädagogik trat Hans Joachim Müller seine Tätigkeit als Berufsschullehrer an, seit 2004 war er Leiter des Berufskollegs Cuno II. In seine Schaffenszeit fallen neue Ausbildungsberufe (z. B. Geomatiker) und Bildungsgänge, vor allem aber machte er das Kolleg zur Europaschule, die eine enge Zusammenarbeit mit Partnerschulen in Prag, Wien, Salzburg und Saragossa verbindet. Insgesamt arbeitete der Pädagoge aus Garenfeld 38 Jahre lang an Cuno I und Cuno II: „Dies macht den Abschied natürlich nicht leicht.“ Müllers Nachfolge tritt Kora Harmuth-Podleschny an, derzeit noch im Fachdezernat für Berufskollegs bei der Bezirksregierung Arnsberg tätig.
Blumen zum Abschied
Viel verreisen und Zeit mit ihren Enkeln verbringen will Hannelore Michaelis (63), die als Rektorin der Grundschule Boloh in den Ruhestand trat. Jedes Kind überreichte ihr bei der Abschiedsfeier eine Blume. Pensioniert werden auch die Rektorinnen Jutta Liese (Grundschule Overberg) und Christa Schulte (Grundschule Berchum-Garenfeld). Während die Stellen an den Grundschulen Boloh und Overberg neu besetzt werden sollen, ist die Nachfolgeregelung in Berchum nach Auskunft des Regierungspräsidiums Arnsberg davon abhängig, ob die Schule eigenständig bleibt.
Dass es ohnehin nicht leicht ist, Grundschullehrer für einen Rektorenposten zu begeistern, beweist das Beispiel der Astrid-Lindgren-Schule in Eilpe. Nachdem Rita Lammerskötter im Februar pensioniert wurde, bewarb sich niemand um ihre Nachfolge. Mittlerweile wurde die Stelle zum zweiten Mal ausgeschrieben, und es soll diesmal eine Interessentin geben. Nicht besetzt sind seit fünf Monaten zudem die Führungspositionen an der Grundschule Hermann Löns, der Hauptschule Boelerheide und der Realschule Haspe. Und noch länger wartet man am Albrecht-Dürer-Gymnasium (ein Jahr) sowie an der Gesamtschule Haspe (zwei Jahre) auf einen neuen Leiter.